+3 Magazin Oktober 2019 | Page 6

+1 6 › Céline Flores Willers, LinkedIn-Influencerin und Gründerin einer Kommunikationsberatung Gründerfeuer im Blut Es gibt nicht den einen Weg, um Grün- der zu werden. Aber das ist gut so, denn ansonsten würde das Schönste am Gründen verloren gehen. Für mich persönlich ist das der Prozess. Grün- den ist wie eine verrückte Reise, auf die du dich begibst, ohne das Ziel zu kennen und ohne Rückfahrkarte. Ein echter Gründer gründet nicht, weil er Gründer werden will. Ein Gründer möchte in erster Linie seine Idee ver- wirklichen. Eine Idee, die ein unauf- haltbares Feuer ausgelöst hat. Grün- der sind Visionäre. Sie glauben an das Unmögliche, haben eine blühende Fantasie und lassen sich von nichts und niemandem aufhalten. Sie sind neugierig, wissbegierig und risikobe- reit. Auch eine gewisse Kühnheit, sich über Grenzen hinwegzusetzen oder sich sogar in gesetzlichen Grauzonen zu bewegen, gehört zum Gründen dazu. Gründer sind extrovertiert und kontaktfreudig. Ein Pitch vor 1.000 Menschen? Kein Problem. Ein Grün- der arbeitet hart, anfangs vielleicht auch ganz alleine, und stellt in stres- sigen Zeiten Freunde, Familie und Hobbys hinten an. Das Leben ist kein Ponyhof und Gründen kein Schlaraf- fenland. Es kann nicht jeder Gründer werden, weil schlichtweg nicht jeder das Zeug zum Gründen hat – und das ist auch ok so. Es gibt viele andere er- strebenswerte Jobs und Karrierewege. Aber wenn eine Idee dieses Feuer in dir entfacht, dann wirst du es merken. Dann wirst du die Reise antreten – vielleicht sogar, ohne es zu realisieren – und ehe du dich versiehst, bist du ein sogenannter Gründer. Daniel Krauss, Mitgründer Flixbus Geborene Unternehmer Das Gründen ist nur der Impuls, die Frage müsste eher lauten: Wie wird man Unternehmer? Und selbst hier kann ich nicht sicher sagen, ob man erst zum Unternehmer werden muss oder es eigentlich schon immer in sich hatte. Ich glaube, dass Letzteres zutrifft. Meiner Meinung nach sind in erster Linie nicht die Fähigkeiten ausschlaggebend, die man sich an- eignet, sondern die, die man schon in sich trägt. Ich würde hier beispiel- haft mal Widerstandsfähigkeit, Em- pathie und Ehrgeiz anführen, es gibt aber noch weitere. Darauf basierend Anny Hartmann, Leserin Dickes Fell Mit Einführung von Hartz IV hat sich Unsicherheit in der Bevölkerung breitgemacht. Für Angestellte gibt es noch das ALG I, dieser Puffer entfällt für viele Selbstständige. Die Angst, bei einer Auftragsflaute direkt bei Hartz IV zu landen, wiegt schwer und braucht es dann natürlich dennoch weitere Fertigkeiten – betriebswirt- schaftliches Know-how, technisches Verständnis oder Verhandlungsfüh- rung, um nur ein paar zu nennen. All das zusammengenommen ergibt die DNA eines Unternehmers. Al- les darauf Folgende ist Timing und harte Arbeit. Noch wichtiger als eine gute Idee sind aber der Markt, den man beackern möchte und ein tol- les Gründungsteam, wie wir es in unserem Unternehmen hatten und haben. In unserem Fall hat uns der Megatrend Mobilität gepackt und das Timing in Deutschland mit der Liberalisierung des für unsere Bran- che bestimmenden Bundesgesetzes war perfekt. hält viele Menschen vom Gründen ab. Der Leiter eines Gründerzentrums erzählte mir mal, es gäbe viele Men- schen mit innovativen Ideen, die nicht gründen, weil sie nicht wissen, wovon sie bis zur Produktreife leben sollen. Selbstständigkeit bedeutet auch ei- nen hohen bürokratischen Aufwand. Selbst in meinem Ein-Frau-Betrieb als politische Kabarettistin verbringe ich viel Zeit mit Verwaltung und dem Sortieren der Steuerunterlagen. Dazu kommt noch die fehlende Lohnfort- zahlung im Krankheitsfall, es gibt kei- nen bezahlten Urlaub, bei den Ban- ken hat man einen schlechten Stand, die Krankenkassenbeiträge passen sich nur zeitverzögert dem erzielten Einkommen an und die Altersvorsor- ge ist auch sehr teuer. Häufig fehlt dann im Bekanntenkreis noch das Verständnis für die unregelmäßigen Arbeitszeiten. Es braucht also schon viel Überzeugung und Leidenschaft für den Schritt in die Selbstständig- keit. Bereut habe ich ihn trotz allem noch nie. Renate Wohlig, Leserin Gute Gründe Warum sollte man auf die Bequem- lichkeiten eines Angestellten- oder Beamtenstatus verzichten und das Wagnis einer Gründung eingehen, für das man im Falle des Scheiterns auch noch Häme kassiert? Anzeige FRANCHISEEXPO19 FRANKFURT 14.–16. NOVEMBER 2019 MESSEGELÄNDE FRANKFURT, HALLE 9.0 Marina Krauss Franchisenehmerin Confiserie Leonidas Veranstalter: In Zusammenarbeit mit: Tim Romotzki Franchisenehmer Pizza Hut Sandra Riefler Franchisenehmerin Weinstock Academy BESUCHEN SIE DIE EINZIGE FRANCHISEMESSE DEUTSCHLANDS! M e in L e b e n h a t s ic h v e rä n d e r t ! Perspektive Franchising: Lassen Sie sich inspirieren! · Für Menschen, die sich selbständig machen wollen. · Für Firmen, die an Expansion denken. · Für bestehende Franchisenehmer und Investoren. · Ein umfangreiches Kongress­ programm erwartet Sie. www.franchiseexpofrankfurt.com Grat ist icket m it Prom oc od e 31 45 ›