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A S O ! April 2016
Er war tot und hat überlebt
Defi rettet Hobbysportler das Leben
Ein 43-Jähriger bricht in Aindling kurz vor
Weihnachten beim Fußball-spielen zusammen. Seine Mitspieler machen alles
richtig, laufen zum nächstgelegenen
Defibrillator und retten dem Mann das
Leben. Jetzt wurde dem Aindlinger ein
neues lebensrettendes Gerät überreicht,
das er seinem Fußballverein spendet, um
weitere Menschenleben zu retten.
Im November 2015 wurden die Defibrillatoren in der Marktgemeinde Aindling
installiert. Etwa einen Monat später, zwei
Tage vor Heilig Abend, haben Spieler der
AH-Fußballer des TSV Aindling einem ihrer
Mitspieler mit dem Defi vor Ort das Leben
gerettet. Der erst 43-jährige Helmut Schaffelhofer war plötzlich umgefallen. „Wir vom
Alte Herren-Team hatten uns auf dem Kleinspielfeld zum Kicken getroffen. Das Wetter
passte für die Jahreszeit,“ erzählt Schaffelhofer. „Plötzlich sackte ich zusammen. Von
dem Moment weiß ich heute nichts mehr.
Meine Mitspieler stellten sofort fest, dass
ich weder Atmung noch Puls hatte. Ich war
total weg. Es war ein Herzstillstand.“ Der
plötzliche Herztod tritt unvermittelt ein.
Auch bei Schaffelhofer war es so. Er hatte
zuvor keinerlei Warnzeichen wie Brustschmerzen, Atem- oder Kreislaufprobleme
gespürt. Es kann jeden treffen, ob jung oder
alt. Auch Sportler sind bei starker körperlicher Belastung gefährdet.
Volker Brand (rechts),
MedX5, überreicht am
Ort des Geschehens
an den Überlebenden
Helmut
Schaffelhofer
und seine Frau Sabine
einen neuen Defi, der ab
jetzt mit den AH-Fußballern bei jedem Spiel
dabei sein wird und weitere Leben retten kann.
wieder blendend aus. Bis auf die Medikamente, die er nun dauerhaft nehmen muss
und einen Stent, der ihm gesetzt wurde,
geht es ihm gut. Er wird jetzt tageweise in
seinen Beruf als Maurer eingegliedert und
kann bald wieder ein ganz normales Leben
führen. „Ohne den Defi hätte ich es nicht
überstanden“, so Schaffelhofer.
Jochen Müller (links) vom Verein „Bürger retten Leben e.V.“ freut sich mit Helmut Schaffelhofer und dem
Aindlinger Bürgermeister Thomas Zinnecker (rechts)
über das wunderbare Gerät, das Leben rettet.
Investition hat sich gelohnt
Über viele Monate beschäftigten die lebensrettenden Geräte den Marktgemeinderat in Aindling in mehreren Sitzungen.
Schließlich einigte man sich auf Standorte in allen Ortsteilen für 19 Defis, davon
fünf in Aindling selbst. Installiert wurden
die meisten Geräte Ende November 2015.
Aindlings Bürgermeister Thomas Zinnecker
übermittelte damals voller Freude diese
gute Nachricht. „Die Investition in diese
wunderbaren Geräte über etwa 50
000
Euro hat sich aufgrund dieser Überlebensgeschichte für uns heute schon gelohnt“.
Einen Teil der Defis haben wir von der Gemeinde übernommen, einen Teil haben
Privatleute und Banken angeschafft. Der
Marktgemeinderat
Michael Pollety kümmert sich nun um
die Defis in Aindling:
Dr. M. Günther
„Es war gut, dass
Mo: 8:30-20:00
wir die Defis kurz
Di-Fr: 8:30-18:30
vor dem Vorfall mit
Sa:
8:30-13:30
Schaffelhofer installiert hatten.“
Bei den Aindlinger
Defis handelt es um
Reanimations-Defis
„SAM 500P“ der Fir- Ihre Service-Apotheke in Hochzoll-Mitte ma MedX5 mit Sitz
Tel.: 08 21 / 26 39 35 0
in Friedberg, die
Friedberger Straße 144, 86163 Augsburg
Einer der Mitspieler hat dann sofort mit
einer Herz-Druck-Massage begonnen,
während zwei andere den etwa 400 Meter
entfernten Defibrillator am Stadioneingang holten. Dort setzte der Erste dann
einen Notruf -112 ab, der Zweite brachte
das Gerät zu dem Bewusstlosen. Auf seinen Oberkörper klebte er die Elektroden.
Das Gerät hat dann gemessen und einen
Impuls abgegeben. Das rettete dem AHFußballer sein Leben. Drei Minuten nach
dem Alarm waren die Sanitäter zur Stelle. Sie mussten nicht mehr viel tun. Der
43-Jährige kam zu Bewusstsein und konnte
sogar sprechen. Der Überle