EINLEITUNG
VOM TAKINO ZUM SINNEMAX
Das aktuell leerstehende Objekt Zollstraße 10 in Schaan wurde früher über mehrere Generationen hinweg als Kino und Theater „ Takino “ genutzt .
Das Gebäude wurde Anfang der 1960er Jahre in einer damals typischen Kinoarchitektur vom Vaduzer Architekten Franz Hassler erbaut und zunächst als Apollo-Kino eröffnet . Das Gebäude liegt zentrumsnah und verkehrsmäßig gut angebunden unweit des Bahnhofs mit öffentlichen Parkmöglichkeiten in Schaan / Liechtenstein an der hochfrequentierten Verbindungsstraße in die Schweiz . Der markante Baukörper ist geprägt durch einen Saaltrakt mit zeittypischer Kinofassade im Stil der Moderne der 1950er Jahre . Der Seitenteil ist als 2-geschossiger Baukörper klassisch rational als Eingangsbau an das Kino angebaut . Hier befinden sich im EG Kasse , Foyer und WC . Darüber liegend befindet sich im 2 . OG der Vorführraum mit der Kinotechnik und die Betreiberwohnung . Dieses Bauteil ist zudem für Haustechnik und Lager unterkellert . Auf der Rückseite wurde später ein leichter 1-geschosssiger provisorischer Holzanbau als Garderobe für das Bühnenpersonal ergänzt . Nachdem das Gebäude durch den Wegzug des „ Takino “ in einen Neubau in Schaan inzwischen nicht mehr genutzt
Als ehemaliges Kino werden mit ihm viele Erlebnisse , Gefühle und gemeinschaftliche Abende verbunden . Diese Dinge , die den Ort einst ausmachten , sollen in ein neues Nutzungskonzept übertragen werden . Durch die Transformation des Kinos in eine neue Form und Nutzung soll der ursprüngliche Kinocharakter erhalten und gleichzeitig gestärkt werden .
Somit ergibt sich die Fragestellung der Forschungsfrage : „ Wie muss ein architektonischer Entwurf zur Wiederbelebung für das ehemalige „ Takino “ in Schaan sein , sodass die mit dem Ort verbundenen Erlebnisse und Erinnerungen in eine neue Nutzung übertragen werden ?“
Um diese Frage mit meinem Projekt zu beantworten , gehe ich als Erstes auf den Bestand und seine Geschichte ein . Neben den Begehungen vor Ort , der Dokumentation in Form von Bildern , Video und Plänen , erzählen Zeitzeugen ( ehemalige Nutzer des Takinos ) von ihren Erfahrungen und Erlebnissen mit dem alten Kino . Das alles war die Basis , um das Gebäude besser zu verstehen , sich hinein zu fühlen und dessen Potentiale zu erkennen . Diese gewonnen Potentiale waren die Grundlage für das eigene Projekt . Die Transformation des alten „ Takino “ in das neue „ Sinnemax “. Hierbei wird neben dem neuen architektonischen Konzept im Dialog mit dem Bestand vor allem auch durch das Kapitel der Erlebnis-transformation bewusst inszeniert und vermittelt . Besonders strukturiert sich auch die Form und Fügung des neuen Anbaus im Bezug zum alten Kino . Im Vordergrund steht hierbei den Bestand zu stärken und seine typischen gestalterischen Merkmale zu erhalten .
E I N L E I T U N G
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