+3 Magazin März 2021 | Page 14

Rette Leben mit Deiner Spende .
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Nikolas Samios , Leiter Arbeitsgruppe ESG , Bundesverband Deutsche Startups ( BVDS )
Kein Widerspruch mehr
Unternehmen , ob groß , ob klein , haben vielschichtige Verantwortung . Und bei Startups trifft diese Verantwortung nicht nur Gründer , sondern auch deren Investoren wie Business Angels oder Venture-Capital-Investoren . Zugleich rumort es gewaltig in Politik und Regulierung unter der Überschrift „ ESG “ – kurz für : Environmental , Social , Governance – nicht erst seit Fridays for Future . Bisher konnte man in der Startup- Szene zwei Lager beobachten , die sich oft feindselig beäugten : Auf der einen Seite angloamerikanischgeprägte , „ pure “ Kapitalisten , die allein die Gewinnmaximierung in den Vordergrund stellen und reflexartig ESG als „ Gedöns “ abtun . Auf der anderen Seite Leuchtturmprojekte wie Ecosia , die aus dem wirtschaftlichen Hamsterrad komplett aussteigen und Erfolg nicht länger in Umsatz und EBIT messen , sondern in gepflanzten
Klaus Amberger , Leser
Vertrauen erlaubt
Unternehmen tragen für ihre Produkte Verantwortung . Und diese Verantwortung muss nicht von außen an sie herangetragen werden , sondern ergibt sich automatisch als lebenserhaltender ökonomischer Reflex :
Bäumen . 2021 ist das Jahr , in dem hoffentlich auch mit einem kleinen Beitrag unserer Arbeitsgruppe im BVDS der vermeintliche Widerspruch zwischen den Lagern aufgelöst werden kann . Denn modernes ESG-Manage-
JUWELEN DER WIRTSCHAFT Die nachhaltigsten deutschen Unternehmen
Rang
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Unternehmen Index Rang Unternehmen Index
Continental AG
Osram Licht AG
Jungheinrich AG
elobau GmbH & Co . KG
Vivawest GmbH
Siemens AG
Scandic Hotels Deutschland GmbH
Meyer Gemüsebearbeitung GmbH
Erwin Häbel GmbH
Assmann Büromöbel GmbH & Co . KG
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Norma Group SE
Sika Deutschland GmbH
Südzucker AG
Sparkasse Gelsenkirchen
Biotest Aktiengesellschaft
Stadtwerke Göttingen AG
Syzygy AG
NW Consulting
Transgourmet Deutschland GmbH & Co . OHG
Spar- und Bauverein eG
D e r I n d e xw e r t w i rd a n h a n d de r a k tu e lle n N a c h h a lt i g ke i t s b e r i c h te d e r 5.000 mitarbeiterstärksten Unternehmen in Deutschland nach GRI-Standard errechnet , 100 = bester Wert
Taugen die Produkte nichts , gehen am Bedarf vorbei oder wecken keine Bedürfnisse , bleiben Unternehmen nicht am Markt . Dass Unternehmer auch moralisch und ethisch verantwortlich agieren sollen , wie immer wieder gewünscht , geht zu weit . Warum ? Erstens gibt es Rahmenbedingungen wie Grenzwerte oder DIN-Normen , die die Firmen im Sinne der Verbrauchersicherheit flankieren . Zweitens sind Unternehmen keine „ seelsorgerischen “ Einrichtungen , sondern sind per wirtschaftlicher DNA verpflichtet , Mehrwert zu erwirtschaften , um zu reinvestieren und Arbeitnehmer zu bezahlen . Drittens bringen moralisch-ethische ment ist weniger „ Tree Hugging “ als ein gesamtheitliches Risikomanagement , eine Gender- und Diversity-Agenda für ein Unternehmen nicht eine Charity-Aktion , sondern schlicht wirtschaftlich gewinnbringend . So entsteht eine
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Quellen : Faktenkontor , news aktuell , HWWI
Forderungen Betriebe in Bedrängnis , sodass eine freie Wirtschaft beschädigt wird . Die Marktwirtschaft gerät durch solche Übergriffe in Erosion , weil ihr der Nährboden entzogen wird . Wenn Innovationen und Ideen weniger beklatscht werden als etwa Bekenntnisse zu Diversität , schafft das schleichenden Misserfolg am Markt . Die Tugend von Unternehmen manifestiert sich in Kundenfreundlichkeit . Verlangen ( informierte ) Konsumenten etwa nachhaltige Produkte , wird die Wirtschaft genau solche liefern . Der Markt selbst ordnet in den meisten Fällen die Moral und die Ethik , ergo die Verantwortung von Unternehmen .
Brücke in den Mainstream : Denn auch der konservativste Kapitalist kann steigende ESG-Risikoprämien bis hin zur mittelfristigen Verknappung von Kapital für nicht ESG-konforme Projekte nicht ignorieren .
Albrecht Thomas Haller , Leser
Das Beste für alle
Keine Verantwortung – das ist so in einem Unternehmen angelegt . Ein Unternehmen ist zunächst eine Funktionseinheit . Produzieren . Dienstleisten . Verkaufen . Wachsen . Dafür hat das Unternehmen maximal Verantwortung . Vielleicht noch für ein bisschen Qualität . Eine tiefer verstandene Verantwortung hat etwas mit den Werten der Betreiber zu tun . Wer Werte hat , fällt richtig auf . Dienen diese dem Gemeinwohl und sehen die Belange aller Beteiligten – vom Lieferanten und dem Personal bis zu Kunden , Gesellschaft und Umwelt – kommt Verantwortung auf . „ Gemeinwohl-Ökonomie “ ist ein Begriff , der für mich hier passt . Ein Beispiel gewünscht ? Eine Genossenschaft , in der Produzenten südlicher Länder , Kunden und Mitarbeitende aktiv Mitbestimmende sein können . Seit über 30 Jahren kommen die Produkte aus fairem und ökologischem Handel . Selbstverständlich werden Preise über dem Weltmarkt an die Produzenten in Übersee bezahlt . Auf Wunsch wird im Anbau beraten und die Produktion vorfinanziert . Arbeitsplätze vor Ort in Deutschland für Geflüchtete oder Menschen mit Einschränkungen gehören ebenso ins Bild wie die ökologische Ausrichtung des Neubaus der Firma . Und die Geschäfte laufen gut . Verantwortung funktioniert mit tragenden Werten . Ein ordentlicher Schuss Konsequenz und Durchhaltevermögen gehören dazu . Dann klappt das mit der Verantwortung im Unternehmen und für das Gemeinwohl . Und das hat dann richtig Qualität .
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