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A S O ! Juli 2016
Auszeichnung für kindgerechtes Singen
Die Kindertagesstätte der Auferstehungskirche hat als erste Einrichtung
in Augsburg die Zertifizierung durch
den Deutschen Chorverband (DCV) erfolgreich durchlaufen und darf fortan
die Auszeichnung „Die Carusos – Jedem Kind seine Stimme“ tragen.
„Die Carusos“ ist die Qualitätsmarke des
Verbands für das kindgerechte Singen
in Kindertagesstätten und wird an Einrichtungen verliehen, die in besonderem
Maße die musikalische Entwicklung der
Ein- bis Sechsjährigen fördern. Mit weit
über einer Million singender und fördernder Mitglieder in mehr als 20.000 Chören
ist der DCV Deutschlands erste Adresse
Sommerfest mit Musik
Irmgard Bissinger erhält Caruso-Medaille
für die vokale Musik. Singen soll (wieder)
selbstverständlicher Bestandteil in der
Kindertagesstätte sein. Für die Umsetzung der Kriterien wird jeder Kindergarten von einem Fachberater bis zur erfolgreichen Zertifizierung und darüber hinaus
begleitet. Die Auszeichnung besteht aus
einer Urkunde und einer emaillierten Plakette, die für drei Jahre vergeben wird. Die
feierliche Verleihung fand im Rahmen des
Sommerfests statt.
Um die Zertifizierung zu erhalten, muss
man fünf Kriterien erfüllen. Das wichtigste ist das kindgerechte Singen: Da der
kindliche Kehlkopf viel kleiner als beim Erwachsenen ist und die Stimmlippen entsprechend kürzer sind, ist die Kinderstimme deutlich höher. Dauerhaftes zu tiefes
Singen kann zur Schädigung des jungen
Stimmapparates führen. Das Singen in hoher Lage ist daher wichtigster Aspekt des
kindgerechten Singens. Ebenso ist eine
vielfältige und altersgerechte Liedauswahl wichtig, die Kinder zum Singen animiert und Alltagssituationen sowie Feste
und Rituale begleitet. Das Erzieherteam
muss einen Liederschatz von mindestens
40 Titeln beherrschen und pflegen.
Ein weiteres Kriterium ist das tägliche
und gemeinsame Singen, mindestens 15
Minuten pro Tag. Da Singen ein ganzheitlicher Vorgang ist, sollte es vielfältig aus-
gestaltet werden, beispielsweise durch
Bewegung oder Begleitung mit Perkussionsinstrumenten. Zu guter Letzt genießt
das Singen und Musizieren in der Einrichtung einen besonders hohen Stellenwert,
der in der Konzeption des Kindergartens
festgeschrieben ist. „Für uns ist diese
Auszeichnung die Bestätigung für eine
45-jährige kontinuierliche Arbeit für und
mit Kindern in Hochzoll. Wir sind froh und
dankbar, das feiern zu dürfen!“ so Irmgard
Bissinger, Leiterin der Einrichtung. Die
Kindertagesstätte trägt bereits seit 2011
die Auszeichnung „Felix“ für besonderes
musikalisches Engagement. „Felix“ wurde
jetzt durch das strengere „Caruso“-Siegel
abgelöst. Das erlebten Bissinger und ihre
Kolleginnen bei der Fachberatung durch
den Profimusiker Ewald Reder. „Er hat
viele unserer Lieder rausgestrichen, weil
sie tiefer als das tiefe C gehen“ resümiert
Bissinger. Auch das Tanzen nach CD-Liedern war dem Berater ein Dorn im Auge
– selber Musik machen war angesagt. Wie
gut, dass die Kita bereits letztes Jahr beim
bayerischen Aktionstag „Musik“ eine Elternband gegründet hatte und die Kinder
gerne auf den Orff-Instrumenten spielen.
Das musikalische Engagement war immer
schon Bestandteil des Kita-Alltags. Musik
begleitet durch den Tag, beim Begrüßen,
beim Aufräumen, beim Mittagsgebet –
viele Gelegenheiten werden musikalisch
begleitet, dann fällt vieles leichter. Seit
dem Jahr 2000 gibt es wöchentliche „Musiknachmittage“, es besteht Kontakt zum
Kinderchor der Kirche und seit einiger Zeit
findet einmal im Monat ein offenes Singen
mit Eltern, Großeltern und Gemeindemitgliedern statt. In jeder Gruppe spielen
mindestens zwei Kolleginnen Gitarre und
alle bilden sich musikalisch fort. Spaß sei
beim Singen und Musizieren das Wichtigste, so Bissinger, aber auch die Sprachförderung sei ein wichtiger Aspekt. Die
Erzieherin war tief bewegt, als ein dreijähriges türkisches Mädchen, das immer
sehr traurig war und Probleme mit der
deutschen Sprache hatte, auf einmal beim
Singen mitmachte und den Mund bewegte, ohne die Sprache zu kennen oder zu
verstehen. „Ihre Augen leuchteten und
strahlten.“ Musik verbindet - auch die verschiedenen Nationen in der Kita.
„Wir singen auch Lieder in anderen Sprachen. So lernen die Kinder verschiedene
Sprachen kennen, auch wenn man die
Sprache selber nicht lernt.“ Neben ausländischen Liedern wie dem bei den Kindern
beliebten „Salibonani“ aus Simbabwe
wird auch altes Liedgut wie „Alle Vögel
sind schon da“ gepflegt. „Die Kinder haben immer wieder neue Lieblingslieder.
Auch Klassiker wie „Die Affen rasen durch
den Wald“ werden immer noch gern gesungen.“
Text / Fotos: A. Lütke-Wissing
Zahnarztpraxis
Dr. Dr. med Jürgen B. Kratzenstein
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