+3 Magazin November 2015 | Page 12

+2 12 › Stefan Becker, Geschäftsführer berufundfamilie gGmbH Der menschliche Weg Wer eine wirklich große Karriere machen will, achtet nicht nur auf seinen beruflichen Werdegang. Denn eine geglückte Karriere ist immer eingebettet in ein gelungenes Privatleben – und da steht die Familie nach wie vor ganz oben. Eine Karriere, die nachhaltig befriedigt, ermöglicht deshalb stets auch eine gelungene Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Karriere drückt sich heute nicht mehr allein in der Höhe des Gehalts und in der Größe des Verantwortungsbereichs aus. Karriere hat man heute gemacht, wenn man seine Arbeit möglichst souverän bestimmen kann und bei der Festlegung von Arbeitszeit und Arbeitsort viel Flexibilität für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie genießt. Wer dies beherzigt, wird sich einen Arbeitgeber suchen, der auch Führungskräften entsprechende Angebote macht. Immer mehr Arbeitgeber erkennen die Notwendigkeit einer familienbewussten Personalpolitik. Aber sie sehen auch die positiven betriebswirtschaftlichen Effekte: In familienbewussten Unternehmen fällt die Fehlzeitenquote um 12 Prozent und die Krankheitsquote um 22 Prozent geringer aus als im Gesamtdurchschnitt, es gibt seltener Eigenkündigungen und eine nachweislich höhere Produktivität. Diese positiven Erfahrungen haben wohl auch dazu geführt, dass Arbeitgeber immer weniger einen geradlinigen, kinderlosen Berufsverlauf voraussetzen. Wer heute Karriere machen will, muss also nicht länger auf Familie verzichten. Dies ist eine gesponserte Antwort, also eine Anzeige Wilma Throlmann, Leserin Alpha-Tiere, Machtspielchen und die traurige Wahrheit „Nur die Harten kommen in den Garten, die Weichen sollen den Keller streichen.“ Immer wieder ist mir ein bestimmter Typus Mensch begegnet, der es beruflich zu etwas gebracht hat: Das Alpha-Tier. In seiner am stärksten ausgeprägten Form ein Mann, von dem es hieß, er entlasse jeden, der es wage, ihm in die Augen zu sehen. Aber mit steigendem Fachkräftemangel können sich die wenigsten Vorgesetzen erlauben, ihre Angestellten unwürdig zu behandeln. Wer oben sein will, muss eine Führungspersönlichkeit sein, ihr muss es gelingen, die Mitarbeiter zu motivieren und sie für die Idee zu begeistern. Trotzdem gehören Machtspiele zur Karriere. Man muss im Auftreten überzeugen, als Lenker und Macher wahrgenommen werden. Für Fachwissen kann man seine Experten arbeiten lassen. Der Verstand muss aber im Stande sein zu erkennen, wenn ein Experte falsch liegt und Ärger auf einen selbst zurückfallen könnte. Karrieremachtspiele sind keine Männerdomäne mehr, konkurrierende Frauen müssen das Spiel gleichermaßen beherrschen. In Konkurrenzsituationen kann man genau beobachten, wer den Weg nach oben geht: Wer legt den Arm um die Schulter, wer empfängt? Wer dirigiert und wer lässt sich dirigieren? Das hat viel mit Persönlichkeit zu tun. Wenn eine Untergebene gar der Vorgesetzen Aufgaben zuschiebt, ändern sich bald die Hierarchieverhältnisse. Es gibt vieles, was gegen solch eine Karriere spricht, aber auch vieles dafür, beispielsweise das Gehalt. Anzeige TURBOCHARGE YOUR CAREER: MBA at GGS Suzana Maraš-Linse, Personalreferentin Alexianer GmbH Der eigene Weg Volljuristin mit zum Teil überdurchschnittlichen Examensnoten – die perfekte Ausgangslage, um in einem Wirtschaftsunternehmen oder einer Kanzlei Karriere zu machen. Auf die klassische Karriereleiter haben sich viele meiner Referendarskollegen begeben. Ich nicht. Als Ehefrau und Mutter möchte ich nämlich beides: Einen Job, der mich fordert und ausfüllt, und Zeit für meine Familie. Mein Entschluss, während des Referendariats eine Familie zu gründen, war eine bewusste Entscheidung f