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Tim Weitzel,
Professor für
Wirtschaftsinformatik,
Otto-Friedrich-Universität
Bamberg
Mit Formeln und
Filtern
Jobsuchende möchten mit all ihren
Fähigkeiten gefunden werden. Unternehmen möchten passende Kandidaten finden. Hierbei kann eine automatisierte Vorauswahl – manchmal
Robo-Recruiting genannt – beiden
helfen. Wenn auf eine Stellenausschreibung Tausende Bewerbungen
eingehen, kann der Computer durch
Suche nach Mindestvoraussetzungen
die passendsten 20 zuverlässig auswählen. Damit haben die Recruiter
mehr Zeit für intensive Gespräche
mit den besten Kandidaten. Die besten Kandidaten haben eine bessere
Chance, auch wirklich gefunden zu
werden. Diese algorithmische Präselektion kann dabei nicht nur besser,
sondern auch „fairer“ sein, da dem
Computer Geschlecht, Alter, Ethnizität etc. zertifizierbar egal sind.
Viele reden nicht gerne über solche
Automatisierungen und fürchten,
trotz der Vorteile, „Menschlichkeit“
zu verlieren. Doch was ist unmenschlich an einer besseren Arbeitsteilung
zwischen Mensch (Experte) und
Informationssystem (Roboter)? Roboter geben Menschen Zeit zurück,
die diese für wichtigere Aufgaben
einsetzen können und Roboter können unvoreingenommener und teils
besser einfache Aufgaben erledigen.
Ähnliche Chancen gibt es überall,
von selbststeuernden Autos, die unfall- und staufreier fahren, bis zur
Medizin. Die Maschinen rudern besser, und die Menschen geben besser
vor, wohin gerudert werden soll. In
beiden Lagern gibt es noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten,
die letztlich allen Menschen nutzen.
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Antje Bolenz,
MAN-Academy
Die goldene Mitte
Technikbegeisterte Studierende haben am Anfang ihrer Karriere oft die
Qual der Wahl: Ihr Know-how ist heute gefragter denn je. Sie müssen sich
entscheiden zwischen den vielfältigen
Möglichkeiten zur Entfaltung, die große Konzerne bieten und der familiären
Atmosphäre eines mittelständischen
Unternehmens. Gerade in einer Zeit,
in der eine gesunde Work-Life-Balance immer wichtiger wird, gar keine so
leichte Wahl.
Was viele dabei vergessen: Ein Mittelweg ist möglich. Immer mehr Arbeitgeber haben verstanden, dass ein Un-
ternehmen nur so stark ist wie seine
Mitarbeiter. Betriebsinterne Kindergärten oder flexible Arbeitszeitmodelle sind vielen Berufseinsteigern heute
genauso wichtig wie ein ansprechendes Gehalt und breite Einsatzmöglichkeiten. Bei MAN haben wir schon
vor Jahren Programme entwickelt, um
talentierten Nachwuchs zu finden und
für das Unternehmen zu begeistern:
Der WOMAN‘s career day soll interessierten Studierenden bei einem Blick
hinter die Kulissen und dem direkten Austausch mit Experten aus verschiedenen Fachbereichen ein Gefühl
für die Arbeit im Unternehmen vermitteln. Noch umfassender setzt das
Deutschlandstipendium an: Es greift
80 Studierenden pro Jahr finanziell
unter die Arme, die angehenden Ingenieure knüpfen schon früh persönliche
Bande mit ihrem späteren Job. Die
Erfahrungen bei MAN zeigen: Es ist
ein Weg, der es wert ist, beschritten zu
werden – und zwar gemeinsam.
WIE FINDEN SIE MICH?
NEUE WEGE DER MITARBEITERSUCHE UND IHRE BELIEBTHEIT
1
3
Karriere-Events für
Studenten, Absolventen
Karrierenetzwerke
(Xing, LinkedIn etc.)
4
71,4
69,8
%
%
46,7
Absolventenkongress,
Personalmessen etc.
