+3 Magazin März 2014 | Page 6
PLUS ZWEI
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MÄRZ 2014
Wie sicher ist die
Zukunft?
61% der Deutschen sorgen sich, dass Preise
und Lebenshaltungskosten ansteigen werden.
© CORBIS
Quelle: R+V Versicherung
Das Ziel ist der Weg
Solidarität schützt uns
Menschen sind jeher von der Frage nach
der Zukunft fasziniert. Wer die Zukunft
vorhersagen kann, hat Macht. Von Naturbeobachtung, über Prophetiesysteme
bis zu den heutigen Computermodellen – allen ist dieses Motiv gemein. Wir
versprechen uns von Vorhersagen Vorteile. Zukunft kann nicht vorhergesagt
werden. Sicherheit ist, sofern Natur als
Der Kampf gegen ansteckende Krankheiten ist auch in Europa noch längst nicht
gewonnen. Während große Fortschritte
erzielt wurden, bewirkten das exponentielle Wachsen der Weltbevölkerung,
deren erhöhte Mobilität, die rasante Urbanisierung und Veränderungen der Lebensweise, dass Europa weiterhin den
Risiken von ansteckenden Krankheiten
zur Reflexion eines gewünschten künftigen Zustands liegen. Unsere Ratgeber
sind Angst und Ideologie. Wir sollten
uns die Zeit nehmen gesamtgesellschaftlich nachzudenken, welche Zukunft wir
erreichen können und wollen. Wie der
Weg dorthin aussieht und wie wir alle
einen Beitrag leisten können. Wenn wir
beginnen, die Lösung unserer Probleme
letzten Jahre. Dazu kommt die weite Verbreitung von krankheitsübertragenden
Insekten durch die Klimaerwärmung.
Das Rezept, um dies abzuwenden, ist der
universelle Zugang zu qualitativer Gesundheitsvorsorge – ohne Diskriminierung. Unsere westlichen Gesundheitssysteme müssen auch Arme, Schutzlose,
Migranten erreichen und sicherstellen,
„Unsere heutigen Ratgeber
sind Angst und Ideologie.“
„Wir alle sind verletzlich,
nur zusammen sind wir stark.“
Ansgar M. Oschwald,
Betriebswirt, Philosoph und Künstler
Guénaël R. Rodier, Leiter der Abteilung
“Übertragbare Krankheiten” im Europabüro der WHO
Risiko ausgeklammert wird, maßgeblich Produkt sozialer Konstruktion. Sie
wird beeinflusst durch unsere heutigen
Entscheidungen und basiert auf von Paradigmen beeinflussten Situationsanalysen und Erwartungswerten. Die größten
Sicherheitsgefahren scheinen mir nicht
Terrorismus, Klimaveränderung oder
ökonomischer Natur zu sein, sondern deren Ursachen, die in unserem Unwillen
nicht in Parteienpolitik, Ökonomie und
Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe
zu sehen, sondern in der Verantwortung
und Selbsterkenntnis des Einzelnen, sind
wir vielleicht bereit, das Andere nicht als
Gefahr, sondern als Bereicherung zu begreifen. Damit ist auch die Grundlage zur
Lösung vieler Probleme gelegt, die unsere sichere und freie Zukunft durch ihre
Symptome heute zu bedrohen scheinen.
ausgesetzt ist. Was sind diese Risiken?
Auch wenn es anders scheint, sind exotische Krankheiten nicht unser Hauptproblem. Es sind viel eher totgeglaubte,
altbekannte Krankheiten, welche sich
wieder in Europa verbreiten können.
Denn diese Erreger werden stärker, wie
zum Beispiel bei multi-resistenter Tuberkulose, oder schneller, wie zum Beispiel
bei den verheerenden Grippewellen der
dass jeder Einzelne frühzeitige Tests,
Prävention und Fürsorge erhält. Bei ansteckenden Krankheiten zeigt sich deutlich: Wir alle sind verletzlich, nur zusammen sind wir stark. Ein darauf besser
vorbereiteter Gesundheitssektor, bessere Koordination mit anderen Bereichen
und länderübergreifende Solidarität sind
essentiell, um für alle die bestmögliche
Gesundheit zu erlangen.