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Welcher
Luxus
glücklich?
macht
Hannah R.
Dominik Lennartz
Der Luxus, etwas wundervolles, verrücktes zu erleben, an das man sich noch Jahre später erinnert und
einen Menschen zu haben, mit dem man Erinnerungen
schaffen und sie teilen kann. Dinge, über die man lachen
kann, ohne dass andere den Sinn verstehen – das verbindet. Ich erinnere mich zum Beispiel immer noch, wie ich damals im Sommer hinten auf dem Gepäckträger ihres Fahrrads
sitzend mit meiner Freundin die hüfthoch stehende, abschüssige Wiese hinab gebraust bin und an die Angst, jedesmal vor den
Bäumen nicht rechtzeitig zu bremsen ... Der Luxus, gemeinsame
Erinnerungen zu teilen, macht glücklich.
Ewald I.
Meine Lehre als Koch war ein Knochenjob. Wenn ich gehen
wollte, bevor der Chef es für richtig hielt, gab es einfach
eine mit dem Küchenlöffel. Bis fast zum Schluss rief er
mich nur mit: Hey, Depperl. Jeden Monat habe ich
5 Mark von 180 Mark Lohn gespart, weil ich in der
Stadt eine Rolex im Schaufenster sehen konnte.
Sie zeigte das Datum und auch den Wochentag
an. Als ich die Summe fast zusammen hatte,
zahlte ich nur die Miete und aß einen Monat Küchenreste. Aber ich hatte die Uhr
und er konnte mir nichts mehr tun. Seinen Blick werde ich nie vergessen, es
war mein Triumph, dass ich etwas
wert bin. Er konnte mich sogar
nicht mehr beschimpfen. Die
Uhr ist leider Gottes verloren
gegangen. Aber ich besitze
ihren Wert bis zum heutigen Tag.
Luxus ist für mich etwas haben zu können, es
aber nicht haben zu müssen. Das bezieht sich
zwar auch auf materielle Dinge, jedoch nicht ausschließlich. So könnte ich z.B. mir ein neues Auto
kaufen, muss es aber nicht, denn das alte ist noch gut.
Ebenso könnte ich mit der netten Dame vom letzten
Wochenende ausgehen. Muss es aber nicht, denn ich habe
schon eine feste Begleitung. :P
Herbert Gramm-Tangemann
Luxus bedeutet für mich an erster Stelle Freiheit. Die Freiheit der Rede, die Freiheit der Bewegung, die Freiheit
Nein zu sagen. Die Glücksforschung ist hier in der leidlichen Rolle immer wieder betonen zu müssen, dass
solche Freiheiten von einer materiellen Grundlage
abhängen, diese aber nur eine notwendige, keine
hinreichende Bedingung darstellt. Wer Geld hat,
kann, muss aber nicht glücklich sein. Wer gar
kein Geld hat, kann nur schwerlich glücklich
werden. Ich denke: Um denoch ohne Geld
den Luxus eines glücklichen Lebens zu haben, bedarf es der Herzensarbeit. Wenn
ich es schaffe, mich wirklich von gesellschaftlichen Vorstellungen zu lösen und
durch das Vertrauen meine inneren
Wünsche entdeckt und verstanden
zu haben, diesen ohne Einbußen
im Selbstbewusstsein ausleben
kann ... dann erfahre ich glücklichmachenden Luxus in Form
von Freiheit.
Cordt Würdemann
Das eigene Leben aktiv gestalten zu
können macht mich glücklich.
Und wenn dabei Anderen und
der Umwelt nicht nur nicht
geschadet, sondern sogar
genutzt wird, ist mein
Glücksgefühl umso
größer.
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