+3 Magazin Oktober 2013 | Page 7

moral Oktober 2013 unsere fraGen . . . Politiker in der Pflicht Echter Bürgerdialog und eine transparente Politik – dass die Bereitschaft zu beidem eine grundlegende Voraussetzung für die Demokratie ist, würde aktuell wohl keine Politikerin und kein Politiker in Deutschland ernsthaft bestreiten. Doch wenn sich parteiübergreifend alle in diesen Punkten so einig sind, warum mangelt es dann immer wieder an der zwischen dem, was unter Abgeordneten und Kandidierenden als moralisch angemessen gilt und dem, was tatsächlich umgesetzt wird. Darin besteht eine große Gefahr! Wenn Politiker aller Parteien von Transparenz und Dialogbereitschaft sprechen, später aber nicht bereit sind, im Bundestag für entsprechende Gesetzesinitiativen zu Drei exemplarische Antworten haben wir vorgestellt. Im nächsten Magazin werden wir eine Auswahl der interessantesten Leserantworten auf diese Frage veröffentlichen. Werden Sie Teil einer qualitativen und spannenden Diskussion! Unter den Linden 40 10117 Berlin antwort@ warumverlag.de facebook.com/ plusdreimagazin www.plus-drei.de . . . ihre meinungen „Wichtige Forderungen dürfen nicht zu leeren Worthülsen verkommen.“ Elisa Noack, Projektleiterin bei Abgeordnetenwatch.de konkreten Umsetzung? Warum gibt es beispielsweise immer noch kein Gesetz gegen Abgeordnetenbestechung? Nebeneinkünfte von Abgeordneten müssen bislang nur stufenweise und nicht, wie schon lange gefordert, völlig transparent vom ersten Euro bis auf den letzten Cent veröffentlicht werden. Auch die unverzügliche Veröffentlichung aller Parteispenden über 10.000 Euro ist immer noch keine beschlossene Sache. Offenbar gibt es eine große Diskrepanz 7 stimmen, verkommen diese wichtigen Forderungen zu leeren Worthülsen. Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich als bloße Zuschauer im politischen Alltagsgeschäft. Dabei ist die Bereitschaft, mit Politikern und Politikerinnen in einen Dialog zu treten, ihnen kritische (Nach-) Fragen zu stellen und Anregungen zu geben, bei vielen durchaus vorhanden. Den Wünschen nach öffentlichem Dialog und nach Transparenz muss endlich entsprochen werden! „Sie fragen nach Moral. Für mich haben Menschen wie Edward Snowden und Bradley Manning heute noch Moral. Wie mit solchen Menschen umgegangen wird, ist uns leider allen bekannt.“ Gabriele Meusl „Mein Vermieter auf jeden Fall nicht. Nach 14 Jahren im Haus wird der Service bei Fragen immer schlechter und gleichzeitig folgt eine Mietpreiserhöhung der nächsten.“ Dagmar Bang „In Zeiten absoluter Transparenz und dazugehörigen Skandalen, frage ich mich, welche meiner Daten noch nicht bekannt sind. Einen moralisch vertretbaren Umgang mit diesen wünsche ich mir von Unternehmen und Institutionen.“ Klaus Weiche ddvg-Anzeige Willy Brandt:Layout 1 05.09.2013 18:03 Uhr Seite 1 Anzeige Werte und ihre Entstehung Wodurch wurde ihr Werteverständnis geprägt? (Angaben in Prozent) Quelle: 14.030 Befragte, ab 18 Jahre, 2010, Statista Deutschland „Die garantierte Presse- und Türkei Meinungsfreiheit USA ist ein für die Demokratie zu hohes Gut, als dass es Bildung/ Familie 81,34 51,37 von irgendeiner Seite 56,94 beeinträchtigt werden sollte.“* W i l l y B ra n d t 3,28 19,94 9,34 Jupp Darchinger Arbeits erfahrung Religion/ Glaube *Aus der Rede Willy Brandts zur Jubiläumsfeier der Neuen Ruhr Zeitung in Essen am 11.09.1971 11,22 9,48 30,32 Seit über 140 Jahren gehören Beteiligungen an Medienunternehmen zur Geschichte der SPD. Vieles ist seither anders geworden. So tragen wir heute mit unseren Beteiligungen an regionalen Zeitungsverlagen zur Pressevielfalt in Deutschland bei. So soll es auch in Zukunft sein. Popkultur 4,16 19,2 3,4 dd.vg.... Denn Geschichte verpflichtet.