+3 Magazin Oktober 2018 | Page 20

+3 20 › Sabine Riechmann, Leserin Axel Gericke, Stadtbauer Zwischen den Fronten Ich glaube, viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, wie schwer die Arbeit in der Landwirtschaft auch heute noch ist. Auf der einen Seite steht der finanzielle Druck, den unse- re Konsumgesellschaft und die großen Supermärkte auf die landwirtschaft- lichen Betriebe ausüben. Und auf der anderen Seite ist da die Leidenschaft und die Liebe, die sie für ihren Betrieb und ihre Tiere haben. Dieser Spagat würde mir wahrscheinlich das Herz zerreißen – und natürlich die Notwen- digkeit, die Tiere zu schlachten. Gut integriert Als Stadtbauer stehe ich bei der Landschaftspflege und der Produk- tion von Nahrungsmitteln vor an- deren Herausforderungen als meine Kollegen auf dem Land. Ich habe nicht so viel wertvolle Anbaufläche zur Verfügung und die kleine Fläche muss gut bewirtschaftet werden, zum Beispiel mit zusätzlicher Tierhal- tung. Fast 90 Prozent der Bauern in Berlin sichern sich ihr Leben durch die Kombination von Ackerbau und Pferdehaltung. Durch die Pferdehal- tung findet auch eine Form der Be- treuung von Jugendlichen statt. Die Jugendlichen haben etwas zu tun, sie kommen einer Verpflichtung nach und übernehmen Verantwortung. Als Bauer übernimmt man also auch gesellschaftliche Mitverantwortung. Wir Stadtbauern haben mehr Anfra- gen von Schulen und Kindergärten als meine Kollegen auf dem Land und ich öffne meinen Hof gerne. Was für mich eine wirkliche Herausfor- derung ist, sind die Menschen, die zum Spazierengehen und mit ihren Hunden auf die Äcker gehen und oft auch aus Unwissenheit über das Feld spazieren und alles niedertrampeln. In der Stadt sind das ja nicht nur ein paar wenige, sondern ganz viele, jeden Tag. Die Leute betreten den Acker, als wäre es ihrer. Da habe ich wirklich manchmal den Eindruck, dass unsere Arbeit mit Füßen getre- ten wird und noch viel Aufklärungs- arbeit nötig ist. Trotz allem habe ich großen Spaß an meiner Arbeit und liebe meinen Beruf. Wer sich dafür entscheidet, Landwirt zu sein, macht das mit Leib und Seele. Ihr Name, Leser DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Dr. Clemens Dirscherl, Beauftragter für Tierwohl und Nachhaltigkeit, Kaufland Nachhaltigkeit ist die Zukunft Kaufland betrachtet es als gemein- same Aufgabe, Lebensmittel verant- wortungsbewusst zu erzeugen. Ein Beispiel dafür sind die „Wertschätze“- Erzeugnisse an den Kaufland-Fleisch- theken. Unser Rind- und Schweine- fleisch stammt ausschließlich von bäuerlichen Familienbetrieben, die ein besonderes Auge auf ihre Tiere haben – weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Tierhaltung ist eben auch eine Frage der inneren Einstellung. Zum Beispiel garantie- ren unsere Landwirte mindestens 40 Prozent mehr Platz pro Schwein als in konventioneller Mast. Auch der Zugang zu Frischluft und Stroh als Beschäftigungsmaterial ist Grund- voraussetzung für die Teilnahme an unserem Programm. Beim Trans- port zum Schlachthof wird zudem auf kurze Transportwege geachtet. Durch „Wertschätze“ möchten wir ein Bewusstsein dafür schaffen, dass gemeinsam mit der Landwirtschaft eine tiergerechtere Haltung möglich ist und unsere Kunden Fleisch mit gutem Gewissen genießen können. Dabei machen wir den Landwir- ten keine Vorschriften, auf welche Weise sie die Kriterien erreichen. Es gibt keinen Kaufland-Stall nach Iso-Norm. Unsere Partner behalten ihre unternehmerische Freiheit und erhalten für mehr Tierwohl einen Bonus. Wir sind davon überzeugt, dass unser Qualitätsprogramm den veränderten Werten in der Gesell- schaft Rechnung trägt, den Land- wirten Planungssicherheit gibt, ihre Akzeptanz sichert und sie somit zu- kunftsfähig werden. Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns Ihre Antwort und viel- leicht erscheinen Sie im nächsten Heft. Andreas Behrens, Leser Danke Mehr als wir glauben. Schließlich sind die Bauern dafür verantwort- lich, dass wir alle mit genug zu Essen versorgt sind. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE VIELE LANDWIRTE ARBEITEN SCHON DIGITAL Die Digitalisierung in der Landwirt- schaft ist auf dem Vormarsch: Viele Landwirte nutzen bereits smarte An- wendungen, die ihnen dabei helfen, effizienter und nachhaltiger zu arbei- ten. xarvio TM Digital Farming Solutions entwickelt von Algorithmen gestützte IT-Lösungen für den ältesten Wirt- schaftszweig der Welt und startete 2017 mit dem Vorhaben, diesen und die Pflanzenproduktion nachhaltig zu ver- ändern. Stetig steigende Nutzerzahlen sprechen dafür, dass aus einer Vision Realität wird. Auf den ersten Blick sind die Ver- änderungen in der Landwirtschaft kaum zu erkennen: Noch immer rol- len Traktoren und Mähdrescher über die Felder, pflügen, säen und fahren die Ernte ein. Derweil arbeiten im Verborgenen Algorithmen, Sensoren und Satelliten daran, den Bestand vor Krankheiten, Schädlingen und ande- ren negativen Einflüssen zu schützen. Sensortechnologie und Bilderkennung Ein Vorreiter bei der digitalen Trans- formation der Landwirtschaft ist xarvio Digital Farming Solutions. Bereits im letzten Jahr stellte das Un- ternehmen die Anwendungen Field Manager und Scouting vor, die beide unterschiedliche Funktionen bieten und dem Nutzer Entscheidungshil- fen bei seiner täglichen Arbeit liefern. Während der Field Manager mithil- fe von agronomischen Modellen und Sensortechnologie Umfang und Zeit- punkt von Pflanzenschutzmaßnahmen empfiehlt, identifiziert Scouting per Bilderkennung Unkräuter, zählt und bestimmt Insekten in der Gelbschale, erkennt Krankheiten, analysiert Blatt- schäden und ermittelt den Stickstoff- gehalt der Pflanzen. Steigende Anwenderzahlen belegen den Erfolg Die Nutzungszahlen zeigen, dass die teilweise eher konservativ geltende Landwirtschaft neuen digitalen Lö- sungen offen gegenübersteht, erklärt Andree-Georg Girg, Geschäftsführer BASF Digital Farming: „Bereits 1.400 User nutzen alleine in Deutschland den Field Manager, europaweit sind es rund 5.000. Unsere Scouting-App wurde in Deutschland über 40.000 Mal heruntergeladen, weltweit wollen wir 2018 über eine Million Landwirte als Nutzer gewinnen.“ Girg ist sich sicher, dass in Zukunft noch mehr Landwirte auf digitale Anwendungen zurückgreifen wer- den: „Natürlich entwickeln wir die xarvio-Produkte gemeinsam mit den Nutzern anwenderfreundlich wei- ter. Wichtig ist, dass wir nicht im Widerspruch zur konventionellen Landwirtschaft stehen. Vielmehr unterstützen wir klassische Arbeits- abläufe auf dem Feld durch digitale Hilfsmittel und clevere Entschei- dungshilfen. Die Erfahrung und das Wissen des Anwenders werden dabei weiterhin unerlässlich sein.“ Neue Funktionen, neue Länder In den nächsten Monaten plant xarvio Digital Farming Solutions, seine An- wendungen um zusätzliche Funktionen zu ergänzen und in weiteren Klimazo- nen und Ländern anzubieten. Zuletzt präsentierte sich das Unternehmen un- ter anderem auf der Agritechnica Asia in Bangkok. Auch hier, so die Vision, sollen die Landwirte schon bald von smarten Anwendungen aus Deutsch- land nachhaltig profitieren. Mehr Information: www.xarvio.com