+3 Magazin Oktober 2018 | Page 19

+3 Unbekannter Ernährer Was haben Bauern mit Gott gemein- sam? Jeder hat sein eigenes Bild da- von, egal wie viel man tatsächlich darüber weiß. Wenn es um Landwirt- schaft geht, scheinen viele zu wissen, was Sache ist. Gar nicht so selten wird es dann kontrovers und emotional. Aber wer kennt überhaupt einen Bau- ern persönlich oder sogar den Alltag auf dem Bauernhof aus eigener Er- fahrung? Schon in meiner Schulzeit war ich eines von ganz wenigen Bau- ernkindern in meiner Klasse, und das obwohl ich ein kleines Gymnasium auf dem Land besucht habe. Trotzdem prägen unsere Bauern nach wie vor das Land. Weite Teile unseres Landes zeu- gen von bäuerlicher Arbeit und Pflege über Generationen hinweg. Natürlich gibt es industrielle Landwirtschaft, wo Investoren und Manager ihre Finger Arndt Singer, Leser Vielleicht muss die Frage auch heißen: „Was sollen Sie leisten.“ Ich wünsche mir mehr Kleinbauern, die gesunde und natürliche Lebensmittel anbauen. im Spiel haben. Bauern, das sind aber oft ganze Familien, die nicht nur von, sondern auch für einen Bauernhof le- ben. Ein wesentlicher Ertrag ihrer Ar- beit sind unsere Lebensmittel, auch wenn sie verpackt nicht mehr danach aussehen. Wenn wir Erntedank feiern, können wir den Bauern zeigen, dass wir ihre Arbeit sehen und schätzen. Es bringt im besten Fall Nicht-Bauern und Bauern zusammen. Und das ist heute in der Stadt und auf dem Land notwendig. Den Bauern wird hoffent- lich nicht erst an Erntedank bewusst, dass es nicht an ihnen allein liegt, wenn sie etwas zu ernten haben. Die Ernte geht durch ihre Hände, kommt aber von Gott. Gemeinsam tut jede Seite ihren Teil, damit wir satt werden. BAUER IM FOKUS Was wir von der Landwirtschaft erwarten 66% 62% Tierwohl Tobias Dürr, Pfarrer und Bauernsohn 19 Gute Produktqualität 59% 39% Faire Entlohnung der Mitarbeiter Bessere Standards in der Tierhaltung 35% 15% 8% Schonender Umgang mit Ressourcen Mehr Transparenz bei der Tierhaltung Verringerung der Emissionen Quellen: BMEL, Statista DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Hubertus Paetow, Präsident Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft (DLG) Im Gleichgewicht Landwirt ist mehr als ein Beruf. Er ist eine Vielfalt an Passionen. Ich bin Landwirt geworden, weil mich die Ar- beit in und mit der Natur immer aufs Neue fasziniert. Die größte Leistung der Landwirtschaft ist ein Balance- akt: die natürlichen Ressourcen nutzen und sie zugleich schützen. Dieses Gleichgewicht ist in den ver- gangenen Jahren teilweise aus dem Lot geraten. Alleine das zu erken- nen, zeigt die ehrliche Innovations- bereitschaft der Landwirtschaft. Die DLG als unabhängiger Think Tank hat dazu die „Zehn Thesen Landwirtschaft 2030“ entwickelt. Im Kern geht es darum, mit tech- nologischen und organisatorischen Innovationen die Balance zwischen Schützen und Nützen sicherzustel- len. Beispielsweise mit Sensoren, die dem Landwirt zeigen, wie es dem Vieh geht, denn Tierwohl setzt ge- sunde Tiere voraus. Oder digital zu dokumentieren, was auf dem Feld geschieht. Solche Innovationen er- füllen gesellschaftliche Ansprüche an die Landwirtschaft, ermöglichen eine ressourcenschonende Produkti- on und lohnen sich für die Erzeuger im wörtlichen Sinn. Der strapazier- te Begriff der Nachhaltigkeit wird so konkret in der Praxis umgesetzt. Gerade für die vielfach kritisierte Intensivtierhaltung ist die Digitali- sierung eine große Chance, gestattet sie es doch, sowohl das einzelne Tier wie auch die gesamte Herde im Blick zu behalten. