ASO! Augsburg Süd-Ost Februar 2015 | Page 8

8 A S O ! Februar 2015 Helge Leiberg: Tanzrausch - neue Bilder und Skulpturen    Der Künstler im Galerie-Gespräch: Herr Leiberg, Sie haben 2008 zuletzt bei uns ausgestellt. Was hat sich seither gestalterisch getan? Helge Leiberg: „Ich verwende mehr Farbe als Steigerung einer differenzierten, lebensfrohen Ausdruckskraft. Ich male nicht mehr in Bewegungsserien, sondern fokussiere meine Inhalte auf einzelne Szenen. Mein Thema ist die Spannung im menschlichen Dasein, ich male Menschen, die eingeengt sind, sich im Kreis bewegen oder im Dreieck springen.“ Helge Leiberg, Elisabeth Schulte, Wilma Sedelmeier, Ignaz Walter Die Gliedmaße Ihrer Figuren werden immer länger… Leiberg: „Ja, das ist so, meine Figuren werden immer noch dünner. Das nehme ich mir nicht vor, das passiert von alleine, ist der normale künstlerische Prozess, in dem ich mich befinde.“ Im „Tanzrausch“, so auch der Titel unserer Ausstellung, sind Ihre Darsteller. Was hat Sie dazu inspiriert? Leiberg: „Mein ständiger Begleiter ist die Musik aus der elektrischen Phase von Miles Davis und John Zorn mit der Band „Pain Killer“. Da mache ich richtig laut, das inspiriert mich ungemein! Auch meine eigene Musik mit Penck höre ich immer wieder….free rock…das rockt. Ich spiele Trompete und Penck singt und spielt Klavier oder Schlagzeug. Unsere Musik ist nicht austauschbar, sie ist authentisch!“ Wenn Sie an Augsburg denken, was kommt Ihnen in den Sinn? Leiberg: „Natürlich erst mal Brecht und die Fugger und ein bisschen Geschichte. Helge Leiberg ist 1954 in Dresden, Loschwitz, geboren. Er studiert an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Professor Gerhard Kettner. Seit 1978 arbeitet er als freiberuflicher Künstler an Bildern, Zeichnungen, experimentellen Filmen und Performances. Die Wechselwirkung von Malerei, Musik und Tanz interessiert ihn dabei besonders. 1984 zieht Leiberg von Dresden nach Berlin-Charlottenburg. Er zeigt in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vor allem Malerei, auch Zeichnungen und seit 1998 verstärkt Bronzeplastiken. Im „Tanzrausch“ befinden sich Leibergs Figuren der gezeigten aktuellen Arbeiten. Filigrane Gliedmaße, grazile Positionen des klassischen Balletts oder Gesten archaischer Stammesrituale führen seine neuen Gemälde und Bronzeplastiken vor Augen, verführen, verzaubern und berauschen: Im hellen, undefinierten, positiven Sein frönen Leibergs Protagonisten in expressiver Körpersprache und individueller Gestik Tanz und Kunst und Leben! Aber dann auch gleich der Glaspalast, ein tolles Gebäude, großartige Architektur,