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Wie werden
wir
wohnen?
Dirk Woywodt
Der Wohnraum
der Zukunft sollte darauf ausgerichtet sein, dass alle
Generationen zusammen wohnen können und
nicht mehr so stark getrennt
sind. Dafür ist u.a. eine Architektur
nötig, die weniger homogen ist und für
jede Gesellschaftsgruppe und das Zusammenleben etwas bietet. Die Politik ist gefragt,
den Investoren für eine durchmischte Wohnbauweise
Anreize zu bieten und sich um den Nahverkehr zu kümmern.
Carolin van Stadt
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass wir wieder gestalten, auch worin wir
wohnen. Quadratisch, praktisch, gut = nicht gut! Es macht dumpf. Was fasziniert uns
an alten Fachwerkbauten? Die Asymetrie! Oder auch: die wundervolle Schiefheit. Ungerade Balken, schräge Wände, schiefe Dächer. Wunderschön. Und was fasziniert uns
an Gründerzeithäusern und Jugendstil? Die Opulenz ohne „Zweck“, nur mit dem „Sinn“,
das Auge und das Herz eines jeden Gestalters zu erfreuen. Wir brauchen keine Investoren mit verschachtelten Neubaugebieten inkl. Handtuchgarten und garantiertem Maximalgewinn, wir brauchen Wohnbauprojekte mit Gestaltern. Der wohnende Mensch
soll sein Zuhause mitgestalten können. Und seine Straße, sein Dorf, seine Stadt.
Bernhard Müller
Unsere Häuser
werden mehr Energie
erzeugen, als sie verbrauchen.
Baumaterial wird weitgehend aus
wiederverwendbarem und up-/recyceltem
Material bestehen. Sie werden immer großzügiger werden,
nicht zuletzt weil wir mit geerbtem Vermögen immer größer und komfortabler bauen
können (sofern eine Katastrophe oder Krieg es nicht vernichtet). Überfluss wird
sich von Ressourcenverschwendung trennen. Arbeiten und Wohnen werden wieder
zunehmend an einem Ort stattfinden. Häuser werden flexibel auf unterschiedlichste
Wohnformen oder Lebenssituationen reagieren können: Single, Kombi-Single, Familien, WGs, Alterswo