+3 Magazin September 2016 | Page 23

+3 Friedrich von Metzler, Bankier und Mäzen Motor für die Zivilgesellschaft Das bürgerschaftliche Engagement ist eine der schönsten Traditionen meiner Heimatstadt Frankfurt am Main: Hier gab es nie einen Fürstenhof – was den Bürgern wichtig war, haben sie seit jeher selbst in die Hand genommen. Das StädelMuseum, das Bürgerhospital, die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung oder die Goethe-Universität sind beste Zeugnisse dafür, was gelingen kann, wenn Bürger sich engagieren. Diese Aufzählung ließe sich mühelos fortsetzen. Ich beobachte mit großer Freude die Vielfalt der Initiativen vieler Bürger in ganz Deutschland – in der Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfe, in Bildungsfragen oder in der Kulturförderung, um nur einige Beispiele zu nennen. Unsere westliche Zivilisation ist mit Aufgaben konfrontiert, die der Staat alleine nicht lösen kann und soll. Er braucht den mitdenkenden Bürger, der aktiv und verantwortlich am Gemeinwesen teilnimmt. Die Weichen für unser Leben von morgen werden heute gestellt. Engagement bedeutet daher auch, eine sich verändernde Gesellschaft mitzugestalten, Denkanstöße zu geben und Prozesse in Gang zu setzen. Das erfordert Mut, weil man sich diesen Veränderungen stellen muss. Aber es macht auch Mut, wenn man sieht, was sich erreichen lässt. Wenn gemeinsam überlegt wird, was sich verbessern lässt, dann wird gestaltet nach den Prinzipien von Humanismus und Demokratie. Dann zeigt sich eine bürgerliche Gesellschaft von ihrer besten Seite. Roswitha Hesse-Stender, Leserin Engagement zeigen Meine Zielgruppe sind vor allen Dingen Kinder, die sich auf Grund ihrer Lebensumstände ganz besonders über Verständnis, Respekt, Anerkennung und Aufmerksamkeit freuen. Wir entwickeln gemeinsam kleine Aufführungen, in denen auch die Sorgen, Nöte, freudige Ereignisse und eigenes Können ihren Platz finden. Es wird gelobt, aber auch Kritik geübt. Regelmäßig spiele ich in einer Förderschule mit einer Schülergruppe Theater 23 DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Abdullahi Ali, Fußball-Jugendtrainer SG Egelsbach Vor einer Weile haben wir Offenbach geschlagen. 23:0. Die Jungs sind gerade mal acht Jahre alt, aber schon so stark am Ball. Bestimmt schaffen es ein paar von ihnen bis in die Nationalmannschaft. Ich bin Trainer der F2-Jugend der SG Egelsbach hier bei Frankfurt, habe dafür meinen Schein als Übungsleiter gemacht. Die Arbeit mit den Kindern der SG Egelsbach macht mir großen Spaß. In Mogadischu war ich Grundschullehrer. Somalia ist das Land am Ende der Welt. Gewalt wird es dort auch in zehn Jahren noch geben. Schon in Mogadischu fuhr ich einen C-Klasse-Mercedes, ich las über die Studiengänge in Deutschland und die deutsche Wirtschaft. Ich sagte zu meiner Frau: „Wir haben keine Heimat mehr, lass uns dahin gehen, wo alles wirklich gut ist.“ Als wir 2013 ankamen, nahm mich die SG Egelsbach in ihrem Flüchtlingsteam Refugees United auf. Ich finde es einfach nur toll, dass die DFB-Stiftung Egidius Braun Vereine unterstützt, die etwas für Flüchtlinge tun. Ich bin Fan von Thomas Müller und der deutschen Nationalmannschaft. Meine Aufenthaltserlaubnis in meiner neuen Heimat ist auf drei Jahre befristet. Wir hoffen aber, bleiben zu dürfen. Ich arbeite sehr viele Stunden in einer Sicherheitsfirma, daneben will ich mich auch als Trainer weiter qualifizieren. Denn der Verein hat mir sehr geholfen. Nun will ich dem Verein helfen. und lasse auch in den Deutschunterricht für Flüchtlingskinder, wann immer es sinnvoll ist, das „Darstellende Spiel“ einfließen. Frustrationen und schwierige Situationen werden durch den Mut, sich auf einer Bühne zu präsentieren, durch Selbstreflektion und durch wachsendes Selbstbewusst- sein und Selbstvertrauen entschädigt. Natürlich kommen auch manchmal Aufführungen dazu, die von den Zuschauern beklatscht werden. Bisweilen beschert mir meine Arbeit mit den Kindern regelrechte Glücksmomente. Auf jeden Fall bedeutet sie für mich eine Bereicherung meines Lebens. Mein Weg in die Gesellschaft Anzeige SEIN PASS SPIELT KEINE ROLLE. SEINE PÄSSE SCHON. „1:0 für ein Willkommen“ unterstützt Vereine, die Flüchtlinge zum Fußballspielen einladen. An der Initiative der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration beteiligen sich bereits mehr als 2500 Fußballvereine aus ganz Deutschland. UNSERE AMATEURE. ECHTE PROFIS. ›