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/Komödie
Wie würde Hitler sich im heutigen Deutschland
schlagen? Eine erfreulicherweise theoretische
Frage, auf die der Film sowohl witzige als auch
unangenehme Antworten findet.
A
m Ende dieser bittenbösen Satire ist klar, warum die Verfilmung von Timur Vermes‘ Bestseller beim Kinostart
widersprüchliche Gefühle erzeugte. Wenn man einfach
nur über den widerauferstandenen Hitler lachen würde, wäre
das ja alles kein Problem. So leicht macht es David Wnendt dem
Publikum in seiner Mixtur aus Spielfilm und dokumentarischen
Szenen aber nicht. Immer wieder passiert es, dass man nicht
über den Tyrannen lacht, sondern mit ihm – etwa wenn er sich
über das katastrophale Niveau mancher TV-Sendungen mokiert
oder strunzdumme NPDler entlarvt. Sich mit Hitler gemeinzumachen, das tut weh und hinterlässt ein unangenehmes Gefühl,
ertappt zu werden – nur wobei eigentlich? Nur weil es der GröFaz
ausspricht, muss es ja nicht automatisch falsch sein, oder? Dieser
Satz verdeutlicht schon das Dilemma.
Dass der Regisseur nicht einfach eine 1:1-Kopie des Buches liefert und zusätzlich zum Roman noch eine dritte Metaebene etabliert, ist die eigentlich positive Überrachung. Hätte ja auch eine
strohdoofe deutsche Klamotte werden können. Stattdessen erleben wir die Welt anno 2014 aus den Augen des Führers (Oliver
Masucci), der in Berlin in der Nähe seines ehemaligen Bunkers
zu neuem Leben erwacht. Wie das geschehen konnte weiß e