+3 Magazin Oktober 2019 | Page 20

+3 20 KRITERIEN Was Geldanlagen besonders nachhaltig macht Harald Kress, Leser Gewinn mit Passion Wie man sein Geld sinnvoll anlegt, sollte auch von den eigenen Inte- ressen beeinflusst sein. Man kann sein Geld durchaus auch in Hobbys sinnvoll anlegen. Mittlerweile kann man mit so vielen Dingen Geld ver- dienen – seien es alte Spiele, origi- nalverpackt und ohne Macken, oder die altbekannten Briefmarken. Wer weiß schon, wie viel solche Dinge in 30 oder 40 Jahren mal wert sein werden? Nicht umsonst gibt es ei- nen gar nicht so kleinen Markt, der sich um solche „alternativen“ Geld- anlagen dreht. Sammelleidenschaft macht so viel mehr Spaß als irgend- welche Investmentfonds. Auch wenn sie vielleicht nicht so rentabel sind und schnell Gewinn abwerfen, so hat man hier etwas in der Hand und er- freut sich daran. 52% 2019; 48% Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns Ihre Antwort und viel- leicht erscheinen Sie im nächsten Heft. Sinnvoll geht anders Menschenrechte einhalten 47% Umweltschutz fördern 41% Armut und Hunger bekämpfen 40% Erneuerbare Energie fördern 37% Tier- und Pflanzenschutz fördern Hohe Umwelt- und Sozialstandards in der globalen Lieferkee einhalten 29% Korrupte Akteure ausschließen 26% Arbeitnehmerrechte einhalten 23% Atomkraft ausschließen 21% 19% Rüstungsunternehmen ausschließen Keine Rechtsverstöße bei Webewerb, Steuern und Bilanzierung 11% 8% Pornografie ausschließen 7% Transparenz der Vergütungsstruktur der Vorstandsgehälter 7% Glücksspiel ausschließen Quelle: BaFin Daniel Meißner, Leser Ihr Name, Leserin Sara Grümer, Leserin Klimaschutz fördern Auch wenn jetzt viele aufstöhnen, weil sie damit ihr Kapital nicht auf- stocken können, ist die einzig richti- ge Antwort: in Freunde und Familie. Denn nur hier bekommt man immer mehr zurück, als man investiert hat. Ob es nun Geld oder Liebe ist. Inves- tiert man bedingungslos, sitzt man auf dem Bullen fest im Sattel, egal wie turbulent das Rodeo des Lebens uns herumwirbelt. Anzeige Nothilfe Jemen Jetzt spenden! Die humanitäre Lage im Jemen ist katastrophal. Drei von vier Einwohnern des Landes sind auf überlebenswichtige Hilfe angewiesen. Aktion Deutschland Hilft steht den Menschen zur Seite. Mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten. Helfen Sie den notleidenden Familien jetzt – mit Ihrer Spende! Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30 Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de › Reiner Braun, Volkswirt Betongold muss nicht glänzen Immobilien sind besser als Gold. Denn Mieten liefern stabile Rendi- ten auf den Kaufpreis. Sie sind nicht mehr hoch – im Niedrigzinsumfeld konkurrieren Anleger das knappe Angebot im Preis nach oben – aber immer noch höher als bei Geldanla- gen. Höhere Renditen bedeuten aber auch Risiken. Die heißen Leerstand, platzende Preisblasen oder Mie- tendeckel. Deswegen investiert der kluge Anleger in das richtige Objekt am richtigen Ort und mit ausrei- chend Zeit. Gut funktioniert das in Städten mit Zuzug und Knappheit, einem langen Anlagehorizont und mit Bestandsimmobilien. Denn Ob- jekte in Schwarmstädten minimie- ren das demografische Preisrisiko, Baulandmangel und Bürgerprotest gegen Neubau garantieren stabile Knappheitspreise, Muße bei der Ver- mögensanlage erlaubt das Aussitzen Marion Runge, Leserin Auf Dauer gebaut Langfristig ist für mich die Anlage in Immobilien das sinnvollste Invest- ment. Alleine die Tatsache, dass mein Geld in einer realen Sache steckt – im Gegensatz zu Anlageformen, die nur auf dem Papier bestehen – gibt mir ein ungemein beruhigendes Gefühl. Wenn man diese Immobilie auch noch selber bewohnt, ist man von den Unsicherheiten und Ausschweifungen des Mietwohnungsmarktes geschützt. Die Tatsache, dass man fast ein gan- zes Leben Miete bezahlt, um dann im besten Fall eine frisch renovierte Aufgrund der Klimakrise ist es am sinnvollsten, in nachhaltige Projekte anzulegen. Wenn dann auch noch die Konzerne und Länder anfangen wür- den, klimafreundlich zu wirtschaften und damit einen riesigen Teil zum Klimaschutz beizutragen, dann ist es auch möglich, diesen Planeten noch zu retten. Sinnvoll bedeutet für mich nicht nur renditeträchtig, sondern mit Hirn und Verstand und somit auch für unsere Zukunft. Es gibt genug Unternehmen, die sich mit alternati- ven Technologien beschäftigen, denen man mit finanzieller Unterstützung die Zukunft sichern und aus deren Ge- schäftsmodellen sogar Gewinn erwirt- schaftet werden kann. Ich glaube, dass vor allem von der Bevölkerung noch eine Menge Druck aufgebaut werden muss, um ein wirtschaftliches Umden- ken endgültig zu etablieren. Aber auch jeder Einzelne muss sich darüber im Klaren sein, auch mal auf etwas ver- zichten zu müssen. Wir leben in einer Wegwerf- und Konsumgesellschaft. Da erscheint es uns normal, zwei Autos zu besitzen. Aber das ist alles andere als sinnvoll. Weder das Porte- monnaie noch die Umwelt können damit glücklich werden. Wir müssen bewusster leben und verstehen, dass Verzicht sogar zufriedener macht. blasenbedingter Preisdellen. Und warum Bestandsimmobilien? Sie bieten besseren Schutz gegen politi- sche Risiken, mehr Flexibilität in der Bewirtschaftung und sind womöglich nachhaltiger. Ein absoluter Miet- preisdeckel, wie ihn Berlin mutmaß- lich plant, gefährdet die Kalkulation vor allem bei hohen Neubaumieten. Mietpreisbremsen sind im Bestand durch sparsame Instandhaltung ein- facher zu kompensieren, der Erhalt alter Bausubstanz erfordert zuwei- len weniger Primärenergie als Abriss und Neubau. Fazit: Neubau glänzt durch Glas und Stahl, Bestandser- werb durch Rendite, Wohnungspoli- tik durch Trägheit bei der Schaffung von Baurecht und Bauland. Wohnung zu übergeben oder im un- günstigen Fall im hohen Alter wegen Eigenbedarfskündigung auf der Stra- ße zu sitzen, habe ich noch nie ver- standen. Natürlich bindet man sich mit einer eigenen Immobilie an einen Ort und es ist im Augenblick auch schwierig, bei steigenden Preisen das richtige Objekt zu finden. Aber wer flexibel ist und auch mal über seine Ansprüche nachdenkt, kann immer noch fündig werden. Auf der anderen Seite helfen die niedrigen Zinsen und die gute Situation auf dem Arbeits- markt natürlich jetzt dabei, die eige- ne Wohnsituation in ein dauerhaftes Investment zu verwandeln, von dem auch die Kinder etwas haben.