2
ACTIVE
SOURCING
%
Externe Lebenslaufdatenbanken
22,8
%
5
Facebook
1,0
%
Quelle: ICR Recruiting Report 2013
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Clemens M. Weegmann,
Geschäftsführer,
Konzept-e für
Schulen GmbH
Lehrer werden
Pädagogische Berufe sind eine gewaltige Wachstumsbranche: Eine im
vergangenen Jahr veröffentlichte Studie spricht allein im Kita-Bereich von
120.000 fehlenden Erziehern in ganz
Deutschland. Gleichzeitig avancieren
pädagogische Berufe mehr und mehr
zum erklärten Traumberuf vieler Menschen: Die Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen ist für viele eine sinnstiftende Alternative zu einer Arbeitsrealität, in der oft genug das Ergebnis der
eigenen Mühen nicht mehr zu sehen
ist. Immer mehr Einrichtungen und
Träger haben mittlerweile verstanden,
dass Quereinsteiger eine perfekte Er-
Wenn schon, denn schon
Einstellungsquote, vorausgesetzt im
Active Sourcing wurde ein passender
Kandidat identifiziert
gänzung zum Erziehungsalltag sein
können, wenn man ihnen die Möglichkeit zur Entfaltung bietet: Vor allem Menschen mit Berufserfahrung in
MINT-Berufen und Spezialisten aus
handwerklichen Bereichen bieten Kindern eine ganz neue Lernerfahrung.
Die natürliche Hürde, die viele Interessierte davon abhält, ihre alten Berufe
zugunsten einer pädagogischen Laufbahn an den Nagel zu hängen, ist eine
finanzielle: Wer bereits lange Zeit in
seinem Beruf arbeitet, will oder kann
sich eine Ausbildung nur selten leisten. Eine für alle Seiten gelungene Lösung bieten Arbeitgeber wie Konzept-e
(www.konzept-e.de), die den finanziellen Bedürfnissen von Seiteneinsteigern mit einem deutlich erhöhten
Ausbildungsgehalt entgegenkommen
– und dadurch talentierte Mitarbeiter
gewinnen, die für ihren neuen Beruf
brennen und ihre eigene Begeisterung
auch an Kinder vermitteln können.
Aletta
Gräfin von Hardenberg,
Geschäftsführerin
Charta der Vielfalt e. V.
Vorurteile erkennen
und ausräumen
Was evolutionär gesehen seine Vorteile hat, lässt uns im Arbeitsleben
manchmal falsche Entscheidungen treffen: unbewusste Vorurteile.
Klingt sperrig, betrifft uns aber alle:
Unser Gehirn kategorisiert ungefragt
die Eindrücke, die uns von außen
erreichen und ordnet ihnen Schubladen zu. Das ist ein unbewusster
Prozess, der auf unseren persönlichen Erfahrungen beruht und der in
Sekunden passiert. Doch damit wird
unser Handeln automatisch in vorbestimmte Richtungen gelenkt und
durch unsere persönlichen Erfahrungen beeinflusst. Beispiele dafür
26 %
81 %
nach klassischem
Prozess
nach
Act ive Sourcing
kennen wir alle: Manche Bewerbung
wird aufgrund des Namens oder des
Fotos kritischer geprüft und Beförderungen erfolgen teilweise nicht
nur nach Leistung. Langfristig ergeben sich dadurch deutliche Nachteile
für Unternehmen und Institutionen,
da Entscheidungen oft zu wenig aufgrund der Sachlage und immer wieder nach persönlichen Maßstäben
der Verantwortlichen getroffen werden. Abhilfe schafft nur die intensive
Sensibilisierung von Führungskräften und am besten allen Beschäftigten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist,
(Personal-)Prozesse so zu gestalten,
dass persönliche Befindlichkeiten
nicht mehr zum Tragen kommen.
Um Talente überhaupt wahrzunehmen – und die Wahrnehmung steht
vor der Erkenntnis – lohnt es sich,
diese unbewussten Vorurteile bewusst werden zu lassen. Nur so können Talente gefördert werden und
für den Erfolg der gesamten Organisation beitragen.