+3 Magazin Mai 2022 | Page 12

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Kurt Sigl , Präsident Bundesverband eMobilität ( BEM )
Standortvorteil E
Die Diskussion um die Beschleunigung der Mobilitätswende ist inzwischen in den Regionen angekommen . Im Alltag , in der Fläche , in den Städten und Gemeinden wird die Reform umgesetzt . Da , wo auch die Energiewende gemacht wird . Beides ist eng miteinander verbunden . E-Fahrzeuge machen nur Sinn mit erneuerbarer Energie und diese benötigt ihrerseits ein intelligentes Lastenmanagement und Speicher , was E-Fahrzeuge und -Fuhrparks leisten können . Immer klarer wird , dass die nachhaltigen Strukturen für Energieversorgung und Mobilität sich raus aus der globalen Abhängigkeit entwickeln und den Weg zu dezentralen , wenn nicht sogar autarken
Matthias Altmann , Leser
Hebel in der Hand
Erstens braucht es ein Bewusstsein , dass es um die Rettung unseres Planeten geht . Aber auch darum , dass wir das schaffen können und die Mobilität der ideale Hebel dafür ist . Zweitens braucht es Kreativität , Beteiligung und den Willen zur Kooperation von Politik , Wirtschaft und den Menschen vor Ort . Und drittens eine auskömmliche , intelligente und solidarische Finanzierung . Die praktische Umsetzungsperspektive dafür bietet das Bürgerticket . Nach dem
Lösungen finden . Dazu müssen die Akteure in den Städten und Gemeinden wie auch den Kommunen erkennen , dass sie eine wichtige Schlüsselrolle für die Realisierung innehaben . Planverfahren , Bürgerabstimmungen und baurechtliche Fragestellungen werden von ihnen betreut und koordiniert . Noch scheuen sich die Verantwortlichen und ihre Verbände . Wer wichtige industrielle und wirtschaftliche Ansiedlungen
TÄGLICH MOBIL Die Welt der Arbeitspendler
G e n u t z te Ve r ke h r s m i tte l be i B e r uf s e i n s te i g e r : i n n e n f ü r d e n We g z u r A r b e i t
22 %
Fahrrad zu Fuß Auto Öffentliche Verkehrsmittel
Mit Option auf Jobticket Ohne Option auf Jobticket
8 %
12 %
58 %
U m f ra g e u n te r 1 31 Pe r so n e n m i t u nd 74 Personen ohne Option auf Jobticket , 2018
Beispiel der GEZ zahlen alle monatlich einen festen Betrag , zum Beispiel 25 Euro . In der Jahressumme bleiben wir damit noch unter den 365 Euro , von denen viele träumen . Dafür kann bundesweit der ganze ÖPNV benutzt werden . Kein Tarifdschungel mehr , keine Automatennöte , nahezu kein Bürokratieaufwand . Das Geld sichert den Auf- und Ausbau eines mustergültigen Angebots . Und : Die SUV-Fraktion soll weiter ihren Spaß haben , aber sie finanziert die nach-
absichern will , braucht weitsichtige und intelligente Planungslösungen zum Energiehaushalt , was sämtliche Mobilitätsbedürfnisse von Logistik bis Pendelverkehr , Cityverkehr und Sharing-Lösungen einschließt . Je schneller man das erkennt , desto schneller können die Verwaltungseinheiten im Wettbewerb der Regionen einen Standortvorteil gewinnen und die Mobilität nachhaltig auf neue Antriebe umstellen .
9 %
11 %
44 %
31 %
Quellen : Busch-Geertsema 2018 , Agora Verkehrswende
haltige Mobilität für alle mit . Das Auto wird für viele verzichtbar . Flächen werden frei , Lärm und Gestank reduziert , Zukunft gesichert . Bleibt der Güterverkehr , ohne dessen Verlagerung die Mobilitätswende nicht gelingen kann . Hier ist die Politik gefragt . Mit dem Erheben verursachergerechter Preise hat sie aber auch hier den wesentlichen Hebel in der Hand . Und nun heißt es : gemeinsam aktiv werden , Bündnisse schmieden , Lobbys entmachten .
Wille zum Wandel
Laut einer aktuellen Studie von Agora Verkehrswende sitzen in einem Pkw im Berufspendelverkehr nur noch 1,075 Menschen . Diese Zahl ist ein Beweis , dass in der Verkehrspolitik bisher nicht klimapolitisch vorausschauend , sondern nur Auto gefahren wurde . Ich will nicht kleinreden , dass der Abbau von Tausenden Schienenkilometern und Busangeboten sowie die immer größeren Distanzen zwischen Wohnen und Arbeiten die Menschen in das Auto drängen . Gesunde Räume von Stadt bis Land , in denen fußläufig oder mit dem Rad Dinge des täglichen Lebens von Einkauf über Erholung bis Bildung erreicht werden können , bleiben so auf der Strecke . Doch das ist kein unumkehrbarer Prozess . Die Lösung liegt im Bekenntnis , wirklich etwas verändern zu wollen . Auch gegen Widerstände jener , denen der ungerechte Status quo gefällt . Schauen wir nach Österreich : Dort gibt es mit dem Klimaticket eine günstige ÖPNV-Flatrate , mit der alle Verkehrsmittel genutzt werden können . Schauen wir nach London : Dort will der Bürgermeister 2030 ein Drittel weniger Autos in der Stadt haben . Schauen wir aber auch konkret auf progressive Arbeitgeber : innen , die aus dem Boni „ Dienstwagen für wenige Besserverdienende “ das demokratische Mittel der Mobilitätsbudgets für alle eingeführt haben . So können sich auch Menschen der geringeren Gehaltsstufen ein E-Bike zum Pendeln leisten , mehr Fahrten mit dem ÖPNV zurücklegen – und so gesünder und ausgeglichener unterwegs sein , als alleine im Stau zu stehen .
Maike Schmidt , Leserin
Katja Diehl , Mobilitätsberaterin und Autorin
Neun-Euro-Ticket , yeeeeaaah ... !
Klima schützen , Emissionen senken , Energiewende im Verkehrssektor beschleunigen – das soll die Treibhausgasminderungsquote ( THG-Quote ) bewirken . Das Gesetz ermöglicht E-Mobilist : innen einen jährlichen „ Bonus “, da Mineralölunternehmen gesetzlich dazu verpflichtet sind , ihre THG-Emissionen auszugleichen . In den letzten Monaten sind deshalb dutzende Startups aus dem Boden geschossen , die den Handel der THG-Quote für E-Mobilist : innen abwickeln . Derzeit können diese über 300 Euro pro E-Auto bekommen . Das Problem : Wird das Geld falsch verwendet , ist weder der Umwelt noch der Ladeinfrastruktur geholfen .
„ Die THG-Quote wirksam machen !“ – das ist das Ziel von fairnergy , einem Startup , das purpose- und gemeinwohlorientiert arbeitet . Das Unternehmensziel ist eine gerechte , weltweite Verteilung von Energie und die Mobilitätswende in Deutschland . Deshalb appelliert fairnergy daran , die Möglichkeiten der

DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE Möglichkeiten der THG-Quote sinnvoll nutzen

Philip Weykamp , Gründer fairnergy
THG-Quote zu nutzen und einen wirklichen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft zu schaffen . Das Unternehmen ist skeptisch , wenn Erlöse aus dem THG-Quotenhandel ausschließlich für den privaten Konsum verwendet werden . Stattdessen sieht fairnergy die THG-Quote für jeden E-Mobilisten und jede E-Mobilistin als Chance und motiviert dazu , diese sinnvoll zu nutzen . Auf der fairnergy- Plattform kann bei der Registrierung deshalb ein Projekt oder eine Organisation ausgewählt werden , die mit einem Wunschanteil des THG-Erlöses gefördert wird . Zusätzlich spendet das Unternehmen einen festen Teil der Erlöse , wodurch in diesem Jahr bereits jetzt über 400.000 Euro für den Ausbau erneuerbarer Energien , grüne Ladeinfrastruktur und den Klimaschutz zusammengekommen sind .
„ Die THG-Quote kann ein wertvolles Instrument sein , um die Energiewende im Verkehr voranzubringen , doch
Mehr Infos unter : so , wie sie gerade umgesetzt wird , gibt es Verbesserungsbedarf “, sagt fairnergy-Gründer Philip Weykamp . „ Mit der fairnergy . org fairnergy-Community nutzen wir die Quote sinnvoll , für eine echte Mobilitätswende , für erneuerbare Energien weltweit und eine enkeltaugliche Zukunft .“