die Finalisten hielt er jedoch große Stücke.
Als Sieger trat Jeremias Heppeler mit „Sói –
Wer war ich?“. Bei diesem düsteren Film
über die innere Verwandlung einer Frau in
ein werwolfartiges, triebgesteuertes Wesen,
dem Manne gleich, kommt der Zuseher in
den Genuss sehr aufwendig gefilmter Bilder
und das in grafischer und technischer Hinsicht. Auch Heppeler bekommt die eckige
Trophäe überreicht, stellt sich zu einem
Gruppenfoto mit seinem Mentor auf und
geht dann gemeinsam mit ihm von der Bühne.
Andre Schulz Sieger Horror
Walter Weber Sieger Comedy
Kian Pfitzner Sieger Drama
Jeremias Heppeler & Jörg Locher Sieger Experimental
Tanya Zeran Siegerin Documentary
Als die beiden Damen unter warmen Applaus
von der Bühne gehen, wird bereits die nächste Kategorie eingeläutet. Für „Drama“ kommt
der Regisseur und Kameramann Luigi Falorni
als Mentor auf die Stage, dessen Film „Die
Geschichte vom weinenden Kamel“ ihm eine
Oskar-Nominierung einbrachte. Er äußerte
sich sehr positiv über die Entwicklung der
Technik und ihren Einzug in den filmischen
Bereich. Die Vorstellung Filme mit seinem
Handy zu machen, das man immer bei sich
trägt, es sofort editieren und teilen kann, findet er sehr bereichernd. Auf die Frage, ob
man überhaupt ein Drama in nur fünf Minuten darstellen könne, antwortete er, dass es
sogar in nur 30 Sekunden möglich wäre.
Wichtig ist dabei nur der Ausgangspunkt,
dass man vor einer Entscheidung steht und
keiner der Wege ist ein guter Ausweg.
Mit diesen Worten im Kopf werden die nominierten Filme in der kurzen Zusammenfassung präsentiert. Ohne große Umschweife
Blu
e · 01/2014
wird der Sieger Kian Pfitzner mit seinem Film
„Der letzte Flug“, der über die Schmerzen der
Trennung und des Verlustes spricht, prämiert. Der 18-Jährige hüpft locker auf die
Bühne und bedankt sich.
Die nächste Kategorie will an die Lachmuskeln der Zuseher. Christian Ulmen, bekannter
Schauspieler und Entertainer, war Mentor
der „Komödie“. Er konnte leider nicht persönlich anwesend sein, sondern sprach via
Video zu den Schützlingen. Dieser drei Filme
wurden daraufhin gezeigt. Aufmerksame Leser werden bereits den Sieger wissen, der im
ersten Absatz beschrieben wurde. Auf die
Bühne kommt Walter Weber mit seinem
Werk: „Der perfekte Plan“. Die schnellen
Schnitte und die geringen Kontraste im Filmmaterial sorgten für traumähnliche Sequenzen und unterhielten das Publikum.
Wir näherten uns dem „Experimentalen
Film“, dessen Mentor Thorsten Fleisch dem
Medium Smart-Film etwas kritisch gegenübersteht. Die Möglichkeit, ständig Bilder
und Video zu schießen, würde von der Besonderheit des Moments ablenken. Er selbst
bliebe bei der „Old-School“ Methode. Auf
Zu guter Letzt wird der König des Horrors,
wie man ihn uns vorstellt, auf die Stage geholt. Es ist Jörg Buttgereit, Schöpfer von Filmen wie: „Schramm“ oder „Nekromantik 2“.
Er versetzt fröhlich das Publikum in gute
Stimmung und schwärmt über das Talent der
Jugend, während er zugleich Angst vor dieser
Konkurrenz hat. Die drei Finallisten werden
erneut gezeigt und als Sieger tritt der gebürtige Thüringer Andre Schulz an seinen Mentor heran. Sein Film „The Blue Room“ zeigt
das Leben einer Prostituierten, die in ihrem
Tagebuch die Träume und Wünsche schreibt,
während ihr Alltag der eigentliche Horror ist.
Gefilmt mit starken Farben und absichtlichen
Unschärfen, erzeugt der Film einen erkennbaren Stil.
Als nun auch dieser Preis vergeben ist, glaubt
man der Moderatorin letzter Job ist es, die
Gäste zu verabschieden und sich bei den
Sponsoren zu bedanken. Doch es kommt
ganz anders. Der Vertreter Samsung an diesem Abend betritt erneut mit Jeannine Michaelsen die Bühne und möchte doch noch
einen Film vorführen, der seiner Meinung
nach uns nicht vorenthalten werden soll. Es
ist der Finalist Ali Kanaan aus der Kategorie
„Drama“. Nur kurz darauf wird sein Film „Mit
letzter Kraft“ gezeigt. Es herrscht totenstille
im Saal, während der Erzähler des Films über
seine Bemühungen spricht, dem verhassten
Vater einen Brief zu schreiben. Einen Brief, in
dem er all sein Leiden, all seine Angst beschreibt. Als