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Sabine Bobert,
evangelische Theologin
Äußere Stille,
innerer Lärm
Christlicher Lifestyle antwortete über
Jahrhunderte auf den „Tod als Katastrophe“ mit der individualisierten
Kultivierung des Todes. Man altert
nicht plötzlich. Die biologische Kurve nimmt bereits zwischen dem 35.
und 40. Lebensjahr ab. Mystiker wie
Johannes Tauler verstanden den Umkehrschub in der Lebensmitte als Aufforderung, sich nach innen zu wenden,
um nach dem eigenen Lebenszentrum,
dem „Seelengrund“ zu suchen.
Wer in den Seelengrund und damit
in vielleicht den Tod überdauernde
Bewusstseinsschichten herabtauchen
will, begibt sich freiwillig in eine Zone,
EWIGES LEBEN ?
die Sterben und Tod meist umgibt: in
die Stille. In äußerer Stille wird innerer Lärm laut. Das gelebte Leben holt
die Stillstehenden ein: in Bildern,
Stimmen und Verstimmungen.
Einsiedler nutzen einen mentalen Anker, um von Bewusstseinsfetzen, die in
der Stille lärmen, nicht fortgerissen zu
werden. Ein Zen-Buddhist verankert
sich im Atemstrom. Die christlichen
Einsiedler des vierten Jahrhunderts
wiederholten einen Psalmvers als Anker für den Geist und als Schutz vor
Wahnsinn. Die orthodoxen Mönche
und Nonnen wiederholen noch heute
möglichst nonstop innerlich die Worte „Jesus Christus“. Solches MantraBeten macht den Geist krisenfest. Er
lernt, Heilsames festzuhalten und
ängstigende Stimmungen und Stimmen loszulassen. Die Mönche wissen:
Die Dinge, denen du Aufmerksamkeit
schenkst, werden stärker werden. Wer
dies beizeiten einübt, wird in erzwungener Stille einen klaren Geist behalten.
125 Menschen haben sich bis September 2014 beim Kryonikunternehmen Alcor erfolgreich einfrieren lassen, um nach dem Tod
in der Zukunft wiederbelebt werden zu können (Präservation).
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Claus Mischler,
Head of Customer
Solutions
bei Standard Life
Deutschland
50plus: Umdenken bei
der Altersvorsorge
„Best Ager“ und „Golden Ager“ – dies
sind übliche Beschreibungen fü r die
Generation 50plus, die vor allem eines
ausdrücken: die Generation 50plus
steht mitten im Leben, schaut sehr
positiv in die Zukunft und ist durchaus aufgeschlossen für Neuerungen.
Dies zeigt sich auf privater Ebene in
einem veränderten Freizeit- und Konsumverhalten. Im beruflichen Bereich
erfüllen sich über 50-Jährige nicht
selten den Traum der Selbstständigkeit. Aber auch bei der eigenen Altersvorsorge findet ein Umdenken statt.
Insbesondere über 50-Jährige suchen
Johannes H.,
Leser
N
GEWONNE
leben statt vorSORGEN
42
80
3
33
Körperpräservation
Gehirnpräservation
Gehirn und
Körper getrennt
präservierte
Haustiere
Quelle: Alcor
Helmut
Wallrafen-Dreisow,
Geschäftsführer der
Sozial-Holding der Stadt
Mönchengladbach
Messbare
Lebensqualität
Kaum eine Branche in Deutschland
wird so engmaschig durch Behörden
auf die Einhaltung von Qualitäts- und
Sicherheitsstandards überprüft wie
die Altenpflege. Insbesondere der seit
Jahren durchgeführte jährliche „Pflege-TÜV“ durch den Medizinischen
Dienst der Krankenkassen soll es den
Menschen ermöglichen, sich ein Bild
über die Qualität einer Pflegeeinrichtung zu machen. Unklar bei den derzeitigen Prüfungen ist allerdings, wessen Qualität gemessen wird. So liegt
der Fokus auf strukturellen und pflegefachlichen Standards, die von der
Wissenschaft entwickelt wurden und
von diesen als bedeutend angesehen
werden. Dabei zeigen unsere zahlreichen Gespräche und systematischen
Befragungen mit pflegebedürftigen
Menschen und ihren Angehörigen,
dass ihnen ganz andere Dinge wichtig sind. Für die Familien stehen an
erster Stelle die ganz normalen Dinge
des Lebens, die sich unter dem Begriff Lebensqualität zusammenfassen
lassen. Dazu gehört zuallererst eine
ausreichende Anzahl an qualifizierten Mitarbeitern, die mit Respekt und
Freundlichkeit den Betroffenen und
ihren Familien begegnen und die sich
für die Menschen und ihre Probleme
Zeit nehmen. Dafür notwendige Personalanhaltszahlen fehlen bis heute.
