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A S O ! Mai 2015
Augsburger stürmen ehrenamtlich organisierte Stadtmauerführungen
Yes, we are open
Das Interesse an Augsburgs Stadtmauern
und Stadttürmen sowie ihrer Geschichte
ist riesengroß, lautet das äußerst positive
Fazit des Augsburger Stadtmauervereins. Im
Nu waren alle 160 Plätze ausgebucht – ob
Stadtmauerführung oder Turm-Führungen
am Wertachbrucker Tor in Zusammenarbeit
mit der Schreiner-Innung. Dabei hatten die
ehrenamtlich Aktiven extra viele Führungen
angeboten, vier entlang der Stadtmauer
vom Jakobertor bis zum Hexenbrunnen
und vier am Wertachbrucker Tor, wie die Koordinatorin Gisela Balzer vom Verein erklärt.
„Wir freuen uns natürlich sehr über das Rieseninteresse in Augsburg und darüber hinaus“, betont der Schatzmeister des Stadtmauervereins Thorsten Frank. Es zeige, wie
wichtig den Menschen hier das historische
Erbe der Stadt mit ihren 4 km Stadtmauern und zahlreichen Türmen sei, so Frank
weiter. Das gebe den ehrenamtlich Aktiven
den Mut, um sich mit ganzer Kraft für den
Erhalt der Stadtmauer einzusetzen.
So führte Vereinsvorstand Werner Hartmann durchs Wertachbrucker Tor.
Der Vorsitzende Werner Zimmermann sowie Thorsten Frank begrüßten die Gäste
am Jakobertor, während sich Gisela Balzer
um das Organisatorische kümmerte. Die
Führung selbst übernahm dann die ebenfalls ehrenamtlich aktive Frau Grewenig.
Augsburg könne stolz sein auf so viel Interesse an der Stadtmauer und so viele Menschen, die sich hier und anderweitig ehrenamtlich für ihre Stadt einsetzen, fasst Frank
die Erfahrungen in Augsburg zusammen.
Passend zu den Führungen hat der Stadtmauerverein darüber hinaus auch eine
erste Infotafel für den „Stoinerne Ma“ angefertigt. Nach Genehmigung durch die Stadt
könne diese sofort aufgestellt werden.
Damit könne die Stadtgeschichte auch
mit Schautafeln für Fußgänger erlebbar
sein. „Derzeit wissen die wenigsten, wo der
Stoinerne Ma überhaupt ist, und falls sie ihn
sehen, fehlen Informationen zu diesem kulturellen Erbe der Stadt“, erläutert Frank die
derzeit noch unbefriedigende Lage. Deshalb habe sich der Stadtmauerverein gerne
dieser Idee angenommen und würde in Kooperation mit der Stadt auch gerne weitere Schautafeln aufstellen. Dazu bedürfe es
einerseits der Erlaubnis der Stadt und sei
es andererseits nötig, dass der Stadtmauerverein Feste durchführen dürfe. Die letzten
vier Anträge, im Sinne der Stadt Augsburg
ehrenamtlich kulturelles Erbe durch Feste
zu bewahren, wurden für den ehrenamtlich
aktiven Verein nicht genehmigt. Einnahmen der Feste sind für den Stadtmauerverein und den Erhalt der Stadtmauer enorm
wichtig, denn aus diesen spendet der Verein für den Erhalt der Stadtmauer und ihrer
Geschichte. Diese Erhaltung von Geschichte und ihre Aufwertung im Stadtgebiet sei
ein kulturelles Erbe, welches sich sowohl für
die Einwohner als auch Besucher noch weit
besser erschließen ließe. Als gutes Zeichen
werte man, dass die Stadt nun mit der Sanierung am Luginsland erstmals seit vielen
Jahren wieder selbst einen höheren Betrag
in die Hand nehme, um dieses kulturelle
Erbe der Stadt zu bewahren. Bereits in 2012
schob der Stadtmauerverein selbst mit einer Spende von 30.000 EUR aus Erlösen
vom Wertachbrucker Tor-Fest erste Sanierungsarbeiten an, u.a. an Kräutergarten und
Luginsland. Da er 2014 das Fest nicht durchführen durfte, konnte der Verein keine
Spenden erwirtschaften. Die Interessengemeinschaft Augsburg führte 2014 das Fest
mit einem Verlust von 40.000 EUR durch.
2016 soll daher wieder der Stadtmauerverein das Fest ausrichten.
Die nächste Gelegenheit zur Stadtmauerführung ergibt sich übrigens wieder im
Rahmen der literarischen Stadtmauerführung mit dem Autor Peter Dempf in
Zusammenarbeit mit der Volkshochschule
Augsburg. Gruppenführungen würden
auch auf Anfrage je nach ehrenamtlicher
Kapazität jederzeit durchgeführt, teilt der
Verein abschließend mit.