Skulptur
Scuplture
Sculpter à
l’encontre du fil
Aus anderem
Holz geschnitzt
Johnny Keggler
Übersetzung – Nina Rabler Slater
n der Ostschweiz, an der Grenze zu Liechtenstein und dem Kanton Graubünden, liegt die
Region Sarganserland, die berühmt ist für ihre
aufwendig geschnitzten Fastnachtsmasken, die
Anfang des 19. Jahrhunderts aufkamen. Die älteste Holzmaske aus Walenstadt wird auf 1832
datiert.
Die Tradition der Maskenschnitzerei geht auf
Wanderarbeiter aus Süddeutschland und Tirol zurück, deren Inspiration die römischen „Maskaronen“ waren, dekorative Schlusssteine oder Agraffen
an Gebäudebögen, die in Form von Gesichtern
von Kirchen und Kathedralen herabsehen.
Ursprünglich karikierten die Holzmasken
Dorfpersönlichkeiten mit ausgeprägten Gesichtszügen und aussergewöhnlichen Verhaltensweisen. Diese Tradition änderte sich kurz vor dem
Zweiten Weltkrieg, als zudem Teufels- und
Hexenmasken hervorkommen.
Nach dem Krieg assoziierten viele die
Maskenschnitzerei des Sarganserlandes mit dem
Naziregime, die versucht hatten, während des
Krieges die Maskenproduktion in der Schweiz zu
kontrollieren. In der Folge unternahmen immer
weniger Menschen die Reise ins Sarganserland,
um Masken zu kaufen oder vermieden es, sie
während der Karnevalszeit zu tragen. Holz wurde
schliesslich durch leichteres Papiermaché oder
Plastik ersetzt, und die ursprünglichen Holzmasken fristeten fortan ihre Tage an Wänden
oder verrotteten langsam in dunklen Kisten.
Heute leben und arbeiten noch ca. 60
Schnitzer in der Sarganser Region. Viele von
ihnen folgen ihrer Familientradition, andere haben das Handwerk in Volksschnitzkursen von
Meistern erlernt, die so ihre bemerkenswerten
Fähigkeiten an die nächste Generation weitergeben.
Traditionelle Masken müssen den Originalen
genau entsprechen, ohne jegliche Veränderungen, allerdings haben Schnitzer die Freiheit, neue
Gesichter zu erfinden, solange diese Neuschöp-
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ArtSuisse
en
L
e Sarganserland est une région de l’est
de la Suisse, à la frontière du Liechtenstein et du canton de Graubunden,
qui est réputée pour ses masques de bois du
Fasnacht, le plus vieux ayant fait son apparition à Wallenstadt en 1832. L’Histoire indique
que leur introduction et l’inspiration du sculpteur sont originaires des travailleurs immigrés
du sud de l’Allemagne et du Tyrolle, dont le
propre catalyseur pour le travail de ces masques
fut les ‘mascarons’ romains – les clés de voûte
décorant les arches des bâtimen