Film
ESCAPE PLAN
Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone sind ohne Zweifel die Ikonen des Actionfilms schlechthin. In zahllosen Actionkrachern haben die beiden die Welt vor den
bösen Jungs gerettet – in der Regel mit drastischen Mitteln. Slys Rambo schenkt ebenso
gerne mit der groben Kelle aus, wie Arnies
Terminator. Über Jahrzehnte befanden sich
die beiden Muskelberge in einem Wettstreit. Wer hatte die größte Knarre? Welcher Film hat den höheren Bodycount? „Die
City Cobra“ oder „Phantom Commando“?
Fragen, die die Welt bis heute in Atem halten. Aus der anfänglichen Konkurrenz wurde
über die Jahre eine recht belastbare Freundschaft. Trotz eines durchaus vorhandenen
guten Willens, schafften es beide jedoch
nie, einen gemeinsamen Film auf die Beine
zu stellen. Nach den beiden „Expendables“Filmen, in denen Arnie mehr oder weniger
eine Gastrolle übernahm, ist es nun endlich
soweit: in „Escape Plan“ treten die beiden
als Co-Stars Seite an Seite vor die Kamera.
Story
Ray Breslin (S. Stallone) ist ein Meisterausbrecher, ein modernen Houdini, den keine
Gefängnismauern lange halten. Doch Breslin
ist nicht etwa ein Krimineller. Nein, er arbeitet für eine Sicherheitsfirma im Auftrag der
Regierung. Immer, wenn der Staat die Aus-
bruchssicherheit einer seiner Strafanstalten
testen möchte, wird der Haudegen mit nur
einem Ziel in das Gefängnis eingeschleust:
Wieder auszubrechen. Das gelingt bis jetzt
auch ganz gut, bis zu seinem neuesten Auftrag. Die CIA schleust Breslin in ein privates,
extrem illegales High-Tech-Gefängnis ein, in
dem nur die übelsten Schwerverbrecher einsitzen. Als es für Breslin zu heiß wird, nennt
er dem sadistischen Direktor Hobbes seinen
Evakuierungscode, von dem dieser jedoch
nichts weiß. Breslin wurde hintergangen und
sitzt fest. Aber vielleicht kann ihm der mysteriöse Rottmayer (A. Schwarzenegger), der
auffallend schnell Breslins Freundschaft
sucht, bei der Flucht behilflich sein.
Schwarzenegger und Stallone in einem Film –
kann es für Actionfans etwas Schöneres geben? Scheinbar haben die beiden während
ihrer kurzen Zusammenarbeit bei den „Expendables“ Blut geleckt. Schließlich sorgte
das Treffen der Giganten ja auch für einiges
Aufsehen. Also was liegt näher, als nun endlich einen richtigen gemeinsam Film zu drehen? Etwas surreal erscheint das Ganze
schon, beide gemeinsam vor der Kamera zu
sehen. Fast möchte man meinen, die Leinwand ist nicht groß genug für diese beiden
Super-Egos. Können sich beide zurücknehmen, und sich in den Dienst des Films stellen? Oder zerreißt es den Film förmlich, da
beide ihre angemessene Screentime verlangen? Die Antwort ist durchaus überraschend,
denn sowohl Stallone als auch in besonderer
Art und Weise Schwarzenegger ordnen sich
voll und ganz dem Drehbuch unter. Vor allem
Arnie, der erst nach einer runden halben
Stunde die Bühne betritt, nimmt sich angenehm zurück und stellt sich voll in den Dienst
seiner Rolle. Stallone nimmt ohne Zweifel
den Führungspart in der Geschichte ein. Er
ist der Held, dem Arnie zwar kräftig unter die
Blu
e · 01/2014