+3 Magazin März 2018 | Page 18
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WIR FRAGEN:
WAS LÄSST KINDERAUGEN
STRAHLEN?
... und was ist
Ihre Meinung?
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Ein vierjähriges Kind wiegt im Durchschni
16 Kilo – Kurzhantelcurls mit zwei Vierjährigen
sind also bereits ein veritables Workout.
Quelle: netmoms.de
© iStock./Milan Marjanovic
Armin Maiwald,
Autor und
Fernsehproduzent
(„Die Sendung
mit der Maus“)
Der Neugier folgen
Letztendlich geht es immer um Ver-
sprechen, die man Kindern gegenüber
einlösen muss. Kündigt man an, ge-
meinsam einen Ausflug in den Zoo zu
machen oder Schwimmen zu gehen, ist
es wichtig, sich an dieses Versprechen
zu halten. Dann sieht man Kinderau-
gen auch strahlen. Man muss Kinder
ernst nehmen und nicht die geplan-
ten Aktivitäten plötzlich für andere
Termine hintanstellen. Genauso ernst
sollte man Kinder nehmen, wenn sie
Fragen stellen. Bei unserer Sendung
können Kinder Sachverhalten nach-
gehen, nach denen sich Erwachsene
nicht mehr zu fragen trauen, wie etwa
„Wie viel wiegt eine Wolke?“. Wenn
man die Sache aufschlüsselt, ist man
oft sogar als Erwachsener erstaunt.
Diese Neugierde ist nicht nur in der
Sendung unser wichtigster Verbünde-
ter, auch im alltäglichen Leben ist sie
enorm wichtig und sollte Kindern nie
aberzogen werden durch ein „Dafür
bist du noch zu klein!“. Kinder brau-
chen diese Neugierde, um die Welt
zu entdecken, die Umgebung, Spiel-
sachen, sogar die eigenen Eltern. Wir
können selten miterleben, ob unsere
Sendung, in der wir mit der Neugierde
der Kinder arbeiten, ihre Augen auch
zum Strahlen bringen. Denn Fernse-
hen ist immer eine Einbahnstraße.
Aber wenn uns Briefe oder E-Mails
erreichen, bekommen wir eine Idee
davon, was die Kinder interessiert,
was sie wissen wollen. Natürlich be-
antworten wir jeden Brief, denn ein
Brief ist wie ein Versprechen auf ein
„Antworte mir“. Und das wollen wir
auch einlösen.
Alissa Leoni Ambrosch,
Leserin
Lust, nicht Last
Strahlende Kinderaugen vor einem
Geschäft, in dessen Schaufenster sich
die Spielzeuge türmen, schreiendes
Gelächter, wenn der Postbote klin-
gelt und ein Kind weiß, er bringt ein
lang ersehntes Geschenk. Wenn nach
einem langen Spaziergang die kal-
ten Füße ins Warme kommen und
eine Tasse heiße Schokolade auf dem
Küchentisch wartet, die erste Umar-
mung am Morgen. Alles kann Kinder-
augen zum Strahlen bringen: Es ist
dabei vielleicht weniger das Ereignis
an sich, als ein Gefühl, ein Verständ-
nis von Geborgenheit; es braucht nur
einen Moment des fröhlichen Mitei-
nanders, der die Liebe zur Welt in all
seinen Farben reflektiert. Das Strah-
len in den Augen der Kinder beginnt
mit unserer eigenen Hingabe, unse-
rem Respekt allen Kindern gegen-
über, unserer eigenen Freude an den
Dingen. Ich sehe so viele junge Fa-
milien, die ihr Bestes geben, die mit
der Tradition des perfekten Funkti-
onierens brechen wollen, denen das
Strahlen ihrer Kinder am Herzen liegt
und eine alternde Gesellschaft, die
mit viel Kritik und Häme und einem
veralteten Regelsatz diesen Familien
entgegentritt. Ich sehe Menschen, die
ihre Augen verdrehen, wenn ein Kind
an der Supermarktkasse nicht mehr
funktionieren will. Doch ein strahlen-
des Kind, das eins ist mit dem, was es
umgibt, setzt eine kinderfreundliche
Gesellschaft voraus. In diesem Land
haben wir viel dazuzulernen, was dies
angeht, müssen lernen, Kinder so zu
nehmen, wie sie sind, und ihnen mit
Herzlichkeit begegnen.