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Arved Fuchs,
Expeditionsleiter
und Buchautor
Panik ist ein schlechter
Ratgeber
Wer die Wähler der AfD lediglich als
Protestwähler definiert, macht es sich
zu einfach. Die subtile Furcht vieler
Mitbürger trägt seltsame Früchte.
Den Deutschen ging es noch nie so
gut wie heute – und dennoch diese tiefe Unzufriedenheit, die Angst
vor Verlust und Überfremdung. Die
globalisierte Welt ist eine andere als
vor 20 oder 30 Jahren. Sie stellt ihre
eigenen Gesetze auf. Flüchtlingsströme werden deshalb nicht versiegen,
weil man Zäune baut oder Obergrenzen festlegt und so tut, als ginge es
einen nichts an. Menschen werden in
Camps wie in eine Deponie gekehrt.
Menschlicher Abfall. Man fühlt sich
nicht verantwortlich für das Schicksal der Flüchtlinge. Dieses Verhalten
Petra Eisenberg, Leserin
schafft eine explosive Mischung, die
vor keinem Zaun, keiner Barriere
Halt machen wird. Wir leben zunehmend in einer kosmopolitischen
Gesellschaft, die sich nur dann behaupten wird, wenn man Veränderungen zulässt, ohne sich selbst und
seine Identität dabei aufzugeben. In
der Erkenntnis, dass Veränderungen
unausweichlich und auch notwendig
sind, erwächst eine gesellschaftliche
Stärke. Strukturierte Zukunftsperspektiven, Ursachenbekämpfung und
nicht die Verwaltung der eigenen
Befindlichkeit lässt Entwicklungen
zu. Der Schritt zurück ist keine Option, auch das Verharren im Status
quo nicht. Die Entwicklung wird den
Unvorbereiteten überrollen. Eine
starke Gesellschaft begreift und handelt und moderiert ihrerseits die Entwicklung.
Robert Weiss, Leser
Macht mit
Eins der simpelsten Dinge ist, wählen
zu gehen. Aber selbst dieses kleine
Kreuz scheint für ein Drittel der Gesellschaft schon zu aufwendig.
Rolf Zuckowski,
Komponist, Textdichter
und Sänger
Kinder brauchen Musik
„Starke Mädchen haben nicht nur
schöne Augen, starke Mädchen haben Fantasie und Mut.“ So heißt es
in einem meiner Lieder und weiter:
„Starke Jungs sind stark genug, um
nachzugeben, starke Jungs, die fall’n
auf Sprüche nicht herein.“ Von Kindern gesungen werden solche Zeilen
zur Selbstaffirmation. „Kinderlieder“
können diese besondere Kraft haben,
die sich in der Wiederholung entfaltet. Ich komme bei der Frage, wie
wir unsere Kinder stärken können,
zwangsläufig zuerst auf die Musik,
denn seit 40 Jahren war dieses Ziel einer meiner Hauptbeweggründe zum
Lieder schreiben. Hinzu kam schon
bald, und mit Gründung meiner Stiftung „Kinder brauchen Musik“ 2004
ganz dezidiert, das Bestreben, Kinder zu einer aktiven musikalischen
Kindheit zu führen. Singende und
musizierende Kinder werden stärker
für das Miteinander. Sie lernen, dass
Zuhören wertvoll ist. Sie wagen es,
sich vor die anderen zu stellen und
den Ton anzugeben, ebenso können
sie sich zum Wohl der Gruppe einordnen. Die musikalische Förderung
lässt Kreativität, Selbstvertrauen,
Einfühlsamkeit und Teamfähigkeit
gedeihen – Schlüsselkompetenzen,
die unsere Gesellschaft und die Demokratie dringend braucht. Ermutigen wir die Kinder, zu träumen und
das Machbare selbst herauszufinden.
Das unmöglich Scheinende wird sie
noch oft im Leben herausfordern.
Erfinder, Politiker, Freiheitskämpfer
oder auch Unternehmer können davon ihre eigenen Lieder singen.
Susanne Kerner, Leserin
Kenne deinen Nächsten
Früher waren es die Familie, die
Nachbarn, das Dorf, was zusammenhielt. Heute kennen viele noch nicht
einmal die anderen Mietsparteien im
Haus. Wer sich gegenseitig stärken
will, muss sich auch kennen. Oft hilft
es schon, bei den Nachbarn zu klingeln und sich vorzustellen. Zuhören
und einspringen, wenn Hilfe nötig
ist, ist dann kein großer Schritt mehr.
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Bringt euch ein
Unsere heutige Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass sich jeder einzelne engagiert. Das kann passieren,
indem man Kuchen auf Turnieren
verkauf, um die Kasse des Sportvereins aufzufrischen, oder bei der
Elternbeteiligung in der Schule, die
Teil jedes Schulkonzepts ist, oder
seit letztem Jahr zunehmend in der
Flüchtlingshilfe. Jeder setzt andere
Schwerpunkte und nicht jeder muss
sich für alles einsetzen. Aber Menschen, die sich aus allem heraushalten, lehnen es nicht nur ab, andere
zu stärken, sie sind damit auch selbst
kein starker Teil der Gesellschaft.
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Christian Kipper,
Geschäftsführer
Deutsche Fernsehlotterie
und Stiftung
Deutsches Hilfswerk
Der kleine Beitrag
Solidarität und Zusammenhalt machen
unsere Gesellschaft stark. Denn eine
Gemeinschaft definiert sich auch über
ihre Menschlichkeit und ihre Erfolge,
die Wohlergehen und Fürsorge schaffen. Solche Ideale sind wichtig und
sorgen für eine Bindung innerhalb der
Gemeinschaft. Doch wie motiviert man
Menschen zu gegenseitiger Hilfsbereitschaft? Klar, Vorbilder haben hier eine
tragende Funktion. Aber auch kleine
Taten können aufzeigen, wie man Gutes tun kann. Das hat uns nicht zuletzt
die Flüchtlingskrise gezeigt: Die vielen
Engagierten halfen mit den Mitteln, die
ihnen zur Verfügung standen – mal im
kleineren, mal im größeren Rahmen,
eben jeder wie er konnte. Und Vorbilder fanden sich überall: Im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, im Büro.
Immer mehr Engagierte setzen sich
für Belange in ihrem direkten sozialen
Umfeld ein. Gerade dort wird deutlich,
wie wichtig Solidarität für eine lebendige Gemeinschaft ist. Aber auch Helfern
muss geholfen werden: So ist die Deutsche Fernsehlotterie seit 60 Jahren eine
Stütze des Gemeinwesens. Ihre Mitspieler helfen mit dem Kauf eines Loses
dort, wo Hilfe gebraucht wird und unterstützen Engagierte somit finanziell.
Dieses Engagement reicht vom Dorfcoach in Mecklenburg-Vorpommern,
der gegen die Vereinsamung alter