+1
Magdalena Sussendorf, Leserin
Wachstum nicht auf
fremde Kosten
Einer der Eckpfeiler der Nachhaltigkeit muss die Armutsbekämpfung
sein. Das bedeutet jedoch nicht, wie
so oft geschehen, dass Wirtschaftswachstum auf Kosten ökologischer
Ressourcen gehen darf. Das Wissen
der reichen Industrieländer um Umweltschäden muss an Entwicklungsländer weitergegeben werden, bevor
sich die Fehler wiederholen.
Hans Hohenester,
Vorsitzender
Naturland – Verband für
ökologischen Landbau e.V.
und Ökobauer
Mit Öko fängt
Nachhaltigkeit an
Nachhaltigkeit entsteht im Kopf und
im Herzen. Öko-Bauern betreiben
durch ihre moderne Wirtschaftsweise im Einklang mit der Natur aktiven
Boden-, Klima-, Arten- und Wasserschutz. Mit Leidenschaft kümmern
sie sich um den Aufbau der Bodenfruchtbarkeit, die eine Schlüsselrolle
in der nachhaltigen Landwirtschaft
einnimmt, hier und auch weltweit. Aber sie tun mehr, als nur die
Grundlagen ihres eigenen Produktionssystems zu erhalten. Und genau
bei diesem „mehr“ beginnt die Nachhaltigkeit.
Denn Nachhaltigkeit ist niemals eindimensional. Sie entsteht vielmehr
erst im Zusammenspiel ökologischer,
sozialer und ökonomischer Aspekte.
Öko-Bauern entwickeln neue regionale Vermarktungsmodelle, arbeiten in Netzwerken und engagieren
Sebastian Stricker,
Mitbegründer der App
„ShareTheMeal“
Jederzeit und überall
Nachhaltigkeit entsteht bei jedem von
uns, jederzeit und überall. Beispiele
wie Foodsharing zeigen, dass es heute so einfach ist wie nie, unsere Ressourcen mit anderen zu teilen und
Gutes zu tun. Es gibt 20-mal so viele
Smartphone-Nutzer wie hungernde
sich in der Gesellschaft. Die Tiere
im Öko-Landbau sind mehr als nur
Eier-, Milch- oder Fleischlieferanten. Sie spielen eine wichtige Rolle
im ökologischen Kreislauf. Als Mitgeschöpfe haben sie einen Anspruch
auf das Ausleben ihrer eigenen, artgemäßen Bedürfnisse.
In diesem Sinne ist Öko-Landbau
mehr als nur die Änderung einiger
landwirtschaftlicher Praktiken. Er ist
vielmehr Leitbild für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die Verantwortung übernimmt für Mensch,
Tier und Umwelt gleichermaßen.
Helene Hirschwehr, Leserin
Rette sich, wer kann
Mit allem, was wir Menschen tun,
beanspruchen wir natürliche Ressourcen. Wir können den Verbrauch
zwar reduzieren, ihn aber nicht ganz
aufhalten. Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis, ginge es uns alleine
um den Erhalt unseres ökologischen
Bestandes, wäre aber, keine weiteren
Kinder mehr in diese Welt zu setzen
und das ist gegen unsere Natur.
5
Kinder weltweit. Neue Spendenmodelle schlagen eine Brücke zwischen
beiden Gruppen. Wir können heutzutage einen kleinen Beitrag leisten, egal
wo wir uns gerade aufhalten – im Restaurant mit Freunden oder mittags in
der Kantine. Wenn jeder von uns mit
nur 40 Cent „Mahlzeiten teilt“, können wir viel bewirken. Nachhaltigkeit
geht durch den Magen. Anfang dieses
Monats hat sich die Welt auf einen Zukunftsvertrag geeinigt und Nachhaltigkeitsziele verabschiedet. Den weltweiten Hunger bis 2030 zu beenden,
steht mit an vorderster Stelle. Nutzer
unserer App helfen beispielsweise
hungernden Kindern in Lesotho mit
Schulmahlzeiten. Der Hilfsbedarf ist
hoch, da 40 Prozent aller Kinder nicht
ausreichend Essen bekommen. Kinder
aus armen Familien können oftmals
nicht in die Schule gehen, weil sie
Maximilian Gege,
Vorstandsvorsitzender
Bundesdeutscher
Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management
e.V. (B.A.U.M.)
Die Letzten werden
die Ersten sein
Es gehört zum Prinzip der Nachhaltigkeit, langfristig zu denken. Auf
unserer Jahrestagung Ende September haben wir daher den Blick in die
Zukunft g \