tiert und läuft mit 30fps. Die verschiedenen
Schauplätze wurden sehr stimmig gestaltet
und die Atmosphäre ist sehr dicht. Durch die
gelungenen Lichteffekte und das gezielte
Spiel mit den Schatten kommt richtiges
Schleich-Feeling auf. Leider merkt man aber
zwischendurch auch immer wieder, dass rein
optisch noch ordentlich Luft nach oben gewesen wäre. Trotzdem ist „Thief“ auf der
PlayStation 4 grafisch die beste Konsolenversion.
Sound
Wie eingangs erwähnt, konnte Garretts Debüt damals das Genre extrem prägen, woran
die seiner Zeit überragende Surround-Soundkulisse einen gehörigen Anteil hatte. Heutzutage ist das technischer Standard und man
erwartet mittlerweile von jedem Entwickler,
dass in diesem Punkt gewisse Mindestanforderungen erfüllt werden. Vereinzelte Titel
können sich dann hier besonders von der
Masse abheben und beeindrucken. Dazu gehört „Thief“ leider nicht und das liegt an einigen Mängeln im Detail. Für die Synchronisation wurden wirklich gute Sprecher engagiert,
die ihren Job auch sehr gut machen. Allesamt
passen sie auch zu ihren Charakteren und
bringen diese authentisch rüber. Doch dann
kommt die Technik ins Spiel und da stellen
wir fest, dass die Positionierung der Soundquellen und die Abmischung der Surroundeffekte nicht ganz gelungen sind. Es gibt Szenen
im Spiel, da spricht Garrett mit einer anderen
Person, die mehrere Meter entfernt steht. Es
klingt aber, als stände die Person direkt neben ihm. Teilweise klingt das so als ob die
Person ihm (also dem Spieler) sogar direkt ins
Ohr flüstert. Beim Schleich-Kollegen Sam Fisher könnte man das noch mit einem Headset
erklären, aber hier wirkt das Ganze leider störend. In anderen Situationen war die Sprachausgabe dann wieder auffällig leise. Ebenso
gibt es bei den Umgebungsgeräuschen ab
und an kleinere Patzer. Davon abgesehen hat
die Soundkulisse auch ihre guten Momente
und trägt ordentlich zur Atmosphäre bei.
Aber auf die Spielmechanik nimmt sie leider
sehr wenig Einfluss und so verspielt „Thief“
einen wichtigen Trumpf. Der Soundtrack
Blu
e · 01/2014
weiß insgesamt zu überzeugen und passt immer gut zum Geschehen.
Singleplayer
„Das ist alles nur geklaut…“, könnte man meinen. Aber dabei sollte man nicht die Wurzeln
der Serie außer Acht lassen. Denn dann wird
einem schnell klar, dass sich so manch anderer Titel in der Vergangenheit spielerisch bei
Garrett ordentlich was abgekupfert hat. Hier
wäre unter anderem das enorm wichtige
Hilfsmittel, der Lichtkristall. Dieser zeigt an,
ob Garrett zu sehen ist oder mit den Schatten verschmolzen. Vollständig im Schatten
untergetaucht ist der Meisterdieb fast nicht
mehr zu entdecken, solange er nicht durch
laute Geräusche oder Bewegungen auf sich
aufmerksam macht. Auf diese Weise lassen
sich, mit etwas Voraussicht, alle Schauplätze
komfortabel durchqueren. Steht mal eine
Wache an einer ungünstigen Stelle, sprich im
Weg, lässt sich diese durch ein Ablenkungsmanöver kurzzeitig in die Irre führen. Das
kann unser Protagonist beispielsweise durch
einen gezielten Wurf mit einer leeren Flasche
bewerkstelligen oder durch Benutzen eines
Wasserpfeils. Mit diesen Spezialpfeilen kann
Garret aus der Entfernung Fackeln löschen,
was nicht nur Wachen erfolgreich ablenkt,
sondern auch für zusätzliche Schattenverstecke sorgt. Aber Vorsicht, die Wachen werden
auch gerne mal misstrauisch. Neben den
Wasserpfeilen hat Garrett noch einige andere hilfreiche Gadgets wie beispielsweise Seilpfeile dabei, die ihm das Klettern erleichtern.
Des Weiteren gibt es noch Brandpfeile,
Rauchbomben, Kletterhaken, Dietriche und
vieles mehr. Leider verkommen einige dieser
ganzen Utensilien ein wenig zu schnödem
Beiwerk. Alles lässt sich zwar irgendwie einsetzen, aber so richtig zwingend ist das nicht.
Schnell hat man seine persönlich favorisierte
Ausrüstung gefunden und wird diese überwiegend verwenden, außer der gewünschte
Gegenstand wäre gerade im Inventar nicht
vorrätig, da sucht man natürlich schnell nach
einer Alternative. Egal ob man die Wache
durch einen Steinwurf weglockt, sie mit dem
Knüppel ausschaltet, oder mit Brandpfeilen
beschießt, alle diese Methoden haben eine
Gemeinsamkeit - die Wache. Soll heißen,
dass man zwar durchaus mehrere Möglichkeiten hat, sich der Wache zu entledigen,
aber spielerische Freiheit wird dadurch eigentlich nur vorgegaukelt. Das hat man in der
Vergangenheit auch schon besser hinbekommen, in dem man auch verschiedene Routen
erkunden konnte. Das klingt jetzt etwas
schlimmer als es ist, zweigt aber doch deutlich, dass es viel linearer zugeht, als bei den
Vorgängern. Dies wird noch dadurch unterstrichen, dass es abseits der Hauptwege
nicht wirklich viel zu tun gibt, außer stehlen.
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