Sicario
„Sicario“ bedeutet in Mexiko Auftragskiller. Und die sind billig zu haben, denn ein Menschenleben
ist nicht viel wert im Drogenkrieg, der an der Grenze zu Arizona tobt. Ausnahme-Regisseur Denis
Villeneuve („Prisoners“) schickt Emiliy Blunt als ziemlich ahnungslose Agentin in diese Hölle
B
ei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes stieß der
atemlose Drogenthriller nicht auf einhellige Begeisterung,
und bereits nach der Eingangssequenz versteht man warum. Villeneuve inszeniert die Auseinandersetzungen zwischen
Regierung und Kartell mit einer schonungslosen Härte, die man
so zuletzt vielleicht in den Siebzigern im Kino gesehen hat. Das
mag manchem zartbesaiteten Kritiker an der Croisette übel aufgestoßen sein. Im Mittelpunkt der Handlung (und gleichzeitig als
Identifikationsobjekt dienend) steht die junge FBI-Agentin Kate
Macer (Emily Blunt), die als Teil eines SWAT-Teams ein Haus am
Stadtrand von Phoenix umstellt. Nach einer kurzen Schießerei
übernehmen die Polizisten das Gebäude und machen im Inneren
einen grausigen Fund: 42 Leichen in unterschiedlichen Stadien
der Verwesung sind in den Wänden eingemauert, gefoltert und
getötet vom Sonora-Kartell. Kate könnte kotzen wenn sie daran
denkt, dass die US-Behörden keine Chance haben