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/Drama
Suffragette
Frauen werden doch hervorragend durch ihre Väter, Brüder und Ehemänner vertreten, wozu brauchen
die ein Wahlrecht? Die britischen Suffragetten stoßen mit ihren Forderungen 1912 auf totale Ignoranz.
D
ie junge Maude Watts (Carey Mulligan aus „An Education“)
hat ihr ganzes Leben unter dem strengen Diktat von Männern und in Armut verbracht, sie kennt nichts anderes: Geboren in einer Londoner Großwäscherei, Teilzeit-Wäscherin mit
sieben, Vollzeit dann ab zwölf. Der Knochenjob laugt aus, den Rest
erledigt der übergriffige Vorgesetzte und die Sorge um ihren kleinen
Jungen George, den sie gemeinsam mit Ehemann Sonny (Ben
Whishaw) in prekären Verhältnissen aufzieht. Maude ist gefangen
in ihrer Rolle der Ausgebeuteten und hat mit den Forderungen der
aufrührerischen Suffragetten nichts am Hut. Bis sie eines Tages zufällig ihre Kollegin Violet im Namen der Bewegung beim Steinewerfen beobachtet. Gleichzeitig abgeschreckt und fasziniert beginnt
sie sich mit dem Kampf der Frauen für mehr Gleichberechtigung zu
beschäftigen und nimmt sogar an einer politischen Anhörung vor
dem Parlament teil. Doch die herrschenden Männer haben wenig
Interesse dran, ihre Macht freiwillig zu teilen. Da friedliche Proteste
in der Vergangenheit nichts brachten, ruft die Feministin Emmeline
Pankhurst (Miniauftritt für Meryl Streep), Kopf der Frauenvereinigung WSPU (Women‘s Social and Political Union) zu gewalttätigen
Aktionen auf. Verletzt werden soll aber niemand, weshalb sich die
Suffragetten auf das Sprengen von Briefkästen, Einwerfen von
Schaufensterscheiben und Zerstören von leeren Gebäuden beschränken. Die andere Seite ist da weniger zimperlich: Polizisten
verprügeln die Frauenrechtlerinnen auf Kundgebungen, überwa-