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE DIE ANTWORT AUF DIE HERAUSFORDERUNGEN DER LANDWIRTSCHAFT Die Landwirtschaft sieht sich großen Herausforde- rungen gegenüber. Auf der einen Seite wird sie in absehbarer Zeit zehn Milliarden Menschen ernähren müssen. Andererseits wird sie heute schon massiv wegen möglicher Umweltschäden einer intensiven Landbewirtschaftung kritisiert. Die Lösung, wie Öko- logie und Ökonomie in der Landwirtschaft wieder- vereint werden können, heißt Digitalisierung. So mancher hat, wenn er heute an Landwirtschaft denkt, immer noch den Bauern auf der Alm vor Au- gen. Andere sehen im Landwirt denjenigen, der mit Biogasanlagen, Monokulturen und Massentierhal- tung die Umwelt schröpft. Beide Vorstellungen ent- sprechen bei Weitem nicht der Realität. Landwirte stellen nicht nur die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung sicher, sie sorgen sich aus eigenem In- teresse auch um die Ressourcen, die ihren Lebens- unterhalt sichern. Dabei befinden sie sich im Span- nungsfeld zwischen steigendem wirtschaftlichem Druck und immer strengeren gesetzlichen Auflagen. Der Bauer von früher muss heute Hofmanager sein. NEXT Farming für Hofmanager Um Landwirten zu ermöglichen, den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und profitables Hofmanagement zu betreiben, entwickelt FarmFacts bereits seit 1985 Softwarelösungen zur Optimierung der kompletten Wertschöpfungskette landwirt- schaftlicher Betriebe. Mit über 30 Jahren Erfahrung sind digitale Werkzeuge zur Planung, Steuerung und Dokumentation von der Aussaat bis zur Ernte bei FarmFacts Standard – hier wird heute schon am Morgen gearbeitet. Zusammen mit der VISTA GmbH, dem Experten für die Verarbeitung von Satellitenbildern, entstehen beispielsweise völlig neue Methoden, die Flächenbewirtschaftung den drängenden Anforderungen anzupassen. Was wie Science-Fiction klingt, ist bereits Realität: Mithilfe von Satellitendaten können intelligente Simulati- onsprogramme genau berechnen, wie zum Beispiel der Ernährungszustand von Pflanzen ist. So könnte die Diskussion um Nitrate im Grundwasser endlich zu einem positiven Ergebnis geführt werden. Science-Fiction ist Realität Seit Jahren fordern Umweltschützer eine Reduktion der Düngung, was aber bislang zu geringeren Ernten führte. Die Lösung hierfür ist die satellitengestützte teilflächenspezifische Düngung. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass an verschiedenen Stellen im Acker auch unterschiedlich viel wächst. Ergo muss auch unterschiedlich viel gedüngt wer- den. Die Systeme von FarmFacts erken- nen genau, an welcher Stelle wie viel ge- düngt werden muss. FarmFacts hat in eigenen Versuchen eine Ausnutzung des Düngers von 99 Prozent ohne Ertragseinbußen erreicht. Das be- deutet, dass der gesamte Dünger tatsächlich von den Pflanzen ver- wertet wurde und keine Abgabe in das Grundwasser erfolgte. Um dies auch in der Praxis erfolgreich umzusetzen, bietet FarmFacts nicht nur die notwen- digen Karten zur Düngerausbringung, sie begleitet den Landwirt auch bei der Umsetzung. Diese Daten müssen natürlich auch von den Maschinen der Land- wirte übernommen werden. Ein GPS-System ortet die Maschine auf dem Acker und bringt dort die ge- nau richtige Menge an Dünger aus, was Kosten spart und Erträge optimiert. Dazu müssen viele Daten un- terschiedlichster Stellen zentral verarbeitet werden. Das NEXT Farming Portfolio von FarmFacts liefert hierzu die Softwarekomponenten und Dienstleistun- gen. Am Ende profitieren alle von solchen Systemen: der Landwirt, die Umwelt und Milliarden Men- schen, die nachhaltig und gesund ernährt werden. Mehr unter: www.nextfarming.world ›