sondern auch noch die eigenen Kollegen und
seine eifersüchtige Freundin auf dem Hals
hat.
Produktion
und Inszenierung
„Police Story“ setzte zu seiner Zeit in vielerlei
Hinsicht Maßstäbe. Die Idee, die Polizei von
Hongkong in den Mittelpunkt eines Actionfilms zu stellen, war damals durchaus nicht
üblich. Zwar spielte Jackie Chan bereits 1983
in „Superfighter“ (aka „Project A“) einen Polizisten, doch siedelte sich die Handlung damals im 19. Jahrhundert an. Parallelen sind
zwar durchaus vorhanden, doch dauerte es
eben noch zwei Jahre, bis mit „Police Story“
der erste Copfilm vorlag, der in der Gegenwart spielt. Alle Markenzeichen eines JackieChan-Films, der hier im Übrigen auch Regie
führt, sind omnipräsent. Für westliche Sehgewohnheiten zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, ist sicherlich die Tatsache,
dass der Film praktisch ohne große Einleitung
oder Einführung der Charaktere auskommt.
Der Zuschauer wird sofort mitten in die
Handlung geworfen. In diesem Fall die Verhaftung des Drogenbarons. Damit sind wir
auch gleich beim eigentlichen Thema: Die Action. Und die ist, um es noch vorsichtig aus-
zudrücken, absolut spektakulär. Man muss
sich darüber im Klaren sein, dass es in jenen
Tagen noch keine computergenerierten Effekte oder sonstige „Schummeleien“ gab, mit
denen man die Illusion eines Spektakels kreieren konnte. Alles, was man in „Police Story“
zu sehen bekommt, ist echt! Legendär ist
mittlerweile die Auto-Verfolgungsjagd quer
durch die Wellblechsiedlung. Und „quer
durch“ ist in diesem Fall absolut wörtlich zu
verstehen. Man muss es tatsächlich gesehen
haben, um es zu glauben. Was die Actionchoreographen hier auf Film gebannt haben, ist
schlicht und einfach unglaublich. Spätestens
seit diesem Film genießen die Stuntleute aus
Hongkong völlig zu Recht einen besonderen
Ruf. Die Aktionen, die sie hier zum Besten geben, sind im wahrsten Sinne halsbrecherisch.
Natürlich dürfen darüber hinaus auch die
Martial-Arts Einlagen nicht fehlen, Jackie
Chans eigentliches Steckenpferd. Und die
sind so rasant inszeniert und geschnitten,
dass ihnen das menschliche Auge kaum zu
folgen vermag. Im Gegensatz zu seinen Frühwerken, die sich im Wesentlichen noch auf
klassisches Kung-Fu konzentrierten, findet
Chan spätestens hier seinen ganz eigenen
Stil, indem er Gegenstände und die örtliche
Umgebung in die Fights einbezieht. In Einheit
mit seinen akrobatischen Fähigkeiten entstehen so Kämpfe, wie sie im Grunde bis heute
unerreicht geblieben sind. Im direkten Vergleich meint man, ein Jean Claude van Damme etwa würde in Zeitlupe kämpfen. Im Gegensatz zu den Helden Hollywoods führt Jackie Chan die meisten seiner Actionszenen
selbst aus, was in Anbetracht der aberwitzigen Stunts fast zwangsläufig dazu führt, dass
sich der Gute in nahezu jedem seiner Filme
irgendeine Verletzung zuzieht. Alleine bei
„Police Story“ stehen ein Fingerbruch,
Schnittwunden und Verletzungen des Be-
ckenknochens und Rückens zu Buche. In Hollywood ebenfalls undenkbar. Abgerundet
wird das Spektakel von einer gehörigen Prise
Humor, die Dank der recht albernen deutschen Synchronisation noch zusätzlich verstärkt wird. Vor allem Kevins Probleme mit
seiner krankhaft eifersüchtigen Freundin sorgen für Lacher. „Jackie Chan zwischen den
Frauen“ – ein Motiv, dass er in späteren Filmen wie „Mission Adler“ oder „Twin Dragons“ auf die Spitze treibt. Für Unterhaltung
ist also in jeder Hinsicht gesorgt.
Rezeptionsgeschichte
„Police Story“ war seiner Zeit stilbilde