+3
18
›
Markus Koch,
Wallstreet-Korrespondent
und Wirtschaftsjournalist
Besser als sein Ruf
Sicherlich wollen wir schon heute
wissen, was morgen passieren wird.
Aber die Zukunft ist ungewiss. Wer
sich aber selbst gut kennt, richtig na-
vigiert und irrationale Emotionen im
Griff hat, findet die Gewissheit, die
es an der Börse niemals geben wird.
Der Ausgangspunkt einer langfristig
erfolgreichen Geldanlage ist weniger
das Geld selbst, sondern sind unsere
Träume, Ziele und Sorgen. Genauso
wie der Beruf eine Berufung sein soll-
te, kann Geld nicht der Anfang unse-
res Tuns sein. Deshalb ist es wichtig,
nicht automatisch die Frage nach
dem „Wie viel“ zu stellen. Qualität
statt Quantität ist entscheidend. In
der Geldanlage ist der Weg zu mehr
Qualität zumindest eingeschlagen.
Insbesondere Frauen und Millennials
legen vermehrt Wert auf Nachhaltig-
keit und wollen wissen, was mit ih-
rem Geld passiert. Unternehmen, die
nachhaltig orientiert arbeiten, sind
langfristig zudem besser aufgestellt.
Es entstehen keine Renditenachteile
für Anleger. Letztendlich ist Geld-
anlage ein Spiel der Statistiken und
Wahrscheinlichkeiten. Zum Beispiel
haben Anleger mit einem breit ge-
streuten Aktienportfolio auf den Dax
nach zwölf Jahren noch nie Geld ver-
loren. Selbst beim Einstieg unmittel-
bar vor einem Crash. Nicht zu unter-
schätzen sind auch Dividenden. Über
fünfzig Jahre reinvestiert machen sie
über 80 Prozent der Gesamtrendi-
te im Index S&P 500 aus. Trotzdem
spielt jeder zweite Deutsche lieber
Lotto und nur jeder siebte setzt auf
Aktien. Statistisch unsinnig.
GELD, VERMEHRE DICH Welche Finanzprodukte deutsche Anleger nutzen
Sparbuch/Spareinlagen
42%
Sparen auf Girokonto
41%
Bausparvertrag
34%
Renten-/
Kapitallebensversicherung
32%
Immobilien
26%
Tagesgeldkonto und ähnliches
23%
Riester-Rente 20%
Investmentfonds 20%
Aktien
Festverzinsliche Wertpapiere
15%
6%
Quellen: Verband der Privaten Bausparkassen, Statista
Holger Scholze,
TV-Börsenkorrespondent
und Moderator
Investieren mit Plan
Heiko Kietzer, Leser
Nie wieder arbeiten
Ob man richtig in die Zukunft inves-
tiert hat, weiß man erst hinterher.
Wichtig ist, dass man etwas versucht
und den Mut hat, auch nach Rück-
schlägen weiterzumachen. Mir fällt
spontan ein, womit ich und mein
Freund Harvey reich werden wollten:
Feuerwerk. Und dass in großem Stil.
Wir hatten für den Jahreswechsel
1999/2000 vier Läden gemietet, ein
Lager, Personal und Logistik organi-
siert und von den Sternen im Him-
mel geträumt. „Ey Kietzer, wenn das
gut läuft, müssen wir nie wieder rich-
tig arbeiten.“ Mit diesem Zitat kann
ich Harvey auch heute noch auf den
Boden der Tatsachen zurückbringen.
Es lief nämlich durchschnittlich, weil
natürlich jeder, auch die großen Dis-
counter, ein Stück vom Millennium-
kuchen abhaben wollten. Wir sind
dann mit plus/minus null aus der Sa-
che rausgekommen, es hat sich aber
nicht auf unsere Unternehmerlaune
ausgewirkt: Harvey führt heute eine
erfolgreiche Druckerei und ich habe
ein Startup. Und außerdem war da-
mals auch ein Artikel ausverkauft:
Römische Lichter, acht Schuss.
Derzeit bekommt man auf Fest- und
Tagesgeldkonten fast gar keine Zin-
sen. Unter Berücksichtigung der In-
flation verliert das Geld hier aktuell
sogar an Wert. Somit ist es auch nicht
sicher, wie vermutlich 85 Prozent der
Deutschen glauben. Um das einge-
setzte Kapital wenigstens im Wert
Vincent Heitmann, Leser
Bildung vor
Für mich hängt unsere Zukunft von
den Köpfen unserer Kinder ab. Jede
Investition in die Bildung unserer Kin-
der hilft, dass sie sich richtig entwi-
ckeln können und die Chance haben,
unsere Zukunft zu gestalten. Neben
handfesten Investitionen in Schulbau-
ten, Lehrer- und Erziehergehälter und
die digitale Infrastruktur ist Zeit die
Umfrage unter rund 2.000 Personen ab 14 Jahren,
Frühjahr 2017; Mehrfachnennungen möglich
beste Investition. Kinder sollten die
nötige Zeit bekommen, die sie brau-
chen, um etwas wirklich zu begreifen
und zu lernen. Wenn sie sich starren
Vorgaben unterwerfen müssen, ist das
kontraproduktiv für ihre Entwicklung.
Genauso wichtig ist die Zeit, die Eltern
mit ihren Kindern verbringen. Dabei
besonders wichtig: Eltern müssen sich
frei von Medieneinflüssen mit ihren
Kindern beschäftigen und ihre Ver-
antwortung nicht abschieben.
zu erhalten oder zu steigern, ist es
momentan unumgänglich, gewisse
Risiken einzugehen. Diese kann man
jedoch frei wählen. Hier gibt es eine
riesige Palette an Möglichkeiten, da-
mit sich ein Anleger entsprechend
seiner persönlichen Vorstellungen
wohlfühlen kann. Der nachhaltige
Erfolg ist immer von einem Mix aus
verschiedenen Anlageklassen ge-
prägt. Eine Mischung aus Aktien und
ETFs sowie Zertifikaten zur Ren-
diteoptimierung und Absicherung
wäre optimal. Das alles möglichst
länder- und branchenübergreifend,
um die Chancen zu erhöhen und
die Risiken zu verteilen. Besonders
sinnvoll ist ein langfristig angelegter
Investitionsplan, mit dem regelmä-
ßig ein zuvor festgelegter Betrag, der
sich natürlich auch erhöhen ließe,
eingezahlt wird. Hiermit lässt sich
ein stattliches Vermögen aufbauen.
Je früher man damit beginnt, umso
leichter wird es. In meinen Vorträgen
an Hochschulen und Universitäten
ermutige ich die Zuhörer außerdem
dazu, auch mal eigenen Ideen zu
folgen, sich mögliche Szenarien zu
durchdenken und die jeweils passen-
den Wertpapiere zu suchen. Selbst-
verständlich gilt auch hier immer,
das Geld intelligent zu streuen.
›
Anzeige
Die erste Adresse für Jobs im Mi�elstand
Jeden Monat vertrauen 1 Million Jobsuchende und rund 4.000 Arbeitgeber
aus dem Mi� elstand auf Yourfi rm.de. Setzen auch Sie auf den TESTSIEGER.
www.yourfi rm.de