+3 Magazin November 2015 | Page 9

+1 Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin Nah am Patienten Wir arbeiten am Deutschen Herzzentrum Berlin intensiv daran, Eingriffe am Herzen durch minimalinvasive Chirurgie immer schonender und risikofreier durchführen zu können. Und dank des größten Kunstherzprogramms der Welt können Patienten mit schwerer Herzschwäche nicht nur immer länger, sondern auch mit immer mehr Lebensqualität auf ein Spenderorgan warten; häufig sind Kunstherzsysteme sogar eine dauerhafte Alternative zur Transplantation. Wir sind stolz auf das Erreichte. Doch bei allem wissenschaftlichen und klinischen Fortschritt gibt es Grenzen – der Machbarkeit und Bezahlbarkeit. Darin liegt eine große Herausforderung – für uns Ärzte, weil wir nie vergessen dürfen, dass neben hochentwickelter Apparatemedizin vor allem menschliche Zuwendung zur Genesung beitragen kann, und für die Patienten, weil die Ursachen für viele Herzkrankheiten längst bekannt und bewiesen sind. Außer erb- Carena Barkawi, Leserin Fette Überraschung In Deutschland gibt es circa zehn Millionen Diabetiker, sechs Millionen Menschen leiden unter Migräne. Rechnet man die Kopfschmerzpatienten mit dauerhaftem Kopfschmerz dazu, landet man ebenfalls bei zehn Albrecht Handerer, Leser Fit in vier Schritten 1. Der Knackpunkt: regelmäßige Aktivität. 2. Die Motivation: nicht zu viel vornehmen, kleine Einheiten in verschiedenen Bereichen planen: Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. 3. Der Aufwand: zwei bis drei mal die Woche, immer zur selben Zeit, am Morgen oder am Abend, bei jedem Wetter. 4. Die Ausführung: Ausdauer: a) Wähle eine Runde von circa einem Kilometer in deiner 9 Nähe, wenn möglich in der Natur. Laufe diese Runde in gemäßigtem Tempo. b) Laufe, je nach Befinden, mehrere Runden. c) Nie eine Rundenzahl vornehmen. Kraft: Baue in einer Runde Kraftübungen ein: dreimal zehn halbe Liegestütze, dreimal zehn Sit-ups, dreimal zehn halbe Kniebeugen, dreimal zehn Paddeln mit gestreckten Armen und Beinen in Bauchlage. Beweglichkeit: a) Trabe auf ebenem Streckenteil rückwärts. b) Trabe seitwärts. c) Hüpfe abwechselnd auf jedem Bein drei- bis viermal nach links und rechts. Höre Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller lichen Faktoren machen eben falsche Ernährung, Rauchen, mangelnde Bewegung und Stress unser Herz krank. Leider halten sich nur wenige Patienten dauerhaft an unsere Empfehlungen. Hochspezialisierte Herzmedizin macht aber nur dann Sinn, wenn sie von umfassender Prävention begleitet wird. Mit regelmäßigem Sport, gesunder Ernährung und dem Verzicht auf das Rauchen sind viele Eingriffe vermeidbar. Herzmedizin muss eine Medizin mit Herz sein. Dazu gehören Ärzte, die ihren Patienten zuhören können – aber auch Patienten, die auf Körper und Seele hören. Gib Burn-out keine Chance Millionen. Zufall? Nein! Erst wenn der sogenannte Altersdiabetes zuschlägt, wird der Migräniker seine Migräne los. Zufall? Nochmal nein! Millionen Menschen haben Übergewicht und zu hohe Blutfettwerte, viele davon trotz vermeintlich gesunder Ernährung mit viel Obst und fettarmen Produkten. Schon lange weiß man: Diabetes, Migräne, Übergewicht und schlechte Blutwerte entstehen durch ein Übermaß an Kohlenhydraten. Und man weiß auch: Fett macht nicht fett! Im Gegenteil: Der saftige Sonntagsbraten, das leckere Grillfleisch, Lachs mit ganz viel Gemüse und noch mehr Kräuterbutter? Perfekt und alles andere als karge Kost! Dazu nur wenig oder gar keine Kartoffeln, Reis oder Nudeln – das bringt den Körper wieder ins Lot! Nachweisbar zum Beispiel anhand der optimalen Blutfette (Triglyceride) und natürlich beim Blick auf die Waage! Und noch besser: Unzählige Diabetiker brauchen damit nur minimal oder gar kein Insulin! Also: Was hält mich gesund, schlank, vor allem aber migränefrei? Fettreiche und kohlenhydratbewusste Ernährung! Ein kluger Kopf sagte einmal: Gesundheit ist eine leicht verderbliche Ware, sie möchte jeden Tag gepflegt werden. Doch leider ist es so, dass man Krankheiten spürt, Gesundheit auf deinen Körper! Die kleine Runde gibt dir die Möglichkeit, jederzeit abzubrechen. Dein Atem sollte gleichmäßig und ruhig sein: drei Schritte einatmen, vier Schritte ausatmen. Wenn dieser Atemrhythmus nicht eingehalten werden kann, langsamer laufen oder gehen. Antonia Alkan, Leserin Selbstbestimmung in allen Lebenslagen, dazu eine Prise Askese und unvoreingenommene Neugier halten mich gesund. aber nicht. Wir neigen daher trotz der vielen Fitnesstrends und Präventionskampagnen dazu, nicht immer achtsam mit unserer Gesundheit umzugehen. Nur ein Beispiel: Die Zahl der Burn-out-Fälle hat sich laut Krankenversicherer in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt fast verzehnfacht. Mein persönliches Rezept dagegen ist positives Denken (wo immer möglich), Humor (wo immer nötig) und Bewegung (wo immer erlaubt). Ich habe daher immer meine Laufschuhe und eine Tagesdosis Magnesium dabei, um wenigstens zwei Mal die Woche entspannt zu joggen. Und ich golfe gerne. Trotz aller Vorurteile hat vor einigen Jahren