+3 Magazin September 2018 | Page 15

+2 Stefan Oehrlein, Projektleiter Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kenia Kleine Schritte, große Wirkung Die Frage nach nachhaltigen Lösungen zur Reduzierung von Treibhausgasen und dem Einsatz erneuerbarer Ener- gien stellt sich nicht nur in Deutsch- land, sondern auch in anderen Teilen der Welt. Zum Beispiel in Kenia: Die Stromversorgung des Landes wird be- reits jetzt zu mehr als 70 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt, wo- bei Geothermie und Wasserkraft den größten Anteil ausmachen. Gleichzei- tig haben weite Teile der Bevölkerung Kenias keinen Zugang zum Stromnetz. Vor allem entlegene und ländliche Gegenden sind davon betroffen. Hier stellen solarbetriebene Inselnetze eine kostengünstige Lösung dar. Wie pri- vaten Unternehmen die Investition in solche Inselnetze erleichtert werden kann, hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesentwick- lungsministeriums etwa mit einem Pi- Peter Valenta, Leser Ihr Name, Leserin 15 lotprojekt in der Kleinstadt Talek im ländlichen Südwesten Kenias getestet: Seit Juni 2015 versorgt eine 50-Kilo- watt-Anlage das Handelszentrum mit seinen rund 1.500 Einwohnern mit Solarstrom und schafft so wirtschaft- liche Impulse und neue Perspektiven für Beschäftigung. Ein Schreiner kann sein Holz nun mit Maschinen bearbei- ten und dank der Zeitersparnis mehr Aufträge annehmen. Ein Apotheker lädt gegen Gebühr die Handys seiner Kunden und hat somit zusätzliche Einnahmen. Nach der Inbetriebnah- me der Anlage sind so knapp 40 neue Geschäfte und rund 125 neue Arbeits- plätze entstanden – Tendenz steigend. Michael Opitz, Leser Politisch gewollt Alles Grün? Energie ist der wirtschaftlich-tech- nische Nerv einer modernen Gesell- schaft. Neben einer klugen und zen- tralen Vernetzung der Energien sind lokale Insellösungen anzustreben, sodass es im Falle von Katastrophen zu keinem nationalen Blackout kom- men kann. Ich leiste mir Nachhaltig- keit, aber leider gibt es zu viele Men- schen, zum Beispiel Familien mit Kindern, die das nicht können. Aus diesem Grund muss politisch die so- genannte Gemeinwohlökonomie als Ziel ausgegeben werden. Innovation bedeutet Erneuerung. Da- her kann innovative Energie nur er- neuerbare Energie sein. Dementspre- chend sind wir mit der Umstellung auf erneuerbare Energien auf dem rich- tigen Weg. Was ich mir jedoch wün- schen würde, ist mehr Transparenz im Energiedschungel. Die Frage ist näm- lich: Ist die Energie, die ich beziehe, wirklich grün oder zahle ich nur dafür? Denn wer garantiert mir, dass das, was aus der Steckdose kommt, wirklich das ist, was ich möchte? Nachweisen kön- nen wird mir das wohl niemand. Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns Ihre Antwort und viel- leicht erscheinen Sie im nächsten Heft. Dirk Schuster, Leser Windräder am Meer und Solar in der Wüste. Die produzierte Energie gleich in Wasserstoff umwandeln und aus dem Auto tropft nur noch Wasser. Daniel Manig, Leser Licht im Nirgendwo Wir verbrauchen immer mehr Strom, da mittlerweile alles elektrisch und nun auch vernetzt funktioniert. Die meis- ten Geräte versprechen Erleichterung. Sicherlich ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen das Ziel Num- mer eins. Doch ich denke, dass im Energiesparen und dem bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen generell ein riesiges