Blulife 01-2014 01-2014 | Page 56

Film ESCAPE PLAN Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone sind ohne Zweifel die Ikonen des Actionfilms schlechthin. In zahllosen Actionkrachern haben die beiden die Welt vor den bösen Jungs gerettet – in der Regel mit drastischen Mitteln. Slys Rambo schenkt ebenso gerne mit der groben Kelle aus, wie Arnies Terminator. Über Jahrzehnte befanden sich die beiden Muskelberge in einem Wettstreit. Wer hatte die größte Knarre? Welcher Film hat den höheren Bodycount? „Die City Cobra“ oder „Phantom Commando“? Fragen, die die Welt bis heute in Atem halten. Aus der anfänglichen Konkurrenz wurde über die Jahre eine recht belastbare Freundschaft. Trotz eines durchaus vorhandenen guten Willens, schafften es beide jedoch nie, einen gemeinsamen Film auf die Beine zu stellen. Nach den beiden „Expendables“Filmen, in denen Arnie mehr oder weniger eine Gastrolle übernahm, ist es nun endlich soweit: in „Escape Plan“ treten die beiden als Co-Stars Seite an Seite vor die Kamera. Story Ray Breslin (S. Stallone) ist ein Meisterausbrecher, ein modernen Houdini, den keine Gefängnismauern lange halten. Doch Breslin ist nicht etwa ein Krimineller. Nein, er arbeitet für eine Sicherheitsfirma im Auftrag der Regierung. Immer, wenn der Staat die Aus- bruchssicherheit einer seiner Strafanstalten testen möchte, wird der Haudegen mit nur einem Ziel in das Gefängnis eingeschleust: Wieder auszubrechen. Das gelingt bis jetzt auch ganz gut, bis zu seinem neuesten Auftrag. Die CIA schleust Breslin in ein privates, extrem illegales High-Tech-Gefängnis ein, in dem nur die übelsten Schwerverbrecher einsitzen. Als es für Breslin zu heiß wird, nennt er dem sadistischen Direktor Hobbes seinen Evakuierungscode, von dem dieser jedoch nichts weiß. Breslin wurde hintergangen und sitzt fest. Aber vielleicht kann ihm der mysteriöse Rottmayer (A. Schwarzenegger), der auffallend schnell Breslins Freundschaft sucht, bei der Flucht behilflich sein. Schwarzenegger und Stallone in einem Film – kann es für Actionfans etwas Schöneres geben? Scheinbar haben die beiden während ihrer kurzen Zusammenarbeit bei den „Expendables“ Blut geleckt. Schließlich sorgte das Treffen der Giganten ja auch für einiges Aufsehen. Also was liegt näher, als nun endlich einen richtigen gemeinsam Film zu drehen? Etwas surreal erscheint das Ganze schon, beide gemeinsam vor der Kamera zu sehen. Fast möchte man meinen, die Leinwand ist nicht groß genug für diese beiden Super-Egos. Können sich beide zurücknehmen, und sich in den Dienst des Films stellen? Oder zerreißt es den Film förmlich, da beide ihre angemessene Screentime verlangen? Die Antwort ist durchaus überraschend, denn sowohl Stallone als auch in besonderer Art und Weise Schwarzenegger ordnen sich voll und ganz dem Drehbuch unter. Vor allem Arnie, der erst nach einer runden halben Stunde die Bühne betritt, nimmt sich angenehm zurück und stellt sich voll in den Dienst seiner Rolle. Stallone nimmt ohne Zweifel den Führungspart in der Geschichte ein. Er ist der Held, dem Arnie zwar kräftig unter die Blu e · 01/2014