+3 Magazin Oktober 2014 | Page 8

+3 8 WELCHER GLOBALE LEBENSSTANDARD IST MÖGLICH ? WIR FRAGEN: ... und was ist Ihre Meinung? SCHREIBEN SIE UNS EINFACH AN: www.plus-drei.de [email protected] Pro Minute fallen weltweit 75 Tonnen „Elektroschrott“ an. Quelle: UNEP, 2010 © Jonathan Irish/National Geographic Society/Corbis Griffin Carpenter, New Economics Foundation Überfischung zu teuer Die Beweislage ist eindeutig: Der Lebensstil in der entwickelten Welt ist nicht nachhaltig und mitnichten weltweit exportfähig. Allerdings sind wir auch flexibler als gedacht. Ein hoher globaler Lebensstandard ist denkbar, wenn wir Ökologie und Ökonomie nicht als Gegensätze sehen. Beispiel: die Dezimierung der Fischpopulationen durch jahrelange Überfischung der Weltmeere. Die Weltbank schätzt, dass wir dadurch jährlich 50 Milliarden Dollar verlieren. Diese Populationen wieder auf ursprüngliche Levels zurückzuführen, würde zu höheren Fangraten, einem ökologischen Gleichgewicht und höheren Lebensstandards führen. Es würde zugleich den weltweiten Druck auf das maritime System verringern. Darüber hinaus fördert die nachhaltige Fischerei auf lange Sicht höhere Umsätze und bringt bis zu 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Aber sollten wir Lebensstandard ausschließlich wirtschaftlich betrachten? Dank neuer Forschungen auf diesem Gebiet wissen wir, dass die Beziehung zwischen materiellem Wohlstand und Lebenszufriedenheit keine direkte ist. Länderranglisten wie der Happy Planet Index, bei dem Costa Rica dank subjektivem Wohlbefinden bei gleichzeitig niedrigem Ressourcenverbrauch den Spitzenplatz innehat, unterstreichen das. Beschränkungen durch Umweltschutz sind höchst real. Darauf müssen wir unser Wirtschaftssystem abstimmen. Sobald wir jedoch unseren Lebensstil kritisch hinterfragen, können wir definitiv sowohl Nachhaltigkeit als auch einen hohen Lebensstandard erreichen – lokal wie global. Michael Weber, Leser und Gründer von BONSUM Von allem weniger, dafür alles besser Wir können unseren Lebensstandard halten, aber nicht so. Natürlich können wir unsere