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A S O ! Dezember 2015
Schwimmkurs für Flüchtlinge
Wasserwacht setzt auf Prävention
Acht junge Asylbewerber aus dem Senegal,
aus Syrien und Afghanistan haben in den vergangenen Wochen schwimmen gelernt.
Im Sommer waren in Bayern mehrere
Flüchtlinge in Badeseen ertrunken; keiner
von ihnen konnte schwimmen. Das Rote Kreuz möchte
solche tödlichen Badeunfälle verhindern und hat als
eine erste Maßnahme einen
speziellen
Schwimmkurs
für Asylbewerber durchgeführt. An zehn Abenden
trainierten
ehrenamtliche
Schwimmausbilder der Wasserwacht im Hallenbad der
Friedberger Realschule mit
den jungen Männern. Damit
auch der Spaß nicht zu kurz
kam, wurde im Anschluss an
die Schwimmübungen oft
noch Wasserball gespielt. Am
Schluss des Kurses erhielt jeder eine Urkunde; vier der
Schwimmanfänger haben außerdem erfolgreich die Seepferdchen-Prüfung abgelegt und der Afghane Ibrahim E. hat sogar
das Freischwimm-Abzeichen erworben.
„Es hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht“ freut sich Rainer Heinl, Technischer
Leiter der Kreiswasserwacht. „Es war zwar
ein enormer organisatorischer Aufwand:
Sowohl freie Zeiten in einem Schwimmbad, als auch genügend Schwimmausbilder für zehn Abende zu finden, war nicht
leicht. Aber wir tragen hier als Gesellschaft
eine Verantwortung, wir müssen über Ge-
Gefahr bewusst und wollen sich selbst
auch Abkühlung verschaffen.“
Als zusätzliche Präventionsmaßnahme
wurde daher ein mehrsprachiges Faltblatt
entwickelt, das über Gefahren beim Baden
und Rettung Ertrinkender informiert. Das
Oben: Schwimmausbilder Heinl zeigt Moussa aus dem
Senegal erste Schwimmzüge mit der Schwimmnudel
Rechts: Ibrahim aus Afghanistan, Rainer Heinl von der
Wasserwacht und Meta und Moussa aus dem Senegal
haben sich trotz leichter Sprachbarriere bestens verstanden
fahren beim Baden aufklären. Die Flüchtlinge kommen zum Teil aus Gegenden, in
denen Wasser nur