+3 Magazin November 2015 | Page 5

+1 Antje Klein, Leserin Susanne Reinker, geheilte Brustkrebspatientin Vorbild sein Unsere Kinder. Wenn man nur Verantwortung für sich selbst trägt, lebt man doch meist ungesünder als in einer Vorbildrolle. Wir waren letztes Wochenende mit drei anderen Familien picknicken, jeder brachte etwas mit. Ich musste schon innerlich lachen, weil sich auf der Decke einzig eine überbordende Vielfalt von gesundem Obst und Gemüse auftat, auch ein paar belegte Brote. Aber jeder weiß, was dort gelegen hätte, wäre man nur mit Erwachsenen picknicken gegangen. Tilman Grune, Wissenschaftlicher Vorstand, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke Vielfalt auskosten und genießen Schon der Volksmund sagt: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ In dem Satz steckt viel Wahres, denn die Ernährung trägt wesentlich zur Gesundheit und zum Wohlbefinden bei. Doch welche Ernährungsweise ist die gesündeste Eigene Prinzipien Die Diagnose Brustkrebs war, na klar, ein Schock. Am ersten Tag erzählte ich weder meinem Mann noch meinen Eltern etwas. Ihr Entsetzen hätte mich zu sehr runtergezogen. Stattdessen verbrachte ich Stunden mit guten Freundinnen, weinte und lachte, warf am Abend eine Schlaf- und beugt am besten Krankheiten vor? Mit welcher bleibe ich fit bis ins hohe Alter? Dies sind Fragen, die ich oft gestellt bekomme, die sich aber nicht einfach beantworten lassen. Da die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben, aber auch die Veranlagung eines jeden verschieden sind, gibt es keine spezielle Wunderdiät, die für alle in gleichem Maße geeignet wäre oder die garantiert, steinalt zu werden. Daher arbeiten in ganz Deutschland Wissenschaftler daran, die derzeitigen Empfehlungen weiter zu optimieren und sie den Bedürfnissen der sich wandelnden Gesellschaft anzupassen. Jedenfalls kann man aber schon heute sagen, 5 tablette ein und wusste am nächsten Morgen: Es wird ein langer Parcours, aber ich schaffe das. Ich hab’s dann auch geschafft. Weil ich mir ein paar Regeln setzte: 1) Immer hübsch im Hier und Jetzt bleiben. Die Angst vor dem, was übermorgen kommt oder kommen könnte, kostet zu viel Kraft. 2) Maximales Verwöhnprogramm: Alles, worauf ich Lust habe, ist gut für mich. Bei Bedarf auch Sashimi und Gin-Tonic. 3) Wenn Ärzte beunruhigende oder unverständliche Formulierungen verwenden, sofort nachfragen, anstatt nächtelang zu grübeln. 4) Wenn Leute sich als Küchenpsychologen versuchen („Was will dein Körper dir damit sagen?“): Ohren auf Durchzug stellen. 5) Mich NIE vom Entsetzen all derer anstecken lassen, denen ich ansehen kann, dass sie mich bereits tot sehen. Dass schon das Wort „Chemo“ für sie der Horror ist. Dabei sind Chemos inzwischen durchaus überstehbar. Und Krebs ist längst nicht mehr immer ein Todesurteil. Was aber ausgerechnet Meinungsmacher wie Filmproduzenten und Fernsehredakteure partout nicht einsehen wollen. Für sie passt Krebs immer noch perfekt in die Drama-Ecke. Und weil das so ist, bleibt Krebs auch für die Zuschauer ein Drama. Leider. dass ein normales Körpergewicht sowie eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung kombiniert mit reichlich Bewegung bereits viel für die Gesundheit tun. Daher sollte man die große Lebensmittelvielfalt nutzen, die uns zur Verfügung steht, und – ganz wichtig – sein Essen auch genießen. Ein maßvoller Genuss von Fleisch und Fleischprodukten sowie ein ausreichender Verzehr pflanzlicher Lebensmittel, wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, sind nicht nur gesundheitlich von Vo 'FV