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Friederike Nitsch,
Straßenkinder e.V.
Chris Janssen, Leser
Verkehr und Mobilität
neu erfinden
Alle mitnehmen
Digitaler Wandel bringt viele Gestal-
tungsmöglichkeiten für unsere Ge-
sellschaft mit sich, um effizienter und
zukunftsfähiger zu werden. Doch es
gibt Menschen, die davon gänzlich ab-
gehängt sind. In unserer Arbeit sind
wir täglich mit existenziellen Nöten
von Straßenjugendlichen konfrontiert,
die aufgrund individueller Missstände
scheitern, ihr Zuhause verlieren und
auf der Straße landen. Berlin ist das
Spiegelbild eines Landes, in welchem
Wunsch und Wirklichkeit von Lebens-
entwürfen weit auseinandergehen. Die
Mittelschicht kämpft um bezahlbaren
Wohnraum, aber Menschen, die unter
der Armutsgrenze leben, werden aus
dem öffentlichen Leben verdrängt und
haben den Kampf um eigenen Wohn-
raum bereits verloren. Dabei können
auch Anliegen von sozial ausgegrenz-
ten und obdachlosen Menschen in
Konzepten zu „Smart City“ ihren Platz
finden. Wenn es beispielsweise um
städtebauliche Veränderungen geht,
die eine bewusste Durchmischung
von Wohnquartieren fördern, die eine
durchdachte Ausgestaltung von öffent-
lichen Plätzen und Bahnhöfen beinhal-
Antoine Fuchs, Leser
Smartes Vorbild
Spanien mag vor wenigen Jahren noch
eines der Sorgenkinder der EU gewe-
sen sein, mittlerweile ist es wieder auf
dem Weg nach oben. Und in punkto
Smart City kann eine Stadt im Norden
des Landes dem Rest der Welt den Weg
weisen: Santander. Sie ist so modern,
dass sich Delegationen aus dem Aus-
land bereits vor Ort einen Eindruck
davon verschaffen, wie eine Smart
City der Zukunft auch in ihrer jewei-
ligen Heimat funktionieren könnte.
Zum Beispiel sind die Abfallbehälter
in Santander so „intelligent“, dass sie
den Verantwortlichen melden, wenn
sie eine Leerung für notwendig hal-
ten. Und mithilfe von LED-Anzeigen,
die an strategischen Stellen der Stadt
aufgestellt sind, sehen Autofahrer, ob
in einer bestimmten Straße noch ein
Parkplatz frei ist oder nicht.
Krischan Henne, Leser
Schöne neue Welt
Mein Traum von einer smarten Stadt
ähnelt einem Science-Fiction-Szena-
rio: Auf der Oberfläche erleben wir
eine Idylle mit gutgelaunten Men-
schen, denen Maschinen die Arbeit
abnehmen. Umweltprobleme gehören
der Vergangenheit an, der Verkehr ist
unter die Erde verbannt. Nahrungs-
mittel wachsen an jeder Ecke und
Energie wird nachhaltig erzeugt. Die
Von einer smarten Stadt wünsche
ich mir vor allem mit Blick auf Pkws
ein besser organisiertes Transport-
system. Hier sollten die Straßen und
Parkflächen durch flächendecken-
de Car-Sharing-Gebiete bis in den
Speckgürtel hinein entlastet werden.
Eine höhere Auslastung vorhandener
Fahrzeuge ist unabdingbar, um mo-
dernen Mobilitätsanforderungen und
dem ständigen Zuzug gerecht zu wer-
den. Auch selbstfahrende Autos und
Taxis, die durch smarte Realtime-
Verarbeitung von Verkehrsdaten
ebenso einen besseren Verkehrsfluss
gewährleisten können, spielen hier
eine Rolle. Weniger Autos, weniger
Stau und schnellere Beförderung ans
Ziel würden somit allen zugutekom-
men – mal abgesehen davon, dass
Radwege und Begegnungszonen für
Fußgänger dann ausgebaut werden
könnten. Da sich die Autoindustrie
vor allem für die Metropolen und
die weniger materialistischen und
besitzdenkenden Generationen neu
erfinden muss, sehe ich hier großes
Innovationspotenzial.
SMART IST GESÜNDER
Welchen Nutzen wir in digitaler
Technik im Gesundheitswesen sehen
Bessere
Früherkennung
56%
Bessere Betreuung
41%
Verbesserung der
Kommunikation mit Ärzten
41%
tet, in denen gegen Ausgrenzung vor-
gegangen und den Bedürfnissen von
obdachlosen Menschen mit Aufent-
halts- und Duschmöglichkeiten Rech-
nung getragen wird. Andere Länder,
wie Dänemark, gehen etwa mit dem
„Housing-first-Programm“ beispiel-
haft gegen Obdachlosigkeit vor. War-
um nicht bei uns Strategien initiieren,
die Städtebau, soziale Arbeit und Po-
litik vereinen. Wir finden, smart heißt
eben auch, alle mitzunehmen.
Überbevölkerung ist auch kein Prob-
lem mehr, es wird in die Höhe gebaut
und die Ozeane werden besiedelt. Ma-
schinen nehmen den Menschen immer
mehr Tätigkeiten ab, Arbeit wird zu-
nehmend zum Luxusartikel. Die breite
Bevölkerung muss