+3 Magazin November 2018 | Page 18

+3 18 › Markus Koch, Wallstreet-Korrespondent und Wirtschaftsjournalist Besser als sein Ruf Sicherlich wollen wir schon heute wissen, was morgen passieren wird. Aber die Zukunft ist ungewiss. Wer sich aber selbst gut kennt, richtig na- vigiert und irrationale Emotionen im Griff hat, findet die Gewissheit, die es an der Börse niemals geben wird. Der Ausgangspunkt einer langfristig erfolgreichen Geldanlage ist weniger das Geld selbst, sondern sind unsere Träume, Ziele und Sorgen. Genauso wie der Beruf eine Berufung sein soll- te, kann Geld nicht der Anfang unse- res Tuns sein. Deshalb ist es wichtig, nicht automatisch die Frage nach dem „Wie viel“ zu stellen. Qualität statt Quantität ist entscheidend. In der Geldanlage ist der Weg zu mehr Qualität zumindest eingeschlagen. Insbesondere Frauen und Millennials legen vermehrt Wert auf Nachhaltig- keit und wollen wissen, was mit ih- rem Geld passiert. Unternehmen, die nachhaltig orientiert arbeiten, sind langfristig zudem besser aufgestellt. Es entstehen keine Renditenachteile für Anleger. Letztendlich ist Geld- anlage ein Spiel der Statistiken und Wahrscheinlichkeiten. Zum Beispiel haben Anleger mit einem breit ge- streuten Aktienportfolio auf den Dax nach zwölf Jahren noch nie Geld ver- loren. Selbst beim Einstieg unmittel- bar vor einem Crash. Nicht zu unter- schätzen sind auch Dividenden. Über fünfzig Jahre reinvestiert machen sie über 80 Prozent der Gesamtrendi- te im Index S&P 500 aus. Trotzdem spielt jeder zweite Deutsche lieber Lotto und nur jeder siebte setzt auf Aktien. Statistisch unsinnig. GELD, VERMEHRE DICH Welche Finanzprodukte deutsche Anleger nutzen Sparbuch/Spareinlagen 42% Sparen auf Girokonto 41% Bausparvertrag 34% Renten-/ Kapitallebensversicherung 32% Immobilien 26% Tagesgeldkonto und ähnliches 23% Riester-Rente 20% Investmentfonds 20% Aktien Festverzinsliche Wertpapiere 15% 6% Quellen: Verband der Privaten Bausparkassen, Statista Holger Scholze, TV-Börsenkorrespondent und Moderator Investieren mit Plan Heiko Kietzer, Leser Nie wieder arbeiten Ob man richtig in die Zukunft inves- tiert hat, weiß man erst hinterher. Wichtig ist, dass man etwas versucht und den Mut hat, auch nach Rück- schlägen weiterzumachen. Mir fällt spontan ein, womit ich und mein Freund Harvey reich werden wollten: Feuerwerk. Und dass in großem Stil. Wir hatten für den Jahreswechsel 1999/2000 vier Läden gemietet, ein Lager, Personal und Logistik organi- siert und von den Sternen im Him- mel geträumt. „Ey Kietzer, wenn das gut läuft, müssen wir nie wieder rich- tig arbeiten.“ Mit diesem Zitat kann ich Harvey auch heute noch auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. Es lief nämlich durchschnittlich, weil natürlich jeder, auch die großen Dis- counter, ein Stück vom Millennium- kuchen abhaben wollten. Wir sind dann mit plus/minus null aus der Sa- che rausgekommen, es hat sich aber nicht auf unsere Unternehmerlaune ausgewirkt: Harvey führt heute eine erfolgreiche Druckerei und ich habe ein Startup. Und außerdem war da- mals auch ein Artikel ausverkauft: Römische Lichter, acht Schuss. Derzeit bekommt man auf Fest- und Tagesgeldkonten fast gar keine Zin- sen. Unter Berücksichtigung der In- flation verliert das Geld hier aktuell sogar an Wert. Somit ist es auch nicht sicher, wie vermutlich 85 Prozent der Deutschen glauben. Um das einge- setzte Kapital wenigstens im Wert Vincent Heitmann, Leser Bildung vor Für mich hängt unsere Zukunft von den Köpfen unserer Kinder ab. Jede Investition in die Bildung unserer Kin- der hilft, dass sie sich richtig entwi- ckeln können und die Chance haben, unsere Zukunft zu gestalten. Neben handfesten Investitionen in Schulbau- ten, Lehrer- und Erziehergehälter und die digitale Infrastruktur ist Zeit die Umfrage unter rund 2.000 Personen ab 14 Jahren, Frühjahr 2017; Mehrfachnennungen möglich beste Investition. Kinder sollten die nötige Zeit bekommen, die sie brau- chen, um etwas wirklich zu begreifen und zu lernen. Wenn sie sich starren Vorgaben unterwerfen müssen, ist das kontraproduktiv für ihre Entwicklung. Genauso wichtig ist die Zeit, die Eltern mit ihren Kindern verbringen. Dabei besonders wichtig: Eltern müssen sich frei von Medieneinflüssen mit ihren Kindern beschäftigen und ihre Ver- antwortung nicht abschieben. zu erhalten oder zu steigern, ist es momentan unumgänglich, gewisse Risiken einzugehen. Diese kann man jedoch frei wählen. Hier gibt es eine riesige Palette an Möglichkeiten, da- mit sich ein Anleger entsprechend seiner persönlichen Vorstellungen wohlfühlen kann. Der nachhaltige Erfolg ist immer von einem Mix aus verschiedenen Anlageklassen ge- prägt. Eine Mischung aus Aktien und ETFs sowie Zertifikaten zur Ren- diteoptimierung und Absicherung wäre optimal. Das alles möglichst länder- und branchenübergreifend, um die Chancen zu erhöhen und die Risiken zu verteilen. Besonders sinnvoll ist ein langfristig angelegter Investitionsplan, mit dem regelmä- ßig ein zuvor festgelegter Betrag, der sich natürlich auch erhöhen ließe, eingezahlt wird. Hiermit lässt sich ein stattliches Vermögen aufbauen. Je früher man damit beginnt, umso leichter wird es. In meinen Vorträgen an Hochschulen und Universitäten ermutige ich die Zuhörer außerdem dazu, auch mal eigenen Ideen zu folgen, sich mögliche Szenarien zu durchdenken und die jeweils passen- den Wertpapiere zu suchen. Selbst- verständlich gilt auch hier immer, das Geld intelligent zu streuen. › Anzeige Die erste Adresse für Jobs im Mi�elstand Jeden Monat vertrauen 1 Million Jobsuchende und rund 4.000 Arbeitgeber aus dem Mi� elstand auf Yourfi rm.de. Setzen auch Sie auf den TESTSIEGER. www.yourfi rm.de