+3 Magazin März 2018 | Page 10

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Fit für ’ s Alter
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Ute Blessing-Kapelke , Leiterin des Fachbereichs „ Sport der Generationen “, Deutscher Olympischer Sportbund ( DOSB )
Klar möchte jeder Mensch im Alter noch selbstständig und agil sein . Sport und Bewegung können dies aktiv befördern , denn Bewegung ist die einzige – wissenschaftlich gesicherte – Möglichkeit , um sich funktionell jünger zu erhalten , als es dem Lebensalter entspricht . Es ist nie zu spät , mit Sport anzufangen . In den mehr als 90.000 Sportvereinen bundesweit kann man seine Ausdauer , Koordination und Kraft trainieren . Körperliche und geistige Fitness hängen eng zusammen . Schwimmen oder Wandern sind zum Beispiel Sportarten , die man bis ins hohe Alter ausüben kann . Darüber hinaus zählt der aktive Lebensstil : lieber die Treppen zu nehmen anstatt des Fahrstuhls , auf das Fahrrad zu steigen oder regelmäßig längere Wege zu gehen . Hat man noch nie oder lange nicht mehr Sport betrieben , eignen sich Angebote im Gesundheitssport . Oft übernehmen die Krankenkassen sogar die Kosten . Ein regelmäßiges Bewegungstraining hilft , Stürze zu verhindern und die alltäglichen Dinge bewerkstelligen zu können . Zudem
gibt es den sozialen Aspekt des gemeinsamen Sporttreibens . Sportvereine sind Mehrgenerationentreffpunkte , in denen man neue Kontakte in der Nachbarschaft knüpfen kann . Man trifft sich regelmäßig , wird gemeinsam aktiv und sorgt sich umeinander . Auch die Potenziale der Älteren können hier in ehrenamtlichem Engagement eingebracht werden und werden wertgeschätzt . In Würde zu altern ist für mich , körperlich und geistig in Bewegung zu bleiben .
Wach im Kopf
Uta Böttcher , Vorsitzende Akademischer Verein der Senioren in Deutschland ( AVDS )
Holger Pohl , Leser
Vorbereitet
Wir haben unser Haus vor zwölf Jahren so geplant , dass wir durch den Einbau einer einzigen Wand zwei Wohnungen schaffen und die untere barrierefrei für uns im Alter nutzbar ist . Die verbliebene Wohnung ist von der Größe her ausreichend mit freiem Zugang in den Garten . Die obere Wohnung ist für eine Familie groß genug . Wir würden diese im Zweifel vermieten und die Einnahmen für Reisen nutzen , hoffen aber , dass eines unserer Kinder später mal mit seiner Familie dort einziehen wird . Das ist allerdings Zukunftsmusik . Die Kinder sind erst sechs und neun Jahre .
Evi Krickel , Leserin
Mit sehr viel Liebe und Unterstützung durch Freunde und meine Familie .
In meinen Augen beinhaltet ein Leben in Würde stets auch geistige Anregung . Gerade das Alter kann dafür sogar verstärkt Chancen bieten : Endlich hat man die Zeit , sich mit Fachgebieten zu befassen , die einen schon immer interessiert haben . Die Möglichkeiten zur geistigen Auseinandersetzung sind vielfältig , eine davon ist ein Studium für Senioren . Die Teilnahme wird dabei immer unkomplizierter
. Rund 55.000 Seniorinnen und Senioren studieren heute an den Hochschulen in Deutschland , bei steigender Tendenz . Neben dem Vollzeitstudium mit Pflichtveranstaltungen und Abschlussprüfung stehen auch das Gasthörerstudium und an einigen Universitäten spezielle Seniorenangebote zur Verfügung . Das Verhältnis zu den jüngeren Studierenden ist mittlerweile entspannt . Man hat sich an die unterschiedlichen Altersgruppen an den Universitäten gewöhnt . Besonders beliebt sind die Fächer Geschichte , Kunstgeschichte , Philosophie , Germanistik und Religionswissenschaften , aber auch Archäologie und Alte Sprachen . Die Seniorinnen und Senioren von heute wollen aktiv sein , mitreden und am gesellschaftlichen Leben teilhaben . Wird diesem Bedürfnis nachgekommen , sehe ich auch einem Altern in Würde frohen Mutes entgegen .
Umfrage unter 1.003 Personen ab 66 Jahren , 2013 , Mehrfachnennungen möglich
FIT BLEIBEN Die beliebtesten Sportarten deutscher Senioren
39 %
Wandern
25 % Schwimmen
Daniela Böhm , Leserin
Zugewandt
44 % Fitness / Gymnastik
33 %
Fahrrad fahren
12 %
Laufen
Quellen : TK , Statista
Bei dieser Frage denke ich an meine Uromi . Ich habe sie als sehr lieben Menschen in Erinnerung und alle , die sie bis zu ihrem Tod gepflegt haben , haben sie sehr geschätzt und wollten ihr das geben , was sie vorher von ihr empfangen hatten : Liebe und Würde .
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE
Johanna Knüppel , Pressesprecherin Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe ( DBfK )
Der Wert der Pflege
„ Die Würde des Menschen ist unantastbar “ – selbstverständlich auch nach Eintritt des Rentenalters . Wichtig ist dabei , dass diese Lebensphase gut und langfristig vorbereitet ist , etwa durch finanzielle Unabhängigkeit mit einer verlässlichen Rente . Dann kann Altern durchaus selbstbewusst erlebt werden . Trotzdem steigt mit den Jahren auch das Risiko der Erkrankung bis hin zur Pflegebedürftigkeit . Oft sind es Angehörige , die den Pflegeanforderungen gerecht werden müssen . Oder beruflich Pflegende sorgen dafür , dass der hilfebedürftige Mensch ein möglichst selbstbestimmtes Leben in Würde führen kann . Aber auch professionell Pflegende werden älter und erwarten , ohne berufsbedingte Gesundheitsschäden ein reguläres Renteneintrittsalter zu erreichen . In unserer Gesellschaft werden sie dringend gebraucht , deshalb muss für wirksame Gesundheitsförderung im Pflegeberuf gesorgt werden . Solange Pflegende noch immer schwerer heben und tragen müssen als Bauarbeiter , sind wir von gesunden Arbeitsplätzen weit entfernt , ganz abgesehen von den psychischen Folgen durch kontinuierlichen Stress . Im Niedriglohnberuf Pflege und bei hoher Teilzeitquote in dieser Branche ist in vielen Fällen auch die ausreichende finanzielle Absicherung im Alter keineswegs gegeben . Wem lebenslang in seinem Beruf Wissen , große Verantwortung , Weitsicht , Souveränität und Flexibilität , aber auch Empathie und Engagement abverlangt wurde , der darf nicht in Altersarmut enden .