Darüber hinaus werden gutes Essen,
ein sauberes Umfeld und gute Kontakte in angenehmer Atmosphäre als
sehr wichtig angesehen. Wir führen
deshalb in unseren Einrichtungen
eigene Qualitätsmessungen durch, in
denen wir neben fachlichen Standards
den Fokus auf die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität legen. Wer
sonst sollte diese Ergebnisqualität
vorgeben als die Bewohner selbst!
Ich verwehre mich dem Gedanken,
aufgrund ökonomischer und gesellschaftlicher Zwänge alt werden zu
müssen. Besser wäre also die Frage:
Wie wollen wir leben? Oder noch besser: Wie will ich/wie willst du leben?,
da ich hinter dem alt werden bzw. leben keinen kollektiven Willen erkenne. Und da wäre meine Antwort: Ich
will mich mit meinen Kenntnissen,
Fähigkeiten und Bedürfnissen gesellschaftlich einbringen und in Würde leben. Wenn ich „alt“ bin, werde ich das
Marion A.
Weissenberger-Eibl,
Leiterin des
Fraunhofer-Instituts
für System- und
Innovationsforschung
Innovativ fit
Älter werden und gesund bleiben:
Das ist für immer mehr Menschen
in Deutschland möglich. Neben einer besseren medizinischen Versorgung lässt sich dies vor allem auf
stetig neue Forschungserkenntnisse
zurückführen. Die steigende Lebenserwartung, die sich seit 1970 um
zehn Jahre erhöht hat und heute bei
rund 80 Jahren liegt, unterstreicht
dies eindrucksvoll. Allerdings stellen
diese Entwicklungen das deutsche
Sozialsystem vor große Herausforderungen. Denn trotz aller Fortschritte
geht die demografische Alterung mit
der Zunahme chronischer Krankheiten einher. Aus diesem Grund bedarf
nach Möglichkeiten, ihr bislang angespartes Vermögen weiter zu vermehren, ohne dabei allerdings ein hohes
Risiko eingehen zu müssen. Gerade
traditionelle Vorsorge- und Sparprodukte werden diesem Anspruch nicht
mehr gerecht. 50plus-Kunden entscheiden sich daher immer häufiger
für moderne Investmentkonzepte, die
bei überschaubaren Risiken attraktive
Renditen erzielen. Dies allein reicht
aber nicht: Die Produkte müssen zusätzlich die Möglichkeit bieten, flexibel auf Veränderungen reagieren zu
können und jederzeit Zugriff auf das
angesparte Kapital zu bekommen.
Will man darüber hinaus noch von bestehenden Steuervorteilen profitieren,
bietet sich die Entscheidung für ein
Versicherungsprodukt an. Die Überprüfung der Altersvorsorge ist sehr
wichtig. Kunden sollten sich umfassend informieren und den Rat eines
unabhängigen Beraters einholen, um
das für sie individuell passende Produkt auszuwählen.
genauso wollen, auch wenn ich nicht
wissen kann, welche Dinge mich dann
beschäftigen. Wer seine Möglichkeiten
im Alter am Konsumismus festmacht
und deswegen das ganze Leben finanziell vorplant und absichert, der oder
die führt ja kein Leben im eigentlichen
Sinne, sondern ein Roboterdasein. Wer
versteht, was Mitmenschlichkeit, Solidarität und Lebensfreude ausmacht,
der oder die braucht weder großartige
Versicherungen noch ein Altersheim.
Ihr Name, Ihr Beruf
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Schreiben Sie uns doch Ihre Antwort.
Unsere nächsten Fragen finden Sie
auf Seite 22.
es weiterer Innovationen wie zum
Beispiel mobiler Mikrosysteme für
die medizinische Diagnostik, deren
Marktfähigkeit das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in einem Projekt untersucht – schließlich stehen diese für
eine frühere Krankheitserkennung,
bessere Therapiechancen und geringere Folgekosten.
(Medizin-)Technische Innovationen
alleine können die gesellschaftlichen
Umwälzungen der kommenden Jahrzehnte jedoch nicht bewältigen. Vielmehr gilt es, technische und soziale
Innovationen stärker zu verknüpfen.
Ein Beispiel sind vernetzte SmartHome-Geräte, die ältere Menschen
an Arzttermine oder den laufenden
Fernseher erinnern, ihnen im Falle
eingeschränkter Mobilität genauso
eine einfache Kontaktaufnahme zu
Freunden oder Angehörigen ermöglichen – und sie dadurch weiterhin
aktiv am gesellschaftlichen Leben
teilhaben lassen.