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/Special Interest
Menschen auf den Feldern und
im Labor: Was bekämpft den
Hunger am wirksamsten?
10 Milliarden
Nach dem Erfolg von „Taste The Waste“ reist Valentin Thurn um die Welt
um herauszufinden, ob für die prognostizierten zehn Milliarden Menschen
im Jahr 2050 genügend Nahrung vorhanden sein wird
S
OT: 10 Milliarden – wie werden wir
alle satt?, D 2015 R: Valentin Thurn
FSK: o. A. L: 107 Minuten
Anbieter: Prokino Ab 22. Oktober 2015 auf DVD erhältlich
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big-picture-magazin.de
chon jetzt hat jeder dritte Mensch nicht
genügend zu essen; ein riesiges Problem in
den Entwicklungsländern, um die sich der
Westen aber nicht groß kümmert, da hier keine
Profite gemacht werden können. Saatgutgiganten
wie etwa Bayer setzen vor allem auf Gentechnik,
nur zehn Konzerne beherrschen drei Viertel des
Weltmarkts. Mittels künstlicher Züchtungen aus
dem Labor sollen verbesserte Planzen erschaffen
werden. Problem bei veränderten Nutzpflanzen:
Die Hybride müssen jedes Jahr neu gekauft werden, die Bauern können kein eigenes Saatgut
züchten. Das steigert die Abhängigkeit gegenüber
der Industrie. Ein anderer Weg wird etwa bei der
Saatgut-Bank in Balasore, Indien beschritten. Hier
lagern diverse alte Sorten, die Bauern können sich
bedienen und zahlen im Jahr darauf mit Samen
zurück. Hunderte verschiedener Reisarten werden so erhalten. Die traditionellen Sorten haben
zudem den Vorteil, dass sie keinen künstlichen
Dünger brauchen. Dessen Produktion ist nicht
auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: Ebenso wie fossile Brennstoffe werden auch die Vorkommen an
Kunstdünger in wenigen Jahrzehnten erschöpft
sein. Auf Nährstoffe im Kreislau f setzen dagegen
Biobauern, die mit Dung und Gründünger arbeiten. Hochproduktiv, aber wenig effizient wird
die konventionelle Landwirtschaft von ihnen eingeschätzt. In diesem Stil geht es weiter, Thurn stellt
kleine Bauern und große Industriekonzerne gegenüber und zeigt diverse lokale Betriebe, die an
regionalen Lösungen arbeiten. Da kann jeder vor
der eigenen Haustür tätig werden. Besonders
spannend fanden wir das Schlaraffenland im britischen Todmorden, wo Bürger in Parks Obstbäume und Gemüse pflanzen; ernten darf jeder. [sr]
Fazit: Massentierhaltung contra Selbstversorger, Kunstdünger versus Biobauer, künstliche
Hamburger oder Insekten-Snacks. Die Lösungen für die Zukunft sind zahlreich
Wertung
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