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Volker Quaschning , Professor für Regenerative Energien , Hochschule für Technik und Wirtschaft ( HTW ) Berlin
Schluss mit der Panikmache
Seit Jahrzehnten wird mit der Angst vor dem Blackout Stimmung gegen den Ausbau erneuerbarer Energien gemacht . Dabei ist unsere klassische Energieversorgung alles andere als ausfallsicher . Wenn drei systemrelevante konventionelle Großkraftwerke oder Übertragungsleitungen gleichzeitig ausfallen , ist es in Europa dunkel – im Zeitalter zunehmender Cyberkriminalität und internationaler Spannungen kein völlig unrealistisches Szenario . Dezentrale erneuerbare Energien mit verteilten Speichern reduzieren das Risiko . Wollen wir die Folgen der Klimakrise noch irgendwie beherrschbar halten , muss unsere Energieversorgung in den nächsten 15 Jahren ohnehin vollständig auf erneuerbaren Energien , im Wesentlichen auf Photovoltaik und Windkraft , basieren .
In der Kombination mit Speichern können sie Deutschland vollständig und sicher mit klimaneutraler Energie versorgen . Das zeigen zahlreiche wissenschaftliche Studien . Dafür müssen wir das Ausbautempo der Erneuerbaren um den Faktor sechs steigern und gleichzeitig die nötigen Speicher sowie intelligente Netze installieren . Wenn wir unseren Kindern und Enkelkindern die Zukunft nicht völlig zerstören wollen , muss die Politik dafür die richtigen Rahmenbedingungen setzen . Dann sollten wir unsere gut ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieure einfach ihren Job machen lassen und endlich die sinnlose Panikmache mit der angeblich so schrecklichen Dunkelflaute beenden .
Günter Ferch , Leser
Erneuerbare Energien sind für die Fortdauer der Menschheit unabdingbar . Getan wird meines Erachtens dafür aber zu wenig . Oft hieß es , es gäbe kein Geld . Diese Ausrede wurde aber für viele Bereiche genutzt . Es wird Zeit , dass wir die brachliegenden Flächen endlich sinnvoll nutzen .
The Innovation Hub for New Energy Solutions MESSE MÜNCHEN
STROM SEI DANK Was durch die Erneuerbaren an Treibhausgasen vermieden wird in Millionen Tonnen
300
RESTART 2021
250
Strom Wärme
Verkehr ¹
218,9
226,6
200
150
100
50
27,8
34,3
46,0 50,4 57,0 63,1 76,0 82,3 87,5 101,0 100,8 102,9
114,2 129,4 133,6 137,0
150,7 163,8 166,3
179,2 188,6
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¹ nur durch Biokraftstoffe
Joachim Schubert , Leser
Stoff mit Zukunft
Der meiste Strom wird in Deutschland mittlerweile aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt . Selbst wenn Anlagen und Netze dafür weiter ausgebaut werden , treten hierzulande zwei Lücken auf : Die eine nachts , wenn in lauen Sommernächten beide Energiearten praktisch ausfallen und der Nachtstrom durch fossile Kraftwerke , Stromimporte und Pumpspeicher erzeugt werden muss . Die zweite Lücke entsteht ganztags während Dunkelflauten , die – wie im Januar 2017 – bis zu zwei Wochen anhalten können . Wenn dann Kohle- und Kernkraftwerke abgeschaltet sind ,
Quelle : Umweltbundesamt
würden tagsüber rund 50 Gigawatt an Leistung fehlen , denn Stromspeicher wie Pumpspeicher und Batterien wären nach wenigen Stunden leer . E-Autos und Wärmepumpen werden den Leistungsbedarf künftig um mindestens zehn Gigawatt steigern . Also müsste künftig eine Lücke von ungefähr 60 Gigawatt witterungsunabhängig abgedeckt werden , am besten durch gasbefeuerte flexible Heizkraftwerke . Das wären dann 120 neue Kraftwerksblöcke in den nächsten 17 Jahren . Diese würden nicht nur das Stromnetz stabilisieren , sondern auch weiterhin die bestehende Fernwärmeversorgung absichern . Sie können mit Erdgas und zunehmend mit Biogas sowie mit „ grünem “ Wasserstoff betrieben werden .
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