A S O ! August 2016
Graffiti verschönert Schuleingang
20 Schüler der Klasse 8M der Werner-von-Siemens-Mittelschule
haben gemeinsam mit Aaron (hintere Reihe links) und Manuel
vom Verein „Die Bunten“ und Lehrerin Christa Seel das GraffitiProjekt im Eingangsbereich umgesetzt.
Das Wort „Graffiti“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so
viel wie „Kratzbild“. Schon die ersten Höhlenmalereien gehören laut
Definition zu dieser künstlerischen Ausdrucksform. Hat man sich
früher über wild gesprühte Graffitis ausschließlich als unerwünschte Schmiererei geärgert, so kommt ihnen heute sogar Anerkennung
zu. Insbesondere dann, wenn sie auf genehmigten Flächen kunstvoll
und sauber gesprüht werden - so wie letzte Woche auf die Eingangswände zum Schulgelände der Werner-von-Siemens-Grund- und Mittelschule in Hochzoll-Nord.
Andrea Kempinger, seit dem Halbjahr neu als Schulleiterin an der
Mittelschule, wollte den tristen und verwahrlosten Pausenhof und
Eingangsbereich für ihre Schüler neu und einladend gestalten. Daher wurde in den letzten Wochen gerodet, Beete bepflanzt und ein
Kräuterbeet angelegt. Auch der Brunnen soll wieder instand gesetzt
werden. Alle Klassen der Mittelschule von der fünften bis zur zehnten
halfen mit. Nachdem „der erste Eindruck zählt“, sollte auch die Mauer
am Eingang neu gestaltet werden. Kempinger hatte die Idee, diese
mit Graffiti zu besprühen. Denn Graffiti kann auch ein Ausdrucksmittel urbanen Lebensgefühls sein und findet speziell unter Jugendlichen häufig Anerkennung.
Die Klasse 8M unter der Klassleitung von Christa Seel übernahm diese Aufgabe, unterstützt von den beiden Profis Aaron und Manuel
vom Verein zur Förderung der Graffiti-Kultur „Die Bunten“. Die beiden Studenten kamen zuerst an einem Vormittag in die Klasse und
entwickelten mit den Schülern das Motiv. Dann wurden die Wände
grundiert und zuletzt ging es, ausgestattet mit Mundschutz und
Spraydosen, an die Umsetzung.
„Wir wollen mit unserem Verein und solchen Aktionen einen positiven und legalen Einstieg für Jugendliche in dieses Genre schaffen“,
so Aaron. „So eine große Fläche zu bearbeiten, ist schon eine Herausforderung“, meint Daniel, Schüler der 8M. Er findet die Aktion klasse,
„denn jetzt haben wir hier an der Schule etwas Neues und ganz Individuelles“. Auch Eileen ist stolz auf das, was die 20 Schüler gemeinsam geschaffen haben: „Mich fasziniert vor allem, wie schnell man
beim Graffiti den Fortschritt sieht“.
Das Ziel eines Sprayers ist es, möglichst häufig seinen Namen oder
sein Pseudonym zu verbreiten und das in Kombination mit dessen
möglichst einzigartiger, innovativer und vor allem ästhetischer Gestaltung, um ein Höchstmaß an Ruhm zu erlangen. „Wichtig ist auch,
dass die Buchstaben wirklich erkennbar sind und dass sich das Graffiti in die Umwelt einfügt. Hier wurden die Gebäudefarben Blau von
der Mittelschule und Apricot vom Holzerbau ins Graffiti integriert
und der Schriftzug „Werner-von-Siemens Grund- und Mittelschule“
ist gut lesbar und trotzdem cool“, beschreibt Aaron das Motiv.
Mit dem Graffiti können sich die Schüler voll identifizieren, einige wollen mit Graffiti sogar weitermachen und im Verein „Die
Bunten“ vorbeischauen. Mehr über den Verein erfährt man unter
www.die-Bunten.de oder auf facebook. Text / Fotos: A. Lütke-Wissing
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