+3 Magazin Oktober 2014 | Page 21

Das sagten Sie Wo sind die Fachkräfte von morgen? Elke Die Fachkräfte von morgen sind in Schwellenländern, sie leben nicht im Wohlstand, aber sie sehen in der Bildung die Chance, zu Wohlstand zu kommen. Durch ihre Herkunft lernen sie zu kämpfen und erreichen somit eine höhere Bildung als die, für die die Bildung nicht der Weg zu einer besseren Welt darstellt. 21 Haninger Matthias Sollte Europa, insbesondere Deutschland, den Mut aufbringen, Immigranten und Asylbewerbern den Arbeitsmarkt zu öffnen, werden die Fachkräfte von morgen junge Menschen aus Afrika sein, mit Hunger nach Chancen, sich in der Arbeitswelt zu bewähren. Teresa Die morgigen Fachkräfte sind die Nachkommen der heutigen Elite. Die Elite, die es durch ihre Verbindungen schafft, dass ihre Kinder das kriegen, was sie brauchen. Das richtige Studium, die richtigen Praktika, den richtigen Job. Eine Hand wäscht die andere. jotra Sie sind da, nicht nur rein rechnerisch. Beinahe jeder vierte Deutsche ist im Ruhestand und nicht wenige würden weiter ihren Beitrag auf dem Arbeitsmarkt leisten, wenn sie nur dürften. Deutschland ist das zweitbeliebteste Einwanderungsland. Menschen aus aller Welt stehen vor unseren Türen, werden aber nicht so in unsere Gesellschaft integriert, dass sie ihre Fähigkeiten gewinnbringend einsetzen können. Und da ist noch der ältere Ingenieur oder Facharbeiter, der dutzendfach vergeblich Bewerbungen schreibt, während Industrievertreter vom Fachkräftemangel schwadronieren. NM Die Fachkräfte von morgen sitzen in überfüllten Massenstudiengängen, lernen nur die klausurrelevanten Themen, um sie anschließend zu vergessen. Ihr einziges Ziel ist eine Top-Note. Das System zeigt es ab der Entscheidung, welche weiterführende Schule besucht werden darf – nur die Besten kommen weiter. Und so kratzen sie nur an der Oberfläche des Wissens, sehen nicht über den Tellerrand und erwerben erst im Beruf das wirkliche Fachwissen. Ulli Vogel Arbeitgeber werden wieder lernen müssen, Fachkräfte im eigenen Unternehmen auszubilden. Um Auszubildende und Fachkräfte anzuwerben, müssen gute Arbeitsbedingungen angeboten werden. Das sind neben einer tariflichen Bezahlung vor allen Dingen hohe Wertschätzung, gerechte Aufstiegschancen und Transparenz in der Firmenpolitik. Betriebliche Mitbestimmung ist zu erhöhen statt zu bekämpfen. Rolf M. Die Fachkräfte von morgen sind in den sogenannten „bildungsfernen Schichten“. Wir müssen es schaffen, sie aus der Perspektivlosigkeit heraus zu holen und ihnen Chancen geben, ihr Potential auszuschöpfen. Nur so können wir langfristig die Versorgung mit Fachkräften gewährleisten! Simone Henningsen Voraussetzungen zur Berufsorientierung im Bildungswesen vorantreiben, zielorientiertes Anbieten der diversen Berufe, um Chancen aufzuzeigen, Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten sowie Zukunftssicherung aufzeigen. Also Schüler gewinnen. An der Wurzel arbeiten. Kay Tangermann Fleischmann Die Fachkräfte bekommen wir von Schulen und Betrieben, in denen die Ausbilder in der Lage sind, die Jugendlichen für ihren Beruf zu begeistern. Es gibt keinen Fachkräftemangel, außer in den Personalabteilungen. Die oft einfallslose, nichtssagende oder sogar dilettantische Personalwerbung ist der Grund der angeblichen Probleme. Jedes Unternehmen, das professionell