+3 Magazin November 2019 | Page 16

+3 16 › Hubertus Paetow, Präsident Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft (DLG) Nachhaltigkeit braucht Innovation Ernährungssicherheit, Ressourcenef- fizienz und nachhaltige Produktions- verfahren sind Errungenschaften, die wir vor allem dem technischen Fortschritt in der Landwirtschaft zu verdanken haben. Die moderne Landtechnik spielt als Lösung für mehr Umweltschutz und Biodiver- sität, aber auch bei der Bekämpfung des Klimawandel eine zentrale Rolle. Denn sie bietet maßgeschneiderte und an den jeweiligen Standorten an- gepasste Systeme, um Ressourcen ef- fizient und nachhaltig zu nutzen. Die Agritechnica, die Weltleitmesse der Landtechnik, die von der DLG vom 10. bis 16. November in Hannover veranstaltet wird, ist der internatio- nale Marktplatz für landtechnische Innovationen. Der hier vergebene DLG-Neuheitenpreis zeichnet beson- ders zukunftsweisende Entwicklun- gen aus. So müssen nach den Prin- zipien des integrierten Pflanzenbaus bereits bei der Bodenbearbeitungs- technik alle Möglichkeiten der Vor- sorge gegen Bodendegradation, Hu- musschwund und Schädlinge genutzt werden. Beim Thema Kraftstoffver- brauch stellen Neuentwicklungen bei der Geräte-Elektrifizierung von Traktoren einen großen Schritt in Richtung E-Mobilität dar. Dank neu- er Sensortechnologie in der Düngung steigt die Dosiergenauigkeit und kli- maschädigende Emissionen können so deutlich gesenkt werden. Auch intelligente Datenmanagement-Sys- teme zur Prozessoptimierung, Qua- litätssicherung und Rückverfolgbar- keit gewinnen für eine nachhaltige Landwirtschaft weiter an Bedeutung. BLICK ZURÜCK Produktivität war die Innovation des 20. Jahrhunderts 1960 2015 Ein Landwirt ernährt in Deutschland 17 Menschen Sylvia Pütz, Leserin 156 Menschen Ein Landwirt produziert in Deutschland pro Hektar Ideales Versuchsfeld Eine richtige Innovation für die Landwirtschaft wäre ein Brennstoff- zellenantrieb für Landtechnik. Die Voraussetzungen sind günstig: Die Traktoren und selbstfahrenden Ge- räte sind groß genug und der Platz für die Wasserstofftanks vorhanden. Außerdem sind die Abläufe im Be- trieb zum großen Teil planbar, sodass die Reichweite keine Rolle spielt. Die meisten Landwirte sehen sich heu- te schon als Energiewirte, da sie auf die unterschiedlichsten Arten selber Energie produzieren. So wäre ein CO 2 -neutraler Betrieb machbar. Die Agrarbrache wäre damit Vorreiter für viele andere Wirtschaftszweige. Weizen Kartoffeln Zuckerrüben 1960 3.200 kg 23.000 kg 35.700 kg 2016 8.000 kg 45.000 kg 75.200 kg Quellen: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Bayer DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Wertschöpfung im Wandel – Netzwerk im Wachstum Molkereikonzerne und Milchviehhalter ringen um Emissionen und optimieren CO2-Fußabdrücke. Dis- counter und Medien bringen fleischlose Burger in aller Munde. Konsumenten fragen sich, was ihr Ein- kaufsverhalten mit der Erderwärmung und Wald- bränden am Amazonas zu tun haben könnte. SO AGIEREN UNTERNEHMEN, START-UPS UND LANDWIRTE Nachhaltigkeitsthemen gewinnen in Zeiten von Ar- tensterben, Klimawandel und Fridays for Future auch in der Agrar- und Ernährungsbranche an Bedeutung. Der Wettlauf um nachhaltigere Pro- dukte und Geschäftsmodelle hat begonnen. Das hat hand- feste Folgen. Etablierte Fleischproduzenten wie Rü- genwalder Mühle und Wiesenhof oder die Molkerei Hochland durchleuchten ihre Produktionsprozesse, schichten Portfolios um und investieren in nachhal- tigere Abläufe. Auch immer mehr Landwirte und Agrar-Start-ups stellen altbewährte Erfolgsrezepte infrage, züchten mitten in Westfalen Ibérico-Schweine, vermarkten die Bruderhähne der Legelinien, verwerten Ag- rarreste zu Verpackungen oder sparen mit Tele- metriedaten und Sensoren auf dem Acker und im Stall Ressourcen und Geld. WELCHE INNOVATIONEN VERÄNDERN DIE LANDWIRTSCHAFT? So zeigen sich die großen Innovationsstränge der Land- und Ernährungswirtschaft: • Geschlossene Wertstoffkreisläufe auf den Betrieben • Gesteigerte Effizienz durch digitale Hilfsmittel • Zahlreiche Fleischalternativen aus pflanz- lichen oder sogar im Labor gezogenen Proteinen • Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln vom Feld bis auf den Teller DAS F3-NETZWERK WÄCHST Doch ein grüner Anstrich allein ist noch kein Geschäftsmodell. Wer es aber ehrlich meint mit den Lösun- M AGA Z IN F Ü R GRÜNE IN N O V AT IO N EN f3 versteht sich als Netz- werk, das Menschen zu- sammenbringt, die Landwirt- schaft modern weiter denken und Lösungen entwickeln! Besucht uns auf der Agritechnica und sichert euch den f3-Vitaminkick! Halle 3 | Stand 14 gen, die er anbietet, kann durchaus zuversichtlich auf die Herausforderungen unserer Zeit blicken. Ge- nau diese geht f3 mit seinem Netzwerk aus allen Ak- teuren entlang der Lebensmittelwertschöpfungs- kette an. Bereits 60 Gesuche von Gründerinnen und Gründern, landwirtschaftlichen Praktikern und Unternehmen finden sich auf f3.de/netzwerk. Dort finden Start-ups engagierte Landwirte, die Test- flächen zur Verfügung stellen oder sich für Insek- tenzucht interessieren. Dort finden Landwirte aber auch Know-how für digitale Probleme und mehr. Das Netzwerk wächst. Übrigens auch ganz analog auf der Agritechnica 2019. f3.de f.indd 1 31.10.2019 10:58:13