ASO! Augsburg Süd-Ost April 2015 | Page 5

5 A S O ! April 2015 Die uralte Kiefer am Spickelspielplatz aus „Im Viertel 1/98, Stadtteilgeschichte“ Am Ende der Spickelwiese, neben dem großen Kinderspielplatz, steht ein besonders schöner alter Baum. Eine uralte Kiefer, zwischen 100 und 150 Jahre alt, bizarr geformt mit ausladenden Ästen: Der Hexenbaum. Der Ursprung des Namens scheint in den 30iger Jahren zu liegen. Alfred Papst, der im Spickel groß geworden ist, erinnert sich. Damals wohnte nahe des Baumes eine alte bucklige Frau in einem kleinen Haus, das große Ähnlichkeit mit einem Hexenhäuschen hatte. Er und seine Freunde spielten vergnügt und laut vor ihrem Haus auf der Wiese. Der Kinderlärm hat die alte Frau derart gestört und erzürnt, daß sie oftmals laut gestikulierend ihr Haus verließ und die Kinder schimpfte. Die Kinder gaben ihr deshalb den Namen “Hexe”und die Kiefer wurde zum Hexenbaum umbenannt. Das Amt für “Gründliche Pflege” der Stadt Augsburg kümmert sich um den Erhalt und die Sanierung von Bäumen. Die Kiefer auf der Spickelwiese ist einer der Bäume, die besonderen Schutz genießen. Bei der Erhaltung und Pflege eines solchen Baumes muß einiges bedacht werden. Ein alter Baum ist in manchem vergleichbar mit einem alten Menschen. Um seine Vitalität zu erhalten benötigt er eine Umgebung, die ihn pfleglich behandelt. Der Hexenbaum ist ein Senior unter den Bäumen, d.h. er benötigt besonderen Schutz. Als besonders empfindlich gilt sein Wurzelbereich - quasi die Füsse des Baumes. Von den Kindern auf dem Spielplatz ist er als idealer Spiel und Kletterbaum geschätzt. Das Springen und Toben auf seinen “Füssen” kann seine Gesundheit beeinträchtigen, ebenso wie das Beklettern und das Abrechen von Ästen. Manchmal wird noch unbedenklicher mit dem Baum umgegangen. Treppenstufen werden in den Stamm eingeschlagen oder Nägel in das Holz geklopft. Wer hätte schon geglaubt, daß diese Spiele dem Holzriesen ernsthafte Schäden zufügen. Noch ist der bizarre Hexenbaum auf der Spickelwiese frei zugänglich. Ob er zu seinem eigenen Schutz und Erhalt eingezäunt werden muß, wird die Zukunft zeigen. Herzlichen Dank an Frau Ursula Eglseer für die freundliche Unterstützung aus Ihrem “Im Viertel” - Archiv. Das sogenannte Hexenhäuschen um 1920 Der Hexenbaum auf der Spickelwiese