Film
Da die Geschichte von „Die Schöne und das
Biest“ sich nach wie vor (auch wegen der
Musical Adaption) großer Beliebtheit erfreut,
wurde 1997 mit „Die Schöne und das Biest:
Weihnachtszauber“ ein sogenanntes Midquel veröffentlicht, das während Belles Aufenthalt im Schloss spielt. Allerdings wurde
dieser Film lediglich Direct-to-Video veröffentlicht, wobei die DVD bei Sammlern zu einer kleinen Rarität avancierte.
Für die Produktion von Walt Disney Filmen
wurden immer gerne Sagen, Mythen und alte Geschichten herangezogen, wie beispielsweise bei „Pocahontas“, „Aladdin“ oder eben
„Mulan“ (1998). Der Film konnte zwar im Vergleich zu den bisherigen Filmen der Disney
Meisterwerke Reihe „nur“ 304
Millionen US-Dollar einspielen,
doch das reichte aus, um bereits im Jahr 2004 ein Sequel
folgen zu lassen.
Ursprünglich als Kurzfilm unter
dem Titel China Doll geplant,
wurde nach Überarbeitung
durch den Kinderbuchautor Robert D. San Souci doch noch ein abendfüllender Spielfilm daraus. Basierend auf dem chinesischen Gedicht „Das Lied von Fa Mu Lan“
wurde daraus ein überaus fantastischer Film,
der ebenfalls den gewohnt Disney typischen
märchenhaften Charakter besitzt. Dieser
wurde aufwändig in Szene gesetzt, schließlich ließ man sich bei einem stattlichen Budget von 90 Millionen US-Dollar (zum Vergleich „Der König der Löwen“ kam mit der
Hälfte aus) für die Produktion insgesamt vier
Jahre Zeit. Als ein Beispiel sei die speziell ent-
wickelte Simulations Software Attila genannt,
die für eine große Schlachtszene eingesetzt
wurde. Zur Wahrung der Authentizität begab
sich das Produktionsteam für einige Zeit nach
China und fertigte dort etliche Skizzen an, die
im Film übernommen wurden. Des Weiteren
wurde der Zeichenstil sehr stark von der chinesischen Malerei inspiriert, doch dieses
Wagnis des amerikanischen Trickstudios hat
sich gelohnt, da so der Story mehr Authentizität verliehen wird.
28 www.bluray-disc.de
1998 wurde ohnehin konkret auf
den Geldbeutel der zahlreichen
Disney Fans gezielt, denn neben
der eben erwähnten Meisterwerke-Produktion wurden darüber
hinaus zahlreiche weitere Fortsetzungen veröffentlicht.
Zum einen wäre da
mit „Belles zauberhafte Welt“ bereits
das zweite Midquel zu „Die Schöne und das Biest“.
Dazu kam mit „Pocahontas 2: Reise
in eine neue Welt“
ein weiteres Abenteuer des Indianer
Mädchens auf den
Markt, das aber von vielen Anhängern kritisch betrachtet wird. Wesentlich wohlwollender wurde in der Hinsicht „Der König der
Löwen 2 – Simbas Königreich“ aufgenommen, der zur damaligen Zeit die kommerziell
erfolgreichste Videoveröffentlichung war. Zu
guter Letzt durfte in „Hercules: Zero to Hero“
der griechische Held weitere Abenteuer erleben, die aber nicht überall den Weg in die
Verkaufsregale fanden, und wie bereits zuvor
erwähnt in Deutschland lediglich im Fernsehen ausgestrahlt wurden.
cals und Animationen kommt einem aber sofort die Disney-Variante mit dem bärenstarken Soundtrack von Phil Collins in den Sinn.
Die Geschichte lehnt sich an der Buchreihe
aus der Feder von Edgar Rice Burroughs an.
Diese wurde im Hause Disney kindgerecht
bearbeitet und bringt etliche Abweichungen
zur Originalhandlung mit sich. Für einen familiengerechten Zeichentrickfilm ist der Beginn schon recht düster und teilweise sogar
brutal ausgefallen. Doch schnell rückt die
Stärke des Filmstudios in den Mittelpunkt:
Der Humor. Und das nicht zu knapp.
Auch wenn die Charaktere Disney untypisch,
nicht selbst singen, so spielt die Musik in diesem Zeichentrickfilm eine sehr große Rolle.
Phil Collins hat dafür fünf Songs geschrieben,
die er für die verschiedenen Synchronfassungen auch in Deutsch, Spanisch, Italienisch
Bei „Tarzan“ (1999) denkt die ältere Generation unweigerlich an die Schwarz-Weiß Klassiker mit Johnny Weissmüller, der die Figur
besonders durch den von ihm entwickelten
Urschrei beeinflusst hat. In Zeiten von Musi-
Blu
e · 03/2014