+3 Magazin März 2014 | Page 18

LETZTE SEITE 18 Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist das Ende dieser Ausgabe nahe. Zeit für einen Rückblick und die Frage: Was können wir daraus lernen? Aus der Vergangenheit… gelegentlich negativen Ereignisse in der Zukunft reagieren soll und hat weniger Angst. Dadurch entwickelt er weniger Misstrauen, kann den gemein- stammende Überlieferungen, das sind Traditionen. Die Diskutanten geben recht verschiedene Beispiele: Kulturgüter, Werte oder soziale Grundlagen. An alle wird stets der Anspruch der Moderne gestellt. Ist er immer gerechtfertigt? Für Kulturgüter kann nur begrenzt der Anspruch der Moderne gelten: Ihr primärer Nutzen besteht darin, Vergangenes in Beziehung zur Gegenwart zu setzen. Bei unternehmerischen Werten gilt stets der Anspruch der Moderne, ausgedrückt durch der Konsumenten Akzeptanz. Leider sind sie nicht sonderlich leicht zu erkennen. Für die allgemeinen sozialen Grundlagen gilt seitens der nachfolgende Generation unbedingt und unausweichlich die Anforderung der Moderne, sonst sind sie nicht … schaftlichen Zusammenhalt besser annehmen und ist wiederum besser geschützt. Dies zeigt sich auch im Kampf gegen ansteckende Krankheiten, von dem Guénaël R. Rodier spricht. Das Leben in Gemeinschaft zieht notwendigerweise gemeinsame Verantwortung für die Zukunft nach sich. Solidarität füreinander beschützt uns gegenseitig. So können wir gemeinschaftlich auch tragische Wendungen im Leben Einzelner auffangen, an denen diese allein zerbrochen wären. Wir sind dadurch fähig, alle …in die Zukunft mitzunehmen. Wem die Vernetzung nützt entscheidet natürlich darüber, wer sie gut heißt. Die unendlichen Informationen der Welt und ihrer Bewohner zu digitalisieren und zu verbinden birgt eine unerschöpfliche Fülle an Möglichkeiten. Sie könnte eine Automatisierung auslösen, die uns ein Leben mit wenigen Wochenarbeitsstunden ermöglicht, wie es Keynes sich 1929 für seine Enkelgeneration vorstellte. Oder sie ermöglichen die Kontrolle von privater Meinung und persönlichem Verhalten, wie es George Orwell drei Jahre später prophezeite. Es ist gut, wenn unter drei Experten einer – wie Ralph Wuttke – auf beide Seiten hinweist. …das Richtige… © Albright-Knox Art Gallery/CORBIS Weil in ihr sowohl gute als auch schlechte Ereignisse geschehen werden, ist die Zukunft riskant. Wer so denkt, bringt sich nicht nur um eine positive Lebenseinstellung, sondern ebenso um Flexibilität. Wer statt auf den Weg, wie Ansgar M. Oschwald, auf das Ziel schaut, weiß, wie er auf die MÄRZ 2014 Journalistische Kunst J ournalisten können nicht zu jedem Thema, dass durch Geschehnisse aufgeworfen wird, Experten sein. Selbst um auf wirklich relevante Experten zurückzugreifen, braucht es tiefe Kenntnis statt schneller Suchmaschinenrecherche. Wir haben deshalb die Redaktion geöffnet, um mehr Meinungen in den Prozess der öffentlichen Meinungsfindung einfließen zu lassen. Nach zehn Ausgaben fällt dabei – neben aller Bestätigung für dieses neuartige journalistische Konzept – ein Punkt auf, den wir nicht unter den Tisch kehren wollen: Eine Meinung oder Wissen zu haben und sie schriftlich auszudrücken sind zwei Paar Schuhe. Wir laden Experten zu einer Antwort ein, weil Ihr Wissen oder Ihre Meinung die gedruckte Diskussion bereichern. Aber ob Sie schreiben können, wissen wir nicht. Einen charakterstarken Artikel in trefflichem Stil zu genießen ist kulturelle Erholung. Das eigene und eingeholte Wissen des Autors formt eben bei entsprechender Ausdrucksfähigkeit ein Kunstwerk, dessen Konsum mehr als den puren Informationswert generiert. Wir bezahlen Journalisten also womöglich gar nicht für das, was sie schreiben, sondern wie sie es schreiben. Ein Gleichgewicht zwischen der Kunst des Schreibens und der Pluralität der Meinungen zu finden, heißt, keines voll auszukosten. Doch während die Qualität der Meinungen in der allgemeinen Bildung ihren Ursprung hat, ist das Schreiben ein Beruf. Und den lohnt es sich zu finanzieren. Damit unser aller Wissen auch verständlich verschriftlicht werden kann. Robert Willmann Herausgeber Iwan Ittermann Herausgeber Impressum Die nächsten Fragen // Verlosung N°11 WARUM VERLAG GMBH UNTER DEN LINDEN 40,10117 BERLIN HERAUSGEBER Iwan Ittermann & Robert Willmann (V.i.S.d.P.) April 2014 Das nächste Magazin erscheint am 4. April und stellt folgende Fragen: WIE ZUKUNFTSFÄHIG