» Ah! Sieh da, ein Untertan «, rief der König, als er den kleinen Prinzen sah.
Und der kleine Prinz fragte sich: Wie kann er mich kennen, da er mich noch nie gesehen hat!
Er wußte nicht, daß für die Könige die Welt etwas höchst Einfaches ist: Alle Menschen sind Untertanen.
» Komm naher, daß ich dich besser sehe «, sagte der König und war ganz stolz, daß er endlich für jemanden König war.
Der kleine Prinz schaute sich nach einer Sitzgelegenheit um, aber der ganze Planet war bedeckt von dem herrlichen Hermelinmantel. Er blieb also stehen, und da er müde war, gähnte er. Es verstößt gegen die Etikette, in Gegenwart eines Königs zu gähnen «, sagte der Monarch. » Ich verbiete es dir.«
» Ich kann es nicht unterdrücken «, antwortete der kleine Prinz ganz verwirrt. » Ich habe eine weite Reise gemacht und habe nicht geschlafen …«
» Dann «, sagte der König, » befehle ich dir zu gähnen. Ich habe seit Jahren niemanden gähnen sehen, das Gähnen ist für mich eine Seltenheit. Los! gähne noch einmal! Es ist ein Befehl.«
» Das ängstigt mich, ich kann nicht mehr …«, stammelte der kleine Prinz und errötete.
» Hm, hm!« antwortete der König. » Also dann … befehle ich dir, bald zu gähnen und bald …« Er murmelte ein bißchen und schien verärgert. Denn der König hielt in hohem Maße darauf, daß man seine Autorität respektiere. Er duldete keinen Ungehorsam. Er war ein absoluter Monarch. Aber da er sehr gütig war, gab er vernün�ige Befehle.
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