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26 160 JAHRE BTV SPEZIAL

Orientierungslauf - Generationensport

Oft kommt es vor , dass die Begeisterung für den Sport von den Eltern an die Kinder weitergegeben wird . Manchmal lassen sich die Kinder sogar für dieselbe Sportart begeistern , die auch die Eltern betreiben .
Familie Oechler-Weid
Auch beim Familiensport Orientierungslauf gibt es diese Konstellation , welche gerade in dieser Sportart besonders einfach zu verwirklichen ist , da alle Altersgruppen am selben Tag und Ort ihrem Sport nachgehen können . Die Differenzierung nach Alter und Leistung erfolgt durch unterschiedliche Bahnlängen und Anforderungen an die Schwierigkeit bei der Orientierungsaufgabe . So laufen die jüngsten Teilnehmer eine kurze Bahn , die anfangs nur auf Wegen geführt wird und sich über den Lauf an markanten Linien ( Kulturgrenzen , Bächen ) steigert , bis später bei der Orientierungsaufgabe in vielen Fällen der reine Kompasslauf zum Sieg führt . Mit steigendem Alter sinken wieder die Bahnlängen .
Beim BayernCup Lauf im Juli bei Herzogenaurach war die jüngste Teilnehmerin 11 Jahre alt – der älteste 87 .
Meist sind Eltern und Kinder bei OL-Wettkämpfen anzutreffen , bei denen die Kinder über Freunde oder Schule OL kennen gelernt haben und die Eltern dann auch mit Karte und Kompass beginnen , weil sie „ das Kind ja eh schon zum Training gefahren haben “. In vielen Fällen ist es so , dass langjährige OLer ihren Nachwuchs zu den Wettkämpfen mitnehmen und sich diese von der Krabbeldecke auf der Zielwiese über den Kinder-OL rund um den Sportplatz „ hocharbeiten “ bis in die Elitekategorien . Und manchmal werden die Orientierungsgene über Oma und Opa bis zu den Enkeln weitergegeben . Fasziniert sind dabei alle , dass OL jedes Mal anders ist . Selbst wenn man in einem Wald schon mehrmals gelaufen ist , bietet dieser immer wieder andere Eindrücke . Schon der Wechsel der Jahreszeiten und die unterschiedlichen Vegetationen z . B . zwischen Frühjahr und Herbst bringen ungeahnte Vielfalt . Und so kann es dann passieren , dass man das Loch , welches im Frühjahr schon weit im Voraus zu sehen war , im Herbst nicht mehr so schnell entdeckt , da nun ein Brombeerbusch den Blick verdeckt .
In Bayern sind dem Autor dieser Zeilen drei Familien bekannt , bei denen drei Generationen aktiv oder bis vor kurzem noch gemeinsam aktiv den OL betrieben haben . Die Familien Oechler – Weid , Lorenz – Baath und Arzberger – Döhler möchten wir gerne kurz vorstellen
Bei der Bayerischen Staffelmeisterschaft 2021 aktiv ( v . l . Uwe , Lukas , Dieter , Geli , Jakob und Moritz ) Fotograf : Thomas Döhler
1982 entdeckte Familie Weid beim Bayerischen Landesturnfest im Juni 1982 den Orientierungslauf für sich . Seitdem sind sie vom OL-Virus angesteckt . Angelika Weid läuft in der ältesten Damenkategorie in Bayern regelmäßig mit und hat schon viele junge Coburger zum OL , z . B . beim jährlichen Schul-OL , geführt und trainiert . Sohn Uwe ist seit Jahrzehnten immer in der Spitze auf Landes- und Bundesebene zu finden und hat sich in den letzten Jahren auch erfolgreich um den Bayerischen OL-Nachwuchs als Kadertrainer gekümmert und macht dies weiterhin bei seinem Verein OLV Landshut . Seine drei Söhne sind mittlerweile auch regelmäßig bei Wettkämpfen in den Ergebnislisten zu finden und der älteste von ihnen , Jakob Oechler , fährt dieses Jahr sogar zur Jugend-Europameisterschaft nach Litauen und vertritt dabei die deutschen Farben . Mutter Heike Oechler begann mit OL 1985 und kam über ihren Vater Dieter Oechler zum Sport . Dieter begann 1978 mit dem Orientierungslauf in Landau / Isar , organisierte Landes- und Bundeswettkämpfe und gibt seit über einem Jahrzehnt in Mittelfranken dem OL neuen Anschub mit einem Karpfen-OL und vielen interessanten OL-Spezialkarten . Sein aktuelles Kartenwerk wurde für die Bayerischen Staffelmeisterschaften bei Herzogenaurach im Juli genutzt und erhielt wieder viel Lob für die Genauigkeit und die Auswahl des Geländes .