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+3 16 › Tim Weitzel, Professor für Wirtschaftsinformatik, Otto-Friedrich-Universität Bamberg Mit Formeln und Filtern Jobsuchende möchten mit all ihren Fähigkeiten gefunden werden. Unternehmen möchten passende Kandidaten finden. Hierbei kann eine automatisierte Vorauswahl – manchmal Robo-Recruiting genannt – beiden helfen. Wenn auf eine Stellenausschreibung Tausende Bewerbungen eingehen, kann der Computer durch Suche nach Mindestvoraussetzungen die passendsten 20 zuverlässig auswählen. Damit haben die Recruiter mehr Zeit für intensive Gespräche mit den besten Kandidaten. Die besten Kandidaten haben eine bessere Chance, auch wirklich gefunden zu werden. Diese algorithmische Präselektion kann dabei nicht nur besser, sondern auch „fairer“ sein, da dem Computer Geschlecht, Alter, Ethnizität etc. zertifizierbar egal sind. Viele reden nicht gerne über solche Automatisierungen und fürchten, trotz der Vorteile, „Menschlichkeit“ zu verlieren. Doch was ist unmenschlich an einer besseren Arbeitsteilung zwischen Mensch (Experte) und Informationssystem (Roboter)? Roboter geben Menschen Zeit zurück, die diese für wichtigere Aufgaben einsetzen können und Roboter können unvoreingenommener und teils besser einfache Aufgaben erledigen. Ähnliche Chancen gibt es überall, von selbststeuernden Autos, die unfall- und staufreier fahren, bis zur Medizin. Die Maschinen rudern besser, und die Menschen geben besser vor, wohin gerudert werden soll. In beiden Lagern gibt es noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten, die letztlich allen Menschen nutzen. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Antje Bolenz, MAN-Academy Die goldene Mitte Technikbegeisterte Studierende haben am Anfang ihrer Karriere oft die Qual der Wahl: Ihr Know-how ist heute gefragter denn je. Sie müssen sich entscheiden zwischen den vielfältigen Möglichkeiten zur Entfaltung, die große Konzerne bieten und der familiären Atmosphäre eines mittelständischen Unternehmens. Gerade in einer Zeit, in der eine gesunde Work-Life-Balance immer wichtiger wird, gar keine so leichte Wahl. Was viele dabei vergessen: Ein Mittelweg ist möglich. Immer mehr Arbeitgeber haben verstanden, dass ein Un- ternehmen nur so stark ist wie seine Mitarbeiter. Betriebsinterne Kindergärten oder flexible Arbeitszeitmodelle sind vielen Berufseinsteigern heute genauso wichtig wie ein ansprechendes Gehalt und breite Einsatzmöglichkeiten. Bei MAN haben wir schon vor Jahren Programme entwickelt, um talentierten Nachwuchs zu finden und für das Unternehmen zu begeistern: Der WOMAN‘s career day soll interessierten Studierenden bei einem Blick hinter die Kulissen und dem direkten Austausch mit Experten aus verschiedenen Fachbereichen ein Gefühl für die Arbeit im Unternehmen vermitteln. Noch umfassender setzt das Deutschlandstipendium an: Es greift 80 Studierenden pro Jahr finanziell unter die Arme, die angehenden Ingenieure knüpfen schon früh persönliche Bande mit ihrem späteren Job. Die Erfahrungen bei MAN zeigen: Es ist ein Weg, der es wert ist, beschritten zu werden – und zwar gemeinsam. WIE FINDEN SIE MICH? NEUE WEGE DER MITARBEITERSUCHE UND IHRE BELIEBTHEIT 1 3 Karriere-Events für Studenten, Absolventen Karrierenetzwerke (Xing, LinkedIn etc.) 4 71,4 69,8 % % 46,7 Absolventenkongress, Personalmessen etc. 2 ACTIVE SOURCING % Externe Lebenslaufdatenbanken 22,8 % 5 Facebook 1,0 % Quelle: ICR Recruiting Report 2013 DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Clemens M. Weegmann, Geschäftsführer, Konzept-e für Schulen GmbH Lehrer werden Pädagogische Berufe sind eine gewaltige Wachstumsbranche: Eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie spricht allein im Kita-Bereich von 120.000 fehlenden Erziehern in ganz Deutschland. Gleichzeitig avancieren pädagogische Berufe mehr und mehr zum erklärten Traumberuf vieler Menschen: Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist für viele eine sinnstiftende Alternative zu einer Arbeitsrealität, in der oft genug das Ergebnis der eigenen Mühen nicht mehr zu sehen ist. Immer mehr Einrichtungen und Träger haben mittlerweile verstanden, dass Quereinsteiger eine perfekte Er- Wenn schon, denn schon Einstellungsquote, vorausgesetzt im Active Sourcing wurde ein passender Kandidat identifiziert gänzung zum Erziehungsalltag sein können, wenn man ihnen die Möglichkeit zur Entfaltung bietet: Vor allem Menschen mit Berufserfahrung in MINT-Berufen und Spezialisten aus handwerklichen Bereichen bieten Kindern eine ganz neue Lernerfahrung. Die natürliche Hürde, die viele Interessierte davon abhält, ihre alten Berufe zugunsten einer pädagogischen Laufbahn an den Nagel zu hängen, ist eine finanzielle: Wer bereits lange Zeit in seinem Beruf arbeitet, will oder kann sich eine Ausbildung nur selten leisten. Eine für alle Seiten gelungene Lösung bieten Arbeitgeber wie Konzept-e (www.konzept-e.de), die den finanziellen Bedürfnissen von Seiteneinsteigern mit einem deutlich erhöhten Ausbildungsgehalt entgegenkommen – und dadurch talentierte Mitarbeiter gewinnen, die für ihren neuen Beruf brennen und ihre eigene Begeisterung auch an Kinder vermitteln können. Aletta Gräfin von Hardenberg, Geschäftsführerin Charta der Vielfalt e. V. Vorurteile erkennen und ausräumen Was evolutionär gesehen seine Vorteile hat, lässt uns im Arbeitsleben manchmal falsche Entscheidungen treffen: unbewusste Vorurteile. Klingt sperrig, betrifft uns aber alle: Unser Gehirn kategorisiert ungefragt die Eindrücke, die uns von außen erreichen und ordnet ihnen Schubladen zu. Das ist ein unbewusster Prozess, der auf unseren persönlichen Erfahrungen beruht und der in Sekunden passiert. Doch damit wird unser Handeln automatisch in vorbestimmte Richtungen gelenkt und durch unsere persönlichen Erfahrungen beeinflusst. Beispiele dafür 26 % 81 % nach klassischem Prozess nach Act ive Sourcing kennen wir alle: Manche Bewerbung wird aufgrund des Namens oder des Fotos kritischer geprüft und Beförderungen erfolgen teilweise nicht nur nach Leistung. Langfristig ergeben sich dadurch deutliche Nachteile für Unternehmen und Institutionen, da Entscheidungen oft zu wenig aufgrund der Sachlage und immer wieder nach persönlichen Maßstäben der Verantwortlichen getroffen werden. Abhilfe schafft nur die intensive Sensibilisierung von Führungskräften und am besten allen Beschäftigten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, (Personal-)Prozesse so zu gestalten, dass persönliche Befindlichkeiten nicht mehr zum Tragen kommen. Um Talente überhaupt wahrzunehmen – und die Wahrnehmung steht vor der Erkenntnis – lohnt es sich, diese unbewussten Vorurteile bewusst werden zu lassen. Nur so können Talente gefördert werden und für den Erfolg der gesamten Organisation beitragen.