+3 Magazin September 2013 | Page 5

SEPTEMBER 2013 Stadt? Die Stadt als Struktur eignet sich ganz besonders für den Einsatz neuer Mischungen aus wissenschaftlichem Fortschritt und technologischen Fähigkeiten. So gibt es zum Beispiel ein Bakterium, das aus Haushaltsabwässern ein Plastikmolekül produzieren kann. Sogar ein biologisch abbaubares. Und Braunwasser wird von uns allen gerade in Städten in riesigen Mengen in Küche und Bad produziert. Es zu reinigen, ist eine Last für Kommunen und die ÖKOLOGISCHE STADT 5 ... UNSERE FRAGEN Drei exemplarische Antworten haben wir vorgestellt. Im nächsten Magazin werden wir eine Auswahl der interessantesten Leserantworten auf diese Frage veröffentlichen. Werden Sie Teil einer qualitativen und spannenden Diskussion! Unter den Linden 40 10117 Berlin facebook.com/ plusdreimagazin antwort@ warumverlag.de www.plus-drei.de Bakterielle „Stadtbegrünung“. von Gebäuden neutralisieren können – extrem wichtig, weil Gebäude für weit über die Hälfte solcher Emissionen weltweit verantwortlich sind. Eine weitere in der Entwicklung befindliche Technologie ist sich selbst reparierender bakterieller Beton. Hier versiegeln im Beton lebende Bakterien Risse und verringern die Durchlässigkeit der Betonoberfläche, indem sie dichte Schichten von Kalk und anderen Mineralstoffen ablagern. IHRE MEINUNGEN ... „Freizeitmöglichkeiten hin oder her. Die meisten Städte trumpfen vor allem mit Lärm, Gestank und Dreck auf.“ Martha Seingreber „In einer von IT und Internet geprägten Welt sollte das Ziel sein, diese Technologien zu nutzen, um den Menschen Unnützes zu ersparen, Zeit zu schenken und Stress zu reduzieren. Doch das Gegenteil ist der Fall.“ Monika Herbers „In Städten entsteht die Möglichkeit einer ganz neuen Form ökologischer Governance.“ Saskia Sassen, Professorin für Soziologie an der Columbia University New York Umwelt. Es wäre machbar, daraus eine wirklich „städtische“ Industrie zu entwickeln. Wir produzieren den Rohstoff selbst und er ist bereits hochkonzentriert in den „Lagern“ der Stadt gespeichert. Mit Hilfe dieser Bakterien können Städte also Produzenten und Exporteure biologisch abbaubaren Plastiks werden. Die einzige Gefahr besteht in den allgegenwärtigen Privatisierern und dem Finanzkapital mit seiner Tendenz, aus allem ein Wirtschaftsgut zu machen und damit zu spekulieren. Ein zweites Beispiel ist die Entdeckung von in Beton lebenden Bakterien, die den CO2-Ausstoß Die vielfältigen Umwelten der Stadt machen solche Kombinationen unterschiedlichster Wissensgebiete und Technologien erst möglich. Dadurch entsteht in Städten auch die Möglichkeit einer ganz neuen Form der ökologischen Governance, die einen vom üblicherweise bevorzugten Ansatz des internationalen Kohlenstoffhandels radikal neuen Ansatz verfolgt. Dessen Ziel wäre es, die Kohlenstoff- und Stickstoffkreisläufe direkt vor Ort anzugehen, indem Maßnahmen ergriffen werden, die Umweltzerstörung in radikal neuer Art zu verringern versuchen. Stadt der kurzen Wege? ins Zentrum 13 11 43 25 9 33% 20% Wegziele zum Einkaufen und bei Erledigungen 39% zu Hause in die nähere Umgebung 8 34 12 8% 2 andere Ziele 22 21 44 Einkaufszentrum am Stadtrand Fahrrad zu Fuß ÖPV MIV-Fahrer MIV-Mitfahrer 6 62 8 3 58 4 7 8 Quelle: Mobilität in Deutschland (MiD) Anzeige Das Plus technologieoffener Energiepolitik: Mehr Modernisierungen im Gebäudebestand Plus an Effizienz Schnelles Erreichen der Energieeinsparziele braucht Vielfalt Deutschlands Gebäudebestand ist so vielfältig wie seine Bewohner. Die Möglichkeiten und Lösungen zum Energiesparen und für mehr Klimaschutz sind individuell verschieden. Es gilt jetzt, die Einspar­ potenziale bei allen Energieträgern mit vorhandenen Technologien zu nutzen. Nur so kann Energieeffizienz maximiert und zugleich Sozial­ verträglichkeit gewährleistet werden. Bereits auf gutem Weg: Der Heizölverbrauch der rund 6 Millionen Ölheizungen in Deutschland hat sich in den letzten 20 Jahren halbiert – insbesondere durch modernisierte Heiztechnik. Die Einführung des schwefelarmen Heizöls war dabei eine wesentliche Voraussetzung zur Nutzung der besonders effizienten Öl­Brennwerttechnik. Nahezu jede zweite Neuinstallation wird heute zudem mit Solarther­ mie kombiniert. Mehr Informationen und Beispiele für vorbildliche energetische Sanierungen aus der IWO-Aktion Energie-Gewinner unter www.iwo.de/standpunkte. Plus an Klimaschutz