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+3 Angela Schmidt, Gründerin von „Die Notfallmamas“ und Leserin Call-a-Mum übers Netz Das kann ganz schnell gehen, durch die Geburt einer kleinen Tochter zum Beispiel. Ein Jahr später wurde ich Unternehmerin, weil ich keine Lösung für mein Problem fand, nämlich eine Betreuungsmöglichkeit für unsere kleine Tochter während ihrer Rekonvaleszenz und meiner Berufstätigkeit. Ausführliche Recherche und ein Businessplan, der mich auf Kurs hält, führten zum Startschuss. Nun gibt es unsere Notfallbetreuung schon seit Tarek Kara, Inhaber von Mustafa‘s Gemüsekebap Biete Qualität und bleib normal Ich bin ein ganz normaler Typ, ein Einwandererkind aus der Türkei. Ich habe als Hotelkoch und in anderen Dönerbuden gearbeitet. Die Umschulung zum Koch habe ich nach einem Jahr abgebrochen. Sich entwickeln war gar nicht. Jeden Tag dasselbe. Kurz darauf hab ich mich selbstständig gemacht. Ich wusste genau, Gastronomie ginge so viel besser. Entscheidender Punkt war auf jeden Fall, dass wir vegetarische Kunden angesprochen haben. Anfangs waren 10 bis 15 Prozent unserer Döner vegetarisch. Jetzt sind es circa 40 Prozent. Klar, vegetarisch ist in. Durch die berühmte Curry 36-Filiale Anette Sievers, Leserin Schwimm raus auf‘s Meer Die Liebe war Schuld! Die Neugier war Schuld. Der Tatendrang war Schuld. Die Naivität war Schuld! Oder die Selbstüberzeugung. Jedenfalls war ich plötzlich nicht nur Studentin, sondern auch Verlegerin. Was das bedeutet, ahnte ich damals noch nicht. Mit 25 weiß man nur, dass man was Besonderes werden will. Und das war was Besonderes! Wir mussten nicht bei null anfangen, den Verlag gab es bereits, denn den hatte mein Partner gegründet, als er seinerseits 25 gewesen war. Das war 1976. Nun, 15 Jahre später, kam ich mit neuen Ansprüchen und Fragen dazu und wir gründeten unseren Reiseführer-Verlag einfach noch einmal neu: Umweltfreundlich, sozialverträglich und tiefgründig sollten unsere Inhalte sein, zwischen den über zwei Jahren. Für mich als Mutter war es eine enorme Herausforderung, gesellschaftspolitisch Verantwortung zu übernehmen mit einem Angebot, das es in der Form noch nicht gab. Ein Anliegen ist mir außerdem, einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beitrag dafür zu leisten, dass die sehr gut ausgebildeten Frauen, die wir am Arbeitsmarkt haben, Unterstützung dabei erhalten, auch nach der Geburt ihrer Kinder in ihren qualifizierten Jobs zu bleiben. Unternehmerisch also ein Traum: eine Win-Win-WinSituation für alle Beteiligten. Wichtig war auch, den Sprung von der Gründerin zur Unternehmerin nicht zu verpassen, dass heißt die Firma auf die nächste Ebene zu bringen mit einem ergänzenden Geschäftspartner, mehr Personal und höherer Finanzierung. gegenüber ist es uns zusätzlich einfacher gemacht worden. Ich habe nie so einen konkreten Businessplan gehabt. Ich habe mich vielmehr auf mein Gefühl verlassen. Man muss dem Ganzen Zeit geben. Die Kunden spüren unsere Normalität, das Bodenständige. Das wird verlangt. Ganz wichtig für den Erfolg war mein Kumpel Joachim Bosse von der Werbeagentur. Der erste Beitrag in der B.Z. 2008 und der GalileoBericht waren ebenso wichtig. Das Phänomen Internet ist auch großartig. Ein Freund meinte neulich: „Werbung ist teuer. Keine Werbung ist noch teurer.“ Das ist total wahr. Entscheidend ist für mich, einen guten Döner zuzubereiten. Alles andere habe ich nie geplant. Woran ich geglaubt habe, ist der gute Geschmack. Vielleicht werden wir wachsen. Mustafa‘s Gemüsekebap in New